Warum ohne Ingenieur nichts funktioniert
Aufzeigen, was Ingenieure leisten, damit ein Bauwerk den gestellten Anforderungen gerecht wird. Dies war das Motto des usic-Medientags am Inselspital Bern. usic ist der Arbeitgeberverband der Planerbranche in der Schweiz.

gun. Aufzeigen, was Ingenieure leisten, damit ein Bauwerk den gestellten Anforderungen gerecht wird. Dies war das Motto des usic-Medientags am Inselspital Bern. usic ist der Arbeitgeberverband der Planerbranche in der Schweiz. «Ohne Ingenieure gäbe es keinen Neubau und keine Erweiterung an der Insel», erklärt Olivier Aebi, Präsident der usic-Regionalgruppe Bern und CEO des Planungsunternehmens IUB Engineering AG.Das Inselspital ist über die letzten 25 Jahre organisch gewachsen. Wo Platz war, drängten Kliniken hinein. Das Ergebnis: Über den gesamten Campus liegen die Betriebsstätten der Kliniken verstreut, Behandlungsprozesse sind auseinandergerissen. Die Wege entsprechend lang. Jeder Patient legt während seines Aufenthalts im Durchschnitt 1,1 km zurück.
Der Masterplan soll dies ändern. Er sieht bei laufendem Betrieb eine Verdichtung durch verschiedene Neubauten und Generalsanierungen vor. Bis 2025 entsteht so ein neues Spital. Mit schlankeren Strukturen und kürzeren Wegen – aufgebaut und organisiert in medizinischen Zentren rund um das Intensiv-, Notfall- und Operationszentrum INO als Herzstück des Areals. Die Schwerpunkte Herz und Gefäss (Baubereich 12), Neuro (OP-Ost / Baubereich 12) und Tumor (Baubereich 6.1) sind direkt an das Intensiv-, Notfall- und Operationszentrum angebunden, dessen Hightech-Potenzial damit voll ausgeschöpft werden kann. Die sanierte Frauenklinik und die renovierte Kinderklinik bilden ein weiteres interdisziplinäres Zentrum «Frau Mutter Kind». Im Inneren sind die Gebäude so organisiert, dass die Patienten einem logischen Behandlungsprozess folgen und die Betriebskosten spürbar gesenkt werden können.
Verbindungsgang bald nicht mehr sichtbar
Als Anschauungsbeispiel, was die Herausforderungen zur Optimierung konkret bedeuten, dient der sogenannte Bereich INO mit dem Zentralen Notfall, der Intensiv-IMC-Tagesklinik, der OP-Intervention, der Bildgebung und der Ambulant-Behandlung. Die Inselspital-Verantwortlichen und die usic-Ingenieure zeigten am Verbindungsgang INO-BB6.1 die Komplexität der Aufgabenstellung, aber auch die Ingenieur-Lösungen auf. Eine besondere Herausforderung für die Planung, die Logistik und den Bau liefert die Tatsache, dass hier unmittelbar neben Operationssälen gebaut wird. Besonders spannend: Der am usic-Medientag gezeigte Verbindungsgang wird in wenigen Wochen von aussen nicht mehr sichtbar sein.
Die Inselspital-Gastgeber waren Kurt Weibel, Gesamtprojektleiter des aktuellen Baubereichs 6.1, und Michael Hulliger, Programm-Managerin des Masterplans. Aufseiten von usic referierten an Stationen auf der Baustelle Daniel Bommer, Mitglied der Geschäftsleitung Emch + Berger AG, Bern, sowie Dieter Többen, CEO der Dr. Eicher + Pauli AG. Zum Referenten-Team stiess zum Abschluss auch der Direktor und Chefarzt des Insel-Notfallzentrums, Prof. Dr. med. Aristomenis Exadaktylos. Er erklärte eindrücklich, wie die Ingenieure und das Ärzteteam zusammen nach optimalen Lösungen für einen effizienten Spitalbetrieb suchen.
