Reaktionsfähigkeit und Problemlösungskompetenz

Über ein Jahr kämpft die Welt nun schon gegen die Covid-19 Pandemie an. Auch für die Logistik bei der Veka AG, Hersteller von Profilsystemen für Kunststofffenster und –türen, war es ein Jahr im Ausnahmezustand.

Norbert Friggemann
Über ein Jahr kämpft die Welt nun schon gegen die Covid-19 Pandemie an. Auch für die Logistik bei der Veka AG, Hersteller von Profilsystemen für Kunststofffenster und –türen, war es ein Jahr im Ausnahmezustand.
Die Stärke und Vertrauenswürdigkeit eines Unternehmens zeigt sich auch in ihrer Reaktionsfähigkeit und Problemlösungskompetenz. Wie sich die Situation auf die Lieferketten ausgewirkt hat und wie man sich geschickt gegen Engpässe wappnen kann, erklärt Norbert Friggemann, Logistikexperte bei Veka.

Herr Friggemann, was war bei Beginn der Corona-Pandemie die grössere Herausforderung: Das Garantieren der Lieferungen über die (deutsche) Grenze hinweg? Oder dass die Herstellung der Profile gesichert war, es also zu keinen grossen personellen Absenzen kam?

Beide Komponenten sind für Veka natürlich essenziell und funktionieren langfristig nur miteinander. Für mich, in meiner Funktion als Verantwortlicher für die Transportlogistik, lag der Fokus auf der Sicherstellung der regelmässigen Lieferungen an unsere internationalen Partner.

Wie behält Veka als international tätiges Unternehmen die Übersicht über die aktuelle Corona-Lage in den einzelnen Ländern mit ihren unterschiedlichen Restriktionen und Massnahmen?

Wir sind in einem grossen Teil der internationalen Märkte schon viele Jahrzehnte tätig und somit auch gut vernetzt. Unsere Mitarbeitenden vor Ort berichten regelmässig über die aktuelle Lage und geben uns einen Ausblick auf die kommenden Wochen. Zudem beziehen wir wichtige Informationen auch über Branchen-Newsletter und Speditionsverbände. Damit sind wir immer auf dem neuesten Stand und können kurzfristig auf das lokale Geschehen in den Exportmärkten reagieren.

Welche Länder und Betriebe sind am stärksten betroffen?

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben sich für Veka vor allem in den internationalen Märkten bemerkbar gemacht. In einigen Ländern wie Italien mussten unsere Kunden ihre Betriebe zeitweise komplett schliessen. Aber auch wir mussten in einigen Tochtergesellschaften vorübergehend pausieren. Mittlerweile hat sich die Lage allerdings wieder stabilisiert.
Der Lieferverkehr war während dieser Zeit eher kurzfristig und vereinzelt betroffen. So kam es zu Beginn der ersten «Lockdowns» und der damit verbundenen Grenzschliessungen für den Touristenverkehr teilweise auch zu langen Staus für den Lieferverkehr. Da funktionierende Lieferketten in unserer globalisierten Welt aber für die Gesellschaft unverzichtbar sind, wurden diese Probleme und Unsicherheiten auch entsprechend schnell aufgelöst.

Wie handhaben Sie die Kommunikation mit den verschiedenen Ländern? Stehen Sie in regelmässigem Austausch?

Wie erwähnt, sind wir in unseren Exportmärkten sehr gut vernetzt und wir kommunizieren täglich – mit unseren Mitarbeitenden wie mit den Speditionspartnern. Auch mit unseren Kunden kommunizieren wir häufig und regelmässig, je nach Frequenz der Belieferung. Im Bereich Logistik ist dabei das Telefon die Kommunikationsader. Das war schon vor Corona so und hat sich auch mit Corona nicht geändert.

Gibt es Veka-Betriebe, die personell stark von Covid-19-Infektionen betroffen waren?

Nahezu in allen Tochtergesellschaften gab es Quarantänefälle und vereinzelt auch Mitarbeitende, die an Covid-19 erkrankt sind. Durch die frühzeitigen Massnahmen konnten die Fallzahlen bei Veka jedoch vergleichsweise klein gehalten werden.

Welche Aspekte muss ein international tätiges Unternehmen beachten, um die Stellung zu halten, unbeschadet oder vielleicht sogar gestärkt aus der Krise hervorzugehen?

Durch ein hohes Mass an Kommunikation halten wir uns in allen Märkten auf dem aktuellen Stand. Veka pflegt in allen Bereichen langfristige Partnerschaften und diese helfen uns jetzt auch im Bereich Logistik ungemein, diese schwierige Situation zu meistern. Unsere Kunden schätzen uns als 100 Prozent verlässlichen Partner und umgekehrt. Wenn dies auch nach dieser Covid-19-Pandemie noch der Fall ist, haben wir vieles richtig gemacht.

Welche Anstrengungen wurden unternommen, um die Lieferungen in die Schweiz zu gewährleisten?

Wir hatten von Beginn an einen regen Austausch mit den Verantwortlichen vor Ort und unsere Partner für die Schweiz sind ungemein verlässlich. Ein besonderer Dank gilt hier den LKW-Fahrern, die durch ihren persönlichen Einsatz unter erschwerten Bedingungen dafür Sorge tragen, dass unsere Kunden in gewohnter Weise zuverlässig und pünktlich beliefert werden. ●

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