Ein neuer Stadtteil entsteht
Der städtebauliche und freiraumplanerische Ideenprozess für den neuen Stadtteil Grasbrook am Südufer der Norderelbe von Hamburg ist abgeschlossen. Der prämierte Entwurf des Teams um Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten wird künftig das städtebauliche und freiraumplanerische Gesamtbild bestimmen.

Erläuterungen zum Siegerentwurf
Nach einem anderthalb Jahre dauernden Ideenprozess stand jüngst das Projekt von Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten als Sieger fest. Es nimmt die vorhandenen Potenziale des Grasbrook auf und schafft eine robuste Stadtstruktur mit Promenaden am Wasser (Elbpromenade, Prager Ufer), der Verbindungs- und Sichtachse vom Veddelhöft zum Dresdner Ufer und den Wasserlandschaften.
Der grosse Park im Zentrum einer zukünftig grünen Halbinsel mit dem seitlich angrenzenden Dach und dem Bezug zur Norderelbe nach Nordwesten, der Promenade gegenüber der HafenCity, dem zentralen Platz mit den öffentlichen Nutzungen, einer tragfähigen Erschliessungsstrasse und wohlproportionierten Wohnhöfen sind ideale Freiraumtypologien. Sie schaffen eine langfristig städtebaulich tragfähige Gliederung, sind ruhig und einfach verständlich. Durch die Konzentration auf den zentralen Park entsteht ein starkes Grundgerüst, das über Generationen tragen wird.
Der Park kann als Erstes angelegt werden und steht damit schon in einer frühen Phase der Quartiersentwicklung allen Hamburgern, vor allem aber den Bewohnenden der Veddel als Freiraum zur Verfügung. Seine Grösse und Lage, in Kombination mit dem Dach und der Wasserfläche des Moldauhafens, schaffen einen unverwechselbaren, zusammenhängenden und abwechslungsreichen Freiraum mit Aussicht auf die Hamburger Innenstadt.
Städtebau und Freiraum auf «Augenhöhe»
Das gesamte Wettbewerbsverfahren Grasbrook, das im September 2019 startete, wurde von einem intensiven Beteiligungsprozess begleitet, der in einer Mischung aus öffentlichen Veranstaltungen und Onlineangeboten auf ein ausserordentlich grosses Interesse der Öffentlichkeit traf. Für die städtebauliche und freiraumplanerische Qualifizierung ist die Zielsetzung, unter internationaler Beteiligung eine qualitätvolle Funktionsplanung auf Basis des Wettbewerbsergebnisses als Grundlage für die spätere Bebauung zu erstellen. Als vorlaufendes Verfahren wurde der sogenannte wettbewerbliche Dialog gewählt, der eine kontinuierliche Bearbeitung der Auslober und Planungsbüros im Dialog sowie eine weitgehende Beteiligung der Öffentlichkeit ermöglicht. Als besonders innovatives Element wurde die Freiraumplanung nicht als «nachträgliche Begrünung», sondern als gleichberechtigter Wettbewerbsbestandteil zeitgleich mit dem Städtebau bearbeitet. Als Vorarbeiten flossen die Ergebnisse der umfassenden Standortanalyse, der vorlaufenden Beteiligungsprozesse sowie erste Ansätze zu den strategischen Innovationsthemen ein.



