Neue Fachleute für zukunftsfähiges Bauen
Die Bauwirtschaft beansprucht rund 50 Prozent des gesamten Materialaufwands der Schweiz und generiert mehr als 30 Prozent der CO₂-Emissionen. Der Klimaforscher H. J. Schellnhuber fordert in der Erklärung von Caputh (2019) eine «neue Ganzheitsbetrachtung der gebauten Umwelt» und «die Orientierung am Organischen» als Ausrichtung für das postmoderne Zeitalter. Der ETH-Klimaforscher Reto Knutti meint, es sollten mehr «Fakten, Argumente und das gemeinsame Suchen nach Lösungen zählen». Da Bauen eine Vielzahl von Interessen in den unterschiedlichen Lebenszyklusphasen eines Bauwerks zusammenführt, ist nachhaltiges Bauen komplex. Alle am Bau beteiligten Fachkräfte müssen entsprechende Kompetenzen für ihren Fachbereich vorweisen, sollten aber auch den Überblick über die grossen Zusammenhänge behalten. Durch die umfassende Betrachtungsweise können Schnittstellenprobleme am Bau reduziert werden.Expertinnen und Experten für gesundes und nachhaltiges Bauen kennen die Kriterien aller Nachhaltigkeitsbereiche (Ökologie, Ökonomie, Soziales), der Agenda 2030 und der nationalen Strategien (Klima, Energie, Biodiversität, Gesundheit, Baukultur) sowie des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS). Darüber hinaus orientieren sie sich am umfassenden Wohlbefinden der Nutzenden und überdenken ihre Unternehmenskultur. Alle Absolvierenden schliessen mit einem Diplom ab. Der Lehrgang startet im August 2022, Infoveranstaltungen finden im März und April 2022 statt.
