Laborgebäude revitalisiert
Die Aluminium-Glas-Fassade des Gebäudes für Molekularbiologie der ETH Zürich ist erneuert worden.

Von Roland Hof (Text und Bild)Das Gebäude Kopfbau HPM2 der ETH Zürich entstand 1975 bis 1979 als Laborgebäude auf dem Campus Hönggerberg. Entworfen hatte es der renommierte Architekt und vormalige Stadtbaumeister von Zürich, Albert Heinrich Steiner, und es fand Aufnahme im Inventar der Denkmalpflege. Das konsequent gerasterte Gebäude und die Stahlbetonkonstruktion in Skelettbauweise ermöglichte eine sehr gute Revitalisierung für den nächsten Nutzungszyklus von 30 bis 35 Jahren. Die Denkmalpflege legte grossen Wert darauf, das Gestaltungskonzept der bestehenden «Steiner-Fassade» zu erhalten und generell sorgsam mit dem Bestand umzugehen. Ebenso galt es, die Energiestandarts Minergie-Eco und GI (gutes Innenklima) zu erfüllen.
Die bestehende Aluminium-Glas-Fassade entsprach den heutigen vielfältigen Anforderungen nicht mehr, sie wurde bis auf das Stahlbetonskelett demontiert und vollkommen neu aufgebaut. Die neue Hülle sieht der alten ähnlich, spielt mit den Bestandesproportionen und wird ergänzt durch eine transparent wirkende Fassade im aufgesetzten Stockwerk. Wesentlich zum markanten Erscheinungsbild der alten Fassade trug deren Ausführung in Grinatal bei. Dabei handelte es sich um eine spezielle Aluminiumlegierung, die in den 1960er- und 1970er-Jahren oft Anwendung fand, heute nicht mehr erhältlich ist und die das «Metallische» der Elemente speziell betonte. Um diesem Aussehen nahezukommen, verwendete man bei der Renovation eine breite Palette von heutigen Oberflächenbehandlungen.
Für den Fassadenbauer, die Geilinger AG aus Winterthur, stellte diese Erneuerung vielfältige, interessante Aufgaben. Die Fenster und Fassaden gliedern sich in verschiedenste Bauteile. Das grösste Volumen bilden die zwei Seiten der Hauptfassade, die sich über vier Stockwerke erstreckt und rhythmisch gegliedert ist. Darüber integriert sich die neu aufgestockte transparente Doppelfassade hervorragend ins Gebäudebild. Diese beiden Teile tragen den grössten Teil zur erstrebten Energieeffizienz bei. Im Halbgeschoss und bei den massiven Gebäudevolumen sind zum Teil grosse Einzelfenster neu in die bestehenden Betonöffnungen eingesetzt worden. Diverse weitere Eingänge, Innenhöfe, Wintergärten und Korridore gehörten zur umfangreichen Metallbaulieferung.