Neu am Firmament

Nach intensiver Planungs- und Bauphase hat das neue Sternentaucher-Ökohallenbad am Mieminger Plateau nahe Innsbruck den Vollbetrieb aufgenommen. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz ist es ein Vorzeigeobjekt in Sachen Nachhaltigkeit.

Neu am Firmament
Der nahe gelegene Drachensee war die ästhetische Vorlage für das Ökohallenbad.
Nachhaltiger Betrieb
Doris Trinker (Text) und Hotel Stern, In The Headroom (Bilder)
Nach intensiver Planungs- und Bauphase hat das neue Sternentaucher-Ökohallenbad am Mieminger Plateau nahe Innsbruck den Vollbetrieb aufgenommen. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz ist es ein Vorzeigeobjekt in Sachen Nachhaltigkeit.

Auslastungswellen glätten und damit den Mitarbeitenden durch geregeltere Arbeits- und Urlaubszeiten einen besseren Arbeitsplatz bieten: Das war die Motivation, ein Hallenbad zu bauen. Beim Hotel und Wirtshaus «Der Stern» am Mieminger Plateau nahe dem österreichischen Innsbruck ist ein Ökohallenbad entstanden, das ohne zusätzliche Flächenversiegelung auskommt, den Energieverbrauch des Hauses insgesamt nicht erhöht und einen klaren Mehrwert für Gäste und externe Besuchende sowie die Mitarbeitenden darstellt.«Ein entscheidender Faktor für die Umweltverträglichkeit war der Entschluss, das Bad unterirdisch zu bauen», erklärt Hotelchef René Föger und ergänzt, «so wurde verhindert, dass eine weitere Bodenfläche versiegelt wird. Auf der ehemaligen Koppel – nun das Gründach des Hallenbads – werden wir bienen- und insektenfreundliche heimische Pflanzen und Obstbäume setzen sowie Bienenstöcke ansiedeln. Damit geben wir der Natur eine hochwertige Grünfläche zurück.» Das unterirdische Hallenbad ist zudem vor äusserer Witterung geschützt und natürlich gedämmt, wodurch energieeffizienter gearbeitet werden kann.

Aus regionalen und erneuerbaren Quellen

Im Zuge des Hallenbadbaus wurde die komplette Haustechnik erneuert und damit sichergestellt, dass durch das neue Schwimmbad kein zusätzlicher Energieverbrauch entsteht. Circa 25 Prozent der Energie kann das Hotel nun durch zusätzliche Wärmerückgewinnungen, eine neue Photovoltaikanlage und eine neue thermische Solaranlage selbst produzieren. Der Rest kommt zu 100 Prozent aus regionaler und erneuerbarer Energie.

Wo immer möglich, wurden natürliche und wiederverwertbare Materialien wie Kautschuk, Ton, Stein, Holz und Metall verwendet, ebenso wie recycelte Materialen, so etwa Glasschaumschotter als Untergrund für den Bodenbelag. Auch wenn der Einsatz von Materialien wie Chlor und Zement, die Wanddämmungen im Erdreich und die Beschichtung des Schwimmbeckens alternativlos waren, wurde versucht, mit Reduktion und Recycling gegenzusteuern. «Wichtig waren uns Reduktion und Verzicht. Wir haben zum Beispiel Beton auf Sicht eingesetzt, keine zusätzlichen Schichten und Bindemittel zum Verschönern verwendet und den Betonboden einfach abgeschliffen», erzählt Föger.

Grösster Impact

Wenn alle Badegäste vor dem Schwimmen duschen, spart das die Hälfte an Chlor. Nur eines der Beispiele, die zeigen, dass der Mensch mit seinem Verhalten am meisten bewirken kann. «Der Stern» macht Gäste darauf aufmerksam, bittet um Wiederverwendung von Badetüchern und verzichtet bewusst auf Einwegprodukte wie Badeslipper. Mit Sichtfenstern bietet das Haus Einblick in die Lüftungs- und Wassertechnik, ebenso wie mit QR-Codes, über die Interessierte Podcasts zum Projekt abrufen können.

Der nahe gelegene Drachensee war die ästhetische Vorlage für das Ökohallenbad, das neben einem grossen runden Hauptbecken mit Sprudel, Luftblasenbank und Wasserfall auch ein Kleinkinderbecken mit Rutsche, Sprudeln und kleinen Spielen bietet. In Anlehnung an die Sage rund um den Drachensee können Kinder im grossen Becken nach dem Sternbild des Drachen tauchen, was dem Bad zudem seinen Namen gab: Sternentaucher-Ökohallenbad. ●

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Mit Sichtfenstern bietet das Haus Einblick in die Lüftungs- und Wassertechnik.
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Das Sternentaucher-Bad ist nicht nur Hotelgästen vorbehalten, sondern auch für externe Besuchende geöffnet.
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Aufgrund der unterirdischen Bauweise entsteht durch das neue Hallenbad keine zusätzliche Flächenversiegelung.
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