Das AFC-«LessTech»-Prinzip
Das «LessTech»-Prinzip von AFC steht für intelligente Gebäudeplanung ohne Überdimensionierung. Die CEOs Dr. Daniel Gubler und Dr. Philip Lengweiler erklären die «Weniger-und-Besser-Technik».
«Das nachhaltigste Bauteil ist jenes, das nicht existiert.» Was bedeutet das für den AFC- Planungsansatz?
Dr. Daniel Gubler: «LessTech» steht für einen Paradigmenwechsel: weg von der Technikorientierung – hin zu einem Denken in Zielen und Bedürfnissen. Statt einfach Anlagen vorzusehen, fragen wir: Was wollen die Nutzenden wirklich erreichen? So vermeiden wir unnötige Technik und vereinfachen die Planung.
Dr. Philip Lengweiler: Wir analysieren Gebäude funktional und entwickeln daraus einfache, aber wirksame Systeme – unter Einbezug vorhandener Strukturen. «Sowieso-Elemente» wie Tiefgarageneinfahrten werden etwa zur Belüftung genutzt. Das schafft schlanke, wirtschaftliche und nachhaltige Lösungen.
DG: Mit unserem digitalen Prüfstand quantifizieren wir das Zusammenspiel aller Komponenten. So lassen sich Zielwerte zuverlässig erreichen – ohne Über- oder Unterdimensionierung.
PL: Hinzu kommt unser Wissen über Normen und Spielräume. Mit kluger Interpretation lassen sich echte Vereinfachungen erzielen, ohne auf Sicherheit oder Komfort zu verzichten.
Welche Denkfehler behindern eine zukunftsfähige Planung?
PL: Wir planen oft aus der Sicht der Technik statt aus jener der Nutzenden. Dabei geht es nicht um «eine Heizung», sondern um Behaglichkeit – ein subjektives Empfinden, das von vielen Faktoren abhängt. Wer Bedürfnisse ganzheitlich versteht, plant einfacher und gezielter.
DG: Ein weiterer Denkfehler sind «Angstzuschläge»: Aus Sorge vor Unterdimensionierung werden Anlagen übergross ausgelegt – teuer, ineffizient, komplex. Digitale Tools ermöglichen heute präzisere Planungen mit klaren Zielwerten.
PL: Wenn wir konsequent vom Nutzenden her denken und die Gesamtwirkung im Blick behalten, entstehen automatisch schlankere, besser abgestimmte Systeme.
DG: Weniger Technik bedeutet nicht weniger Qualität, sondern mehr Effizienz und Vertrauen durch gezielt eingesetzte, sinnvolle Komponenten.
Was ist das Kernprinzip von «LessTech»?
PL: Keine Überdimensionierung, keine Ressourcenverschwendung, keine unnötigen Schwachstellen. Wir planen nur, was nötig ist – und nutzen Bestehendes. Das reduziert Fehlerquellen und Risiken.
DG: Die Vorteile: robustere Gebäude, tiefere Baukosten, geringere Betriebsaufwände – energetisch wie im Unterhalt. Das steigert die Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus.
PL: Zudem erlaubt uns «LessTech», präziser zu planen – mit Fokus auf Komfort, Nachhaltigkeit und Qualität. Das spart Geld und minimiert späte, teure Anpassungen.
Welche Rolle spielt Simulation?
PL: Simulationen belegen die Wirksamkeit schlanker Systeme – in der Planung und bei späteren Änderungen. Sie schaffen Sicherheit und Nachvollziehbarkeit.
DG: Unser digitales Modell bildet das Gebäude realitätsnah ab – inklusive Thermik, Nutzung und Klima. Damit lassen sich Auswirkungen auf Komfort, Leistung und Energieverbrauch genau prüfen.
Was bedeutet Lifecycle-Planung für AFC?
DG: Gebäude verändern sich ständig. Für uns endet Planung nicht mit der Inbetriebnahme – wir begleiten auch Betrieb und Weiterentwicklung.
PL: Mit digitalen Zwillingen dokumentieren wir fortlaufend, justieren nach und schaffen Transparenz für ESG und Monitoring.
DG: So optimieren wir nicht nur Systeme, sondern auch die Wirtschaftlichkeit – nachhaltig und ganzheitlich.
Das vollständige Gespräch ist zu finden auf der Website.
Hintergrundinformationen
1995 als Spin-off der ETH gegründet, ist AFC heute Marktführer für Brandschutz, nachhaltiges Bauen und Gebäudesimulation. Mit digitalen Tools und interdisziplinärer Expertise bringen wir Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Regulierung in Einklang. AFC begleitet Investoren, Eigentümer, Architekten und Planer bei der strategischen Weiterentwicklung ihrer Portfolios, mit massgeschneiderten Konzepten für Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit.