Alpinbau – Ein ganzheitliches Erlebnis

Das international tätige Architekturbüro Monoplan, mit Hauptsitz in Zürich, steht für ganzheitliche Architektur. Mit Beispielen aus dem alpinen Raum zeigen wir, wie Monoplan Architektur, Interior Design und Branding verbindet.

Grand Hotel
Von Monoplan (Text)
Das international tätige Architekturbüro Monoplan, mit Hauptsitz in Zürich, steht für ganzheitliche Architektur. Mit Beispielen aus dem alpinen Raum zeigen wir, wie Monoplan Architektur, Interior Design und Branding verbindet.
Der Begriff «alpine Architektur» ruft bei jeder Person andere Assoziationen hervor. Wenn Monoplan im alpinen Kontext entwirft, kommt je nach Region, Aufgaben und Kundenvorstellung auch eine andere Architektur zum Ausdruck. Sei es bei Neubauten wie dem Grand Hotel Rhodania in Crans Montana und den Panorama Residence Suiten auf dem Bürgenstock oder bei Sanierungen und Umbauten wie dem Interalpen-Hotel Tyrol, dem Löwen Hotel Montafon und dem Hotel Pellas in Vella.Für die Gestaltung des neuen Grand Hotel Rhodania zum Beispiel wird «alpin» als eine Verschmelzung von Original-Details des einstigen Grand Hotels mit verschiedenen modernen Elementen verstanden. Das können holzgefasste Nischen in zeitgemässer Schlichtheit oder traditionelle Schnitzarbeiten in moderner Interpretation sein. Oder ein asymmetrisches Schrägdach, übergrosse Dachfenster oder aussergewöhnliche Loggien. Umgesetzt vorzugsweise mit traditionellen Materialien wie Holz, Stein und Bronze.

Monoplan versteht den Begriff «alpin» nicht als Stil, sondern als ein ganzheitliches Erlebnis, in welches der Gast komplett abtauchen und den Alltag vergessen kann. Eine abgeschiedene Welt, die auf angenehme Weise die Werte langer Tradition geschmackvoll und zeitgemäss neu interpretiert und weiterführt. So entstehen Orte, an die der Gast auch in der Erinnerung gern zurückkehrt, selbst wenn der stressige Alltag ihn wieder im Griff hat.

Bauen in den Bergen, verglichen mit dem urbanen Kontext, bedeutet zum Beispiel, dass die Projektierung insgesamt weniger voraussehbar ist. Sowohl eine klare Strategie als auch viel Flexibilität sind noch wichtigerer als unter normalen Bedingungen. Durch die Abhängigkeit vom Tourismus in alpinen Regionen gibt es meist spezielle Zeitfenster für lärmintensive Arbeiten. Hinzukommt, dass schwierige Wetterbedingungen die Tage, an denen gearbeitet werden kann, zusätzlich reduzieren.

Die Bewahrung des «Status quo» spielt eine grosse Rolle, da jede Veränderung und jeder Neubau eine potenzielle Gefährdung des Bestehenden – der den Ort oder die Region einzigartig machenden Attribute – darstellt. Monoplan greift diese Attribute bei jedem Projekt auf und bezieht sie in das neu Entstehende ein, führt sie weiter, interpretiert sie neu oder gibt ihnen – aus einer anderen Perspektive betrachtet – sogar einen ungeahnten Mehrwert.

Waldhotel Bürgenstock

Exklusive Architektur und höchste ökologische Standards vereint das Medical Wellness Hotel auf dem Bürgenstock. Dank seiner Terrassenstruktur und der begrünten Flachdächer fügt sich das Waldhotel in das Landschaftsbild ein. Das Gebäude besteht aus natürlichen Materialien. So stammen etwa die Steine der Fassade vom vorher abgetragenen Hang und unterstreichen damit die ökologischen Gedanken bei der Konzeption des Gebäudes.

Mit 160 Zimmern und Suiten und rund 4800 m² Fläche für medizinische Anwendungen und Wellness-Behandlungen fokussiert sich das Waldhotel auf Erholung und die Genesung nach medizinischen Eingriffen. Der Entwurf des Gebäudes stammt von Matteo Thun und Partner aus Mailand. Monoplan übernahm als lokaler Partner von Matteo Thun in der Schweiz die Ausführungsplanung und Koordination mit den Behörden.

Panorama Residence Suiten

Der atemberaubende Ausblick hoch oben vom Bürgenstock über den Vierwaldstättersee zog bereits 1870 prominente Feriengäste an. Hier entstand in den letzten Jahren ein neues Resort mit verschiedenen Gebäuden der Luxusklasse.

Neben der Ausführung des Waldhotels Bürgenstock war Monoplan für die Panorama Residence Suiten, das Personalhaus Waldhotel und die Energie-Verteilzentrale verantwortlich.

