Dialog mit der Vergangenheit

Als der Architekt Hugues Michaud dieses Gebäude zum ersten Mal besuchte, hätte er sich nie vorstellen können, welcher Reichtum sich nach der Freilegung der Bausubstanz offenbaren würde. Alle Eingriffe der letzten Jahrzehnte mussten geklärt und ein grosser Teil davon wiederhergestellt werden, um diese charmanten Räume zu erhalten.

Hugues Michaud
Hugues Michaud
Als der Architekt Hugues Michaud dieses Gebäude zum ersten Mal besuchte, hätte er sich nie vorstellen können, welcher Reichtum sich nach der Freilegung der Bausubstanz offenbaren würde. Alle Eingriffe der letzten Jahrzehnte mussten geklärt und ein grosser Teil davon wiederhergestellt werden, um diese charmanten Räume zu erhalten.In welchem Zustand befand sich das Gebäude vor der Renovation des Anbaus des «Grande Maison»? Wurden Sie mit Bau- oder Umbaumängeln konfrontiert?
Hugues Michaud: Das Gebäude neben dem «Grande Maison» war ein Labyrinth. Es gab zwar einige baulich interessante Aspekte und mutige Ideen, aber das Projekt forderte die Wiederaufnahme und die Harmonisierung all dieser Umbauten. Der Zugang zum Dachgeschoss und die einzuhaltenden Standards waren eine grosse HerausforderungSie haben eine Tür wiederentdeckt, welche die beiden Häuser verbindet?
Ja, in der Tat.

War die Bausubstanz des Gebäudes von guter oder eher schlechter Qualität?
Der Bau bestand aus Holz. Qualitätselemente sind durch die inkonsequenten Umbauten im Laufe der Zeit verdeckt worden, es fehlte an Kohärenz.

Welche Architektursprache wollten Sie verwenden, was war Ihre Vision?
Hier sollte der Architekt keinen Architekturstil durchsetzen. Es geht nicht darum, Fälschungen oder Kitsch einzusetzen, sondern es muss von der Basis aus ein Dialog mit einer aktuellen Architektur geführt werden. Darum geht es.

«Die grössten Herausforderungen waren das Budget und die Fristen.»
Hugues Michaud

Das «Grande Maison» hat eine lange Geschichte und ist ein kultureller Beitrag für den Kanton Wallis. Steht auch das angrenzende Haus unter Denkmalschutz?
Das «Grande Maison» steht auf kantonaler Ebene unter Denkmalschutz. Aber nicht der Anbau. Einige Elemente, mit Datum 1593, lassen uns glauben, dass dieser Teil noch älter ist als das Haupthaus. Ich nehme an, dass die gesamte Konstruktion im Wesentlichen aus drei Teilen besteht.

Was war die grösste Herausforderung bei diesem Projekt?
Die grössten Herausforderungen waren das Budget und die Fristen. Bei solchen Projekten entsprechen die Prognosen selten der Realität. Ich musste auch oft anwesend sein, um vor Ort Probleme zu lösen. Aber auch die Besitzer haben mit angepackt. Die Planung erfolgte im Mai, die Arbeiten wurden im August abgeschlossen. Im September musste der Betrieb bereits laufen, denn das ist eine gute Zeit für Besucher, vor allem wegen der Weinberge und der beginnenden Shows.

Welche Materialien haben Sie beim Umbau verwendet?
Wir wählten einfache Materialien und weisselten Gips – neutral und zeitgemäss. Nur die zusätzliche Treppe besteht aus Eiche, da sie feuerfest sein muss. Auch verwendeten wir Metallbarrieren.

Gibt es einen Raum, der Ihnen besonders am Herzen liegt?
Der Veranstaltungssaal in der «Scheune» nebenan ist eine weitere Herausforderung, dies angesichts der Arbeit und den damit verbundenen Veränderungen. ●

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