Auf der Suche nach Regeneration
Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) suchen Forschende nach Behandlungen für schwere Erkrankungen beim Menschen. Im neuen Verfügungsgebäude sind Zebrafische die Hoffnungsträger der biomedizinischen Forschung.

Für befugte Personen
Zwei voneinander getrennte Bereiche im Untergeschoss ermöglichen die Fischhaltung: ein hygienisch überwachter Quarantänebereich mit Personenschleuse, Fischhaltungsraum sowie Futteraufbereitungsstätte und eine Hauptfischanlage mit vier separaten Fischräumen, Labor und zugehörigen Nebenräumen. In 3100 Aquarien werden 140 000 Exemplare der fünf Zentimeter grossen Zebrafische gehalten, die aufgrund der transparenten Fischeier sowie -larven ohne strapaziöse Untersuchungen beobachtet werden können. Laborgebäude unterliegen generell strengen Auflagen zur Einhaltung von Schutzvorkehrungen. Labor- und Büroräume im Erdgeschoss sowie in den Obergeschossen sind nur per Zutrittskontrolle am Haupteingang erreichbar. «Ausserdem erhalten nur befugte Personen Zugang zur Fischhaltung im Untergeschoss. Zwischen den Geschossen ist der Zugang hingegen unbeschränkt», sagt Susanne Widmer.
Klar und funktionell
Für eine effiziente Forschung sorgt die strukturelle Gliederung der Räumlichkeiten. Die Aufteilung der Laborcluster im Erd- und in den drei Obergeschossen ist fast nahezu identisch. «Technisch notwendige Schächte sind kompakt und am Rand der Laborflächen vorgesehen. Das ermöglicht eine grösstmögliche Flexibilität für künftige Nutzungsänderungen», berichtet die Architektin.
Gläserne Schiebetüren sorgen innerhalb des Gebäudes für Transparenz und eine optische Vergrösserung der Räume. Die Verknüpfung von Labor- und Bürozonen unterstützt den Informationsaustausch zwischen den Forscherteams. Als Ergänzung zu Besprechungs- und Gruppenarbeitsräumen wurden zudem gezielt Kommunikationszonen für spontane Begegnungen eingerichtet.
Raumhoch verglaste Gruppenarbeitsräume orientieren sich zum Vorplatz und bieten flexibel nutzbare Arbeitsplätze. Einzelbüros sowie Werkstatt-, Lager- und Technikräume ergänzen das Raumprogramm. Auf der vierten Ebene ist die Technikzentrale untergebracht.
Sichtbeton, Glas und weisse Möblierungen dienen der Gestaltung der Innenräume. Hellgrüne Bodenbeläge und Schallschutzelemente definieren die Laborcluster und setzen zugleich vereinzelt farbliche Akzente in den Arbeitsräumen. Bis auf die unverrückbaren Schächte und Treppenhäuser in Massivbauweise bleiben die Büro- und Laborflächen durch flexible Raumtrennwände frei nutzbar. Zusätzliche Schleusen, Trennwände und Zutrittskontrollen können künftig noch an den stirnseitigen Zugängen ergänzt werden. ●
Bautafel
Projekt Verfügungsgebäude
Standort Campus Nord in Eggenstein-Leopoldshafen
Fertigstellung 2020
Bauherrschaft Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Architektur Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten, Heinle Wischer Gesellschaft für Generalplanung mbH
Nutzfläche 3000 m²
Bruttogrundfläche 5888 m²
Funktionsprogramm Labore Biologie, Chemie, Zellzucht (S1 und S2), S1-Fischhaltung mit Quarantänehaltung, Kryolager, Büros, Gruppenarbeitsräume, Besprechungsräume, Werkstatt, Lagerräume