Die Panorama Residence Suiten fügen sich harmonisch in das Gesamtbild des Resorts ein und ergänzen die bestehenden Gebäude durch klassisch moderne Architektur. Hierbei mussten die charakteristischen Stilelemente, die Qualitäten des Ortes sowie das Spannungsfeld zwischen grossen und kleinen baulichen Massnahmen beachtet werden.

Vom Entwurf bis zur Möblierung einiger der luxuriösen Suiten stammt alles aus der Feder von Monoplan. Der Neubau besteht aus drei Teilgebäuden, die über eine unterirdische Garage verbunden sind. Die 28 möblierten Suiten öffnen sich über mehrere Seiten zur Aussicht.

Zudem verfügen einige Suiten im unteren Geschoss über einen grosszügigen Patio. Die Naturstein-Fassade mit bronzefarbenen Metallornamenten entstand als Spiel zwischen klassischer Materialisierung und moderner Formgebung. Als wiederkehrendes Element prägen die Ornamente die Gestaltung des gesamten Gebäudes.

Grand Hotel Rhodania

Im Auftrag der Lindner Hotels AG plant Monoplan das traumhaft gelegene Grand Hotel Rhodania in Crans Montana. Mitten im Herzen des Ortes und zugleich mit den Skiliften verbunden, bietet das Hotel eine spektakuläre Panorama-Aussicht auf das umliegende Gebirge.

Vom Restaurant aus kann der Blick über den am Hotel gelegenen Golfplatz schweifen. Das Fünfsterne-Hotel wird in elegantem Alpin-Look erstrahlen, der vom «Belle-Époque-Flair» des ursprünglichen «Rhodanias» inspiriert ist. Neben den rund 40 grosszügigen Zimmern, die teilweise mit Kitchenette ausgestattet werden, gehören zwei exklusive Maisonnettes auf dem Dach mit 150 und 180 m² zu den Highlights des neuen Hotels. Deren Panorama-Glasdächer bieten einen atemberaubenden Blick auf die alpine Skyline.

Pellas

Das Boutique Hotel Pellas befindet sich mitten in den Schweizer Bergen, direkt im Skigebiet an einer viel befahrenen Skipiste. Auf vier Stockwerke verteilen sich 22 Zimmer und eine Suite. Die Sonnenterrasse im Aussenbereich bietet Platz für etwa 400 Gäste.

Ziel der Massnahmen war es, bei der Renovierung und Erweiterung des bestehenden Gebäude einen Anbau zu schaffen, der den Bestand respektiert und dem Gesamtensemble eine zeitgemässe Erscheinung von hoher architektonischer Qualität verleiht. Auch die Stammgäste sollen sich gleich mit dem erneuerten Gebäude vertraut fühlen.

Die Fassade Richtung Skipiste zeigt einen prägnante Körper, der sich aus dem homogenen Volumen des Daches heraus entwickelt. Die grossen Fenster der Fassade ermöglichen einen guten Ausblick auf die Skipiste und die umliegende Bergwelt.

Teile der Fassade und des Daches bestehen aus Corten-Stahl, der dem Gebäude eine unverwechselbare Optik verleiht, aber dennoch die regionalen und traditionellen Elemente aufnimmt.

Interalpen-Hotel Tyrol

Das Interalpen-Hotel Tyrol, ein Fünfsterne-Superior-Refugium, wurde 1985 eröffnet. Als einziges Gebäude auf dem Seefelder Hochplateau (1300 m ü. M.) gelegen, ist es nach drei Seiten orientiert und von traumhafter und unverbaubarer Bergkulisse umgeben. Sogar die Zufahrtstrasse mündet unterhalb des Hotels in der Tiefgarage, um das 360 Grad-Berg-Panorama nicht zu stören. Die insgesamt 283 Apartments und Suiten sind überdurchschnittlich gross, verfügen über einen Balkon mit Ausblick auf die Bergkulisse und sind geprägt von alpinem Interior Design mit Tiroler Charme.

Von 2007 bis 2010 wurden alle Zimmer und Suiten, die Fassade, die Empfangshalle und der Konferenzbereich in drei Etappen komplett renoviert, um pünktlich zum 25-Jahr-Jubiläum in neuem Glanz zu erstrahlen. Es folgten weitere Aufträge für Monoplan, wie zum Beispiel die Gestaltung des neuen «Wiener Cafés», der Smokers Lounge und der «Hofburg-Bar».

Auch der 5300 m² umfassende Wellness-Bereich wurde mittlerweile in mehreren Etappen von Monoplan umgebaut und dem zeitgenössischen Design, neuster Technik und gefragten Angeboten angepasst. Angefangen mit der Sanierung des grössten Indoor-Hotel-Pools Tirols über die Neugestaltung der Ruhebereiche bis zur Eingliederung von neuen Funktionen, wie zum Beispiel dem Textil- oder dem Private Spa, ist das Erscheinungsbild mittlerweile massgeblich durch das Interior Design von Monoplan geprägt. Das Gesamtkonzept hierfür lautet: Von lauten zu leisen, von aktiven zu passiven und von hellen zu dunklen Bereichen. Mit viel Holz, hochwertigen Materialien und gekonnt geführtem Licht wird der Fünfsterne-Plus-Anspruch des Hauses unterstrichen.

