Ausgezeichnete Ingenieurskunst
Der Building-Award ist bereits in seiner zweiten Ausgabe mit über 780 Teilnehmenden zum grössten Anlass der Schweizer Ingenieur- und Baubranche geworden. Die 13-köpfige Fachjury unter der Leitung von Prof. Dr. René Hüsler,

gun. Im Kultur- und Kongresszentrum Luzern wurde zum zweiten Mal der Building-Award für herausragende Ingenieurleistungen am Bau vergeben. Nicht die nominierten komplexen Grossprojekte in der Deutschschweiz, in Hamburg oder der Türkei machten dabei Furore, sondern die kleine, rund 12 m lange, mobile Fussgängerbrücke der INGENI SA beim Genfer Wahrzeichen Jet d’eau holte den Gesamtpreis . «Dem Ingenieurteam der INGENI SA ist eine Meisterleistung gelungen. Ingenieurskunst zeichnet sich vielfach durch einfache, logische, aber bestechende Lösungen aus», betonte Urs von Arx, Initiant des Building-Awards und Präsident der federführenden Stiftung building.Der Building-Award ist bereits in seiner zweiten Ausgabe mit über 780 Teilnehmenden zum grössten Anlass der Schweizer Ingenieur- und Baubranche geworden. Die 13-köpfige Fachjury unter der Leitung von Prof. Dr. René Hüsler, Direktor an der Hochschule Luzern, vergab in sechs Kategorien je einen Building-Award für herausragende und innovative Ingenieurleistungen am Bau.
Zu den Gewinnern gehören folgende Ingenieur- und Planungsunternehmen:
Schnetzer Puskas International AG, Basel: Elbphilharmonie Hamburg (Kategorie Hochbau)
INGENI SA, Carouge: Neue mobile Fussgängerbrücke zum Genfer Jet d’eau (Kategorie Infrastruktur)
Dr. Eicher + Pauli AG, Liestal: Neubau Biomassenzentrale Coop-Grossbäckerei, Schafisheim (Kategorie Energie- und Gebäudetechnik)
Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich: Forschungsprojekt im Massstab 1 : 1 Arch_Tec_Lab-Neubau, ETH Zürich (Kategorie Forschung und Entwicklung)
Walt + Galmarini AG, Zürich, mit den Jung-Ingenieuren Michael Büeler und Silvan Heggli: Bühnenbedachung NON-OpenAir Meggen (Kategorie Young Professionals)
Stiftung tunSchweiz, Basel: Technik-Erlebnisschauen für Jungen und Mädchen von 6 bis 13 Jahren (Kategorie Nachwuchsförderung im Bereich Technik)
In seiner Laudatio sagte Jurypräsident René Hüsler, die Kategoriensieger zeigten ein eindrückliches Spektrum der schweizerischen Ingenieurskunst mit überragenden Projekten. «Sie zeichnen sich alle durch sehr hohe Qualität, innovative Ideen und überragende Umsetzung aus.»
Klein und mobil
Die Wahl der Fussgängerbrücke zum Gesamtsieger war einstimmig. Die Promenade beim Jet d’eau ist ein neuer öffentlicher Bereich, über den Fussgänger zum Wahrzeichen der Stadt Genf gelangen. Eine Brücke aus massiver Eiche aus dem Genfer Umland erstreckt sich über eine Länge von 200 m vom Ufer bis zum Jet d’eau. Bänke und gleich Riffs konzipierte Entspannungsbereiche laden die Passanten zum Verweilen ein.
Das Herzstück der Promenade ist eine mobile Fussgängerbrücke, die dazu ausgelegt wurde, die Durchfahrt der Schiffe mit dem Fussgängerverkehr zu vereinbaren. Am Tag, wenn der Jet d’eau eingeschaltet ist, nimmt die Brücke ihre horizontale Position ein und lässt Fussgängern und Personen mit eingeschränkter Mobilität den uneingeschränkten Nutzen der Promenade. Wenn der Jet d’eau ausgeschaltet ist, hebt sich die Brücke wie eine Welle an. Boote können dann darunter hindurch in den Hafen fahren, während die Fussgänger die in eine Treppe verwandelte Brücke weiterhin überqueren können. Das Tragwerk der Fussgängerbrücke besteht aus einem speziell entwickelten Scherenmechanismus, der sich durch den Einsatz einer möglichst geringen Anzahl Kolben von einer geschwungenen in eine gerade Geometrie verwandelt.
Die Ausführung dieses Bauwerks wurde durch den Einsatz hochwertiger Materialien und robuster Technologien ermöglicht, die es dauerhaft in der Zeit verankern.
Die mobile Brücke ist ein innovatives und ausgeklügeltes, weltweit einzigartiges Bauwerk. Um ihre Einzigartigkeit zu garantieren, wurde sie unter Patentschutz gestellt.


