Von der Stromheizung zur Wärmepumpe

Im Lauf seiner 40-jährigen Nutzung ist ein Einfamilienhaus in Goldiwil (BE) zunehmend energieeffizienter geworden. Die zwei jüngsten Bausteine dafür sind eine Split-Wärmepumpe und eine eigene Photovoltaik-Anlage.

Das EFH wurde 1982 erbaut. (Bilder: Stefano Schröter)

Das freistehende Einfamilienhaus in Goldiwil wurde 1982 von Adrian Baumanns Grossvater erbaut. «1994 übernahmen meine Eltern das Gebäude, 2021 zogen meine Frau und ich ein», berichtet der aktuelle Eigentümer. Über die letzten 40 Jahre wurde das Einfamilienhaus mit schrittweisen und gezielten Sanierungsmassnahmen auf einem guten Stand gehalten. Fenster mit Dreifachverglasung und eine gute Fassadendämmung, die noch aus der Bauzeit stammt, sorgen für geringe Wärmeverluste.

Im Zuge einer zweimonatigen Umbauphase wurden 2021 die Badezimmer in Erdgeschoss und Obergeschoss komplett erneuert. Ebenso veränderte man die Raumaufteilung im Obergeschoss. Die Bauarbeiten verliefen sehr speditiv. Am meisten Zeit beanspruchte die Demontage der alten Elektroheizung. Als diese 1982 eingebaut wurde, galt sie noch als Spitze der Wärmetechnik. «Für den Betrieb einer Elektroheizung ist kein Energievorrat, kein Tank und kein Brenner nötig», heisst es in zeitgenössischen Inseraten, «absolut sauber, geruch- und geräuschlos. Praktisch keine Unterhaltsarbeiten. Es braucht weder Tankfüllungen noch Kaminfegerbesuche.»

Effizient und platzsparend

Die Kehrseite dieser Technologie ist schon länger bekannt: Der Stromverbrauch ist unhaltbar gross. Deshalb sind ab 2032 ortsfeste Elektroheizungen in der gesamten Schweiz verboten. Im Kanton Bern wird der Wechsel von einer Elektroheizung auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Förderbeiträgen von bis zu 10 000 Franken unterstützt. «Die Investitionskosten können damit deutlich verringert werden; das hilft unseren Kunden beim Entscheid für eine klimaneutrale Heizung», sagt Fabian Boss, zuständiger Projektleiter bei der Adolf Krebs AG.

In Goldiwil wurde als neue Heizungslösung eine «Aerotop Split» von Elco installiert. Die Ausseneinheit ist auf der Rückseite des Hauses aufgestellt. Das Gerät saugt die Aussenluft auf seiner Rückseite an und bläst sie auf der Vorderseite über zwei Ventilatoren zum angrenzenden Hang aus. «Wir installieren dieses Modell sehr oft. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist optimal, und die Anlage spart im Gebäude viel Platz ein», sagt Fabian Boss. Im Heizraum, der früher von der wandschrankgrossen Elektroheizung dominiert wurde, sind nur noch die Inneneinheit der Wärmepumpe und ein 200-Liter-Pufferspeicher zu sehen. Die Inneneinheit enthält sämtliche Pumpen und Ventile, was die Installation nochmals kompakter und schneller macht. Die bestehende, wassergeführte Wärmeverteilung war im Handumdrehen angeschlossen.

Die Energieeinsparung ist eindrücklich. Gemäss den Aufzeichnungen von Adrian Baumann verbrauchte die alte Heizung von 2015 bis 2020 im Durchschnitt 14 067 Kilowattstunden Strom. Von Dezember 2021 bis November 2022 waren es nur noch 2589 Kilowattstunden oder 18,5 Prozent des alten Jahresverbrauchs. Um den Autarkiegrad weiter zu steigern, wurde diesen Sommer eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 11,75 kW(p) installiert.

elco.ch

Im Heizraum sind nur noch die Inneneinheit der Wärmepumpe und ein 200-Liter-Pufferspeicher zu sehen.
Die Ausseneinheit ist auf der Rückseite des Hauses aufgestellt.
(Visited 56 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema