Nachhaltiges Städtewachstum
Die ETH Zürich und drei Hochschulen Singapurs – die National University of Singapore (NUS), die Nanyang Technological University (NTU) und die Singapore University of Technology and Design (SUTD) – haben unter dem Namen Future Cities Lab Global (FCL Global) ein internationales, transdisziplinäres Forschungsprogramm ins Leben gerufen.
Einen Wissenskreislauf schaffen
Das FCL Global baut auf das inzwischen abgeschlossene SEC-Programm Future Cities Laboratory (FCL) auf. In den letzten zehn Jahren hat sich das Forschungsprojekt FCL in Singapur mit verschiedenen Aspekten der nachhaltigen städtischen Entwicklung auseinandergesetzt. Im Zentrum standen das Verhältnis von Mensch zu Ökosystemen sowie die Rolle der Städteplanung bei der nachhaltigen und lebenswerten Gestaltung von Städten. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse entwickelte das FCL Zukunftsszenarien und entsprechende Strategien für Entscheidungsträger.
Globale Herausforderungen
Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Regierungsbehörden und Industriepartnern Singapurs wurde das Programm ein voller Erfolg. Mit der Neuauflage FCL Global soll das Kooperationsmodell nun auch auf die Schweiz ausgeweitet und zwischen beiden Ländern ein Wissenskreislauf geschaffen werden.
Das FCL Global befasst sich mit den grossen globalen Herausforderungen der zunehmenden Verstädterung durch die Ausdehnung bestehender und die Entstehung neuer Städte angesichts des rapiden Bevölkerungswachstums. Das neue Forschungsprogramm soll das Verhältnis von Stadt und Land eingehender erforschen und nachhaltiger gestalten. Das Forschungsspektrum aus Städtesicht wird deshalb auch auf Siedlungssysteme im städtischen Umland ausgeweitet.
Auswirkungen der Urbanisierung auf Stadt und Land
Während sich der Forschungsschwerpunkt des FCL-Programms auf Städte und ihre Entwicklung richtete, erweitert das FCL Global das Spektrum und bezieht Korridore und Netzwerke zwischen Stadt und Land, also Strassen, Häfen, Flüsse und Flughäfen, sowie ihren Einfluss auf Ökologie und Landnutzung in die Forschung ein. Daraus werden sich auch neue Forschungsmethoden und Denkweisen entwickeln, die dazu beitragen, die Städteplanung ganzheitlicher zu gestalten.
Zahlreiche Projekte sind in Planung. Konkret arbeiten die Forschenden derzeit an acht Projekten, die sich mit den folgenden Themen befassen:
Verdichtete grüne Bauten und Quartiere
Neue Technologien für das Recycling von Baumaterial
Bauweisen mit nachwachsenden Baustoffen, zum Beispiel Verbundmaterialien aus dem Wurzelnetzwerk von Pilzen
Lösungen für belastete und hochwassergefährdete Städte und umliegende Regionen
Lösungen für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion in Städten und ihrem Umland
Eine umfassende Herangehensweise sei notwendig für zukunftsorientierte Städteforschung und deren Umsetzung. Zudem sei diese Forschung ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele 2050 der UNO.