Zuletzt wurde Anfang 2018 ein neues Ladies Spa realisiert. Auch die angrenzenden Bereiche mit Friseursalon, Gym, Yogaräumen und einer grosszügigen Spa-Rezeption samt integriertem Shop wurden grundlegend erneuert. Neben dem neuen Jugendklub mit Kino-Lounge gibt es nun auch wieder einen Kids Club für die ganz kleinen Gäste.

Als nächster Umbau stehen die Panorama-Suiten im Dachgeschoss auf dem Plan. Hierfür wird der Bestand im 7. Obergeschoss komplett entfernt und das Dach im äusseren Bereich leicht erhöht, um auch nach dem Einbau der neuen Technik eine durchgehend grosszügige Raumhöhe zu gewährleisten. Die Aufteilung der bestehenden Suiten wird grundlegend neu konzipiert. Das neue Interior Design wird die Erwartungen an ein Fünfsterne-Superior-Hotel noch übertreffen.

Löwen Hotel Montafon

Moderner alpiner Chic und eine regionale Prägung waren die Ziele bei der Neugestaltung des Löwen Hotels im Montafon. «Zu Gast bei Freunden», so lautete die Konzeptidee. Die Umsetzung findet sich in der Architektur, im Interior Design und beim Branding wieder. Das Erscheinungsbild des Löwen Hotels passt sich in die alpine Umgebung und lokale Szenerie des Montafon ein. Die klassische Fassade hebt sich durch ihre Farbgebung dezent von den umliegenden Gebäuden ab und schafft einen modernen Kontext, ohne die Harmonie des alpinen Umfelds zu unterbrechen. Das Interior Design wird durch natürliche regionale Materialien bestimmt. Holz, Stein und Glas in Verbindung mit einer warmen Farbgebung schaffen eine moderne, gemütliche Atmosphäre. Traditionelle regionale Kreuzstrickmuster finden sich in abstrahierter Form in Deckenpaneelen, Wandleuchten und Schrankfronten wieder.

Die Zimmer spielen mit dem Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, alten und neuen Materialien. In den Bädern kokettieren facettierte Fliesen und rustikale Holzverkleidungen mit klassischen Armaturen. Die Bar im Erdgeschoss ist ein Angelpunkt im Zentrum des Gebäudes. Die neue Markenstrategie des Löwen Hotels profitiert von den Synergieeffekten von Architektur und Interior Design und lehnt sich stark an die Attribute an, welche von diesen vorgegeben werden. ●

Grand Hotel waldhotel
Das Waldhotel auf dem Bürgenstock vereint exklusive Architektur und höchste ökologische Standards.
Grand Hotel waldhotel
Grand Hotel waldhotel-spa
Das Waldhotel hat 160 Zimmern und Suiten und rund 4800 m² Fläche für medizinische Anwendungen und Wellness-Behandlungen. Fotos Waldhotel: Bürgenstock Hotels AG
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Grand Hotel waldhotel guestroom
Grand Hotel
Die Panorama Residence Suiten fügen sich harmonisch in das Gesamtbild des Resorts ein.Fotos Residence Suiten: Monoplan
Grand Hotel
Vom Entwurf bis zur Möblierung einiger der luxuriösen Suiten stammt alles aus der Feder von Monoplan.
Grand Hotel
Grand Hotel
Das Hotel bietet eine spektakuläre Panorama-Aussicht auf das umliegende Gebirge. Renderings Rhodania: Monoplan
Grand Hotel
Grand Hotel
Das Grand Hotel Rhodania liegt mitten in Crans Montana. Neben den grosszügig ausgestatteten Zimmern befinden sich auf dem Dach zwei Maisonnettes.
Grand Hotel
Grand Hotel
Verteilt auf vier Stockwerke bietet das «Pellas» 22 Zimmer und eine Suite. Die Fassade Richtung Skipiste zeigt ein prägnantes Volumen. Renderings Pellas: Monoplan
Grand Hotel
Grand Hotel
Das Interalpen-Hotel Tyrol ist eingebettet in die unberührte Natur des Seefelder Hochplateaus. Fotos: Interalpen-Hotel Tyrol
Grand Hotel
Unter dem Claim «Meet & Eat» wurde die Hofburg-Bar als eigenständige Einheit des Interalpen-Hotels konzipiert.
LoewenGrand Hotel
Das Erscheinungsbild des Löwen Hotels passt sich in die alpine Umgebung und lokale Szenerie des Montafon ein. Fotos: Löwen Hotel
Grand Hotel Lowen
Das Interior Design wird durch natürliche regionale Materialien bestimmt.
Grand Hotel Loewen
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