Alpinbau – Natural Luxury in den Alpen
Das Interalpen-Hotel Tyrol in Telfs (A) hat sieben neue Panoramasuiten erhalten. Für Umbau und Design zeichnet das Zürcher Architekturbüro Monoplan verantwortlich.

Im Frühling 2019 wurden die neuen Panoramasuiten im 7. Obergeschoss des Interalpen-Hotels Tyrol in Telfs (A) realisiert. Für das Design und die Planung ist das Zürcher Architekturbüro Monoplan verantwortlich gewesen. Für die neuen Suiten wurde das oberste Stockwerk inklusiv dem Dach bis auf die Bodenplatte und den Erschliessungskern zurückgebaut. Denn um sowohl die aufwendige Haustechnik unterzubringen als auch eine grosszügige Raumhöhe zu ermöglichen, musste das Dach im unteren Bereich leicht angehoben werden und wurde in diesem Zuge komplett erneuert. Selbstverständliches wie Fussbodenheizung, Kühldecken und Sonnenschutz wurden neu integriert. Aber auch Besonderheiten wie eine eigene Sauna pro Suite und eine Badewanne unter freiem Himmel gehören zu den neuen haustechnischen Anpassungen.Über den Umbau sprachen wir mit Interior-Designerin Aleksandra Dobrowolska von Monoplan: «Der rote Faden, der uns bei der Gestaltung der Suiten leitete, hiess Natural Luxury. Für uns war es wichtig, eine Mischung aus Natur, Tradition und Luxus zu kreieren. Das bedeutete, die Einfachheit, das Rustikale der Tradition der Tiroler Alpen mit dem High-Fashion-Luxus harmonisch zu kombinieren.»
Aleksandra Dobrowolska, Interior-Design
Ein Highlight sind die grossen Terrassen mit dem freien Blick auf die Bergwelt. Und auch im Inneren prägt die Landschaft dank grosser Panoramafenster die Atmosphäre. Insgesamt präsentieren sich die Räume und Bäder sehr offen und grosszügig. Hochwertige Materialien verleihen dem neuen Interieur eine edle und zugleich frische Erscheinung. Die natürliche Struktur der Materialien sorgt für eine lebendige Haptik, die mit traditioneller Handwerkskunst kombiniert und durch erdige Naturfarben und zeitlos gehaltenes Mobiliar abgerundet wird. «Wir verwendeten nur alpine und natürliche Materialien», wie Aleksandra Dobrowolska bemerkt. «Bei den Steinen entschieden wir uns für blauen Rauriser und Granit Plima. Weiter verwendeten wir viel Altholz und Eiche. Dabei war es wichtig, dass der Schreiner, mit dem wir zusammenarbeiteten, echtes Altholz hatte, um einen authentischen Alpincharme zu schaffen, und die Massivholzmöbel mit Struktur bearbeiten konnte.» Farbige Stoffe mit traditionellem Muster unterstreichen die Wirkung der Möbel.
Hochwertiges Leder, das mit einem Lederfaden genäht worden ist, ist unmittelbarer Luxus und Handwerkskunst zugleich. Aktuelle Trends wie Wallnussholz und Marmor runden die Mischung aus naturverbundener Tradition und purem Luxus ab. «Wir wollten, dass die Gäste das Gefühl haben, sie seien in den Alpen und zugleich in einem sehr edlen Hotel, das up to trends ist», so Aleksandra Dobrowolska.
Die Landschaft als Teil des Interieurs
Neben den grosszügigen Terrassen und der Aussicht verfügt jede Suite über eine Wohnlounge, eine frei stehende Badewanne und Erlebnisduschen sowie eine in Naturtönen gehaltene Ausstattung. Durch die bodentiefen, rahmenlosen Fenster lösen die Zürcher Architekten von Monoplan die Grenzen zwischen innen und aussen nahezu auf und schaffen so eine Verbindung zwischen Natur und Wohnraum.
«Es war uns wichtig, dass die Berge immer im Hintergrund sozusagen mit anwesend sind», erläutert uns Aleksandra Dobrowolska , die zusammen mit Vanessa Thuliiez für das Projekt federführend war. «Wenn der Gast die Suite betritt, wird er vom Anblick der Berge empfangen. Dank der grosszügigen Verglasung wird die Landschaft Teil des Interieurs. Von allen Räumen, selbst von der Garderobe und sogar aus der Sauna, ist die Berglandschaft zu sehen.»
Eine weitere Herausforderung waren die baulichen Begebenheiten, wie zum Beispiel die niedrige Raumhöhe im Erschliessungskorridor. «Dieses Problem lösten wir, indem wir die Höhe optisch, zum Beispiel mit Licht, korrigierten. So passt nun der Korridor zu den grosszügigen Raumhöhen der Suiten. Alles in allem war es spannend, dieses Projekt in nur vier Monaten umzusetzen und eine Verbindung zwischen Natur und Wohnraum und somit zu einem grossen Ganzen zu schaffen.» ●





