Bildungsbauten – Elementbau mit industriellem Charme

Das Büro Lanzrein + Partner Architekten AG hat in Thun ein spannendes Primarschulprovisorium erstellt. Seine Qualität bezieht es aus den Grundelementen der Architektur: Raumbildung, Licht und Material.

Baukörper aus Holz
Die verwendeten Materialien wurden grösstenteils nicht behandelt und unterstützen damit den temporären Charakter des Gebäudes.
Von Lukas Bonauer (Text) und Roland Trachsel (Bilder)
Das Büro Lanzrein + Partner Architekten AG hat in Thun ein spannendes Primarschulprovisorium erstellt. Seine Qualität bezieht es aus den Grundelementen der Architektur: Raumbildung, Licht und Material.
Auf dem Areal Schubertstrasse der Schule Seefeld entstand in dreizehn Monaten von der ersten Skizze bis zur Fertigstellung ein Schulraumprovisorium für drei Primarschulklassen. Die Dringlichkeit, die geplante Nutzungsdauer von fünfzehn Jahren und die Anforderung, danach das Schulhaus verschieben zu können, führten zu einem Elementbau mit industriellem Charme. Seine Qualität bezieht er nicht aus einem schweizerisch gewohnten Detailfinish, sondern aus den Grundelementen der Architektur: Raumbildung, Licht und Material.Der kompakte, zweigeschossige Baukörper aus Holz liegt etwas von der Schubertstrasse zurückversetzt und bildet auf drei Seiten Aussenräume mit unterschiedlichen Stimmungen: Nach Osten spannt er zum Velounterstand einen gut dimensionierten Hartplatz als Ankommensort und Pausenfläche auf. Auf der Südseite entsteht zusammen mit den Metallcontainern und der bestehenden Bepflanzung in ihrer Mitte eine kleine Hofsituation. Auf der Westseite des Neubaus liegt ein begrünter Aussenraum, geprägt vom grossen, geschützten Nussbaum.

Eine hohe, zweiseitig belichtete Eingangshalle bildet die Mitte des Schulhauses. Sie dient als Garderobe, Erschliessungsfläche, gedeckte Pausenhalle und thermische Pufferzone. Das Vordach über dem südseitigen Eingangsportikus spendet der Eingangshalle im Sommer Schatten, während die flache Wintersonne tief in den Raum scheint und das Gebäude erwärmt. Fensterelemente mit je einem Lüftungsflügel und einer Verglasung mit grosser Sitznische orientieren die vier Schulräume auf ihre Längsseite, nach Osten zur Schubertstrasse beziehungsweise nach Westen zum Nussbaum.

Die verwendeten Materialien wurden grösstenteils nicht behandelt und unterstützen damit den temporären Charakter des Gebäudes. Die Wände und Decken zeigen ihre konstruktiv eingesetzten Mehrschichtholz- und Duripanel-Platten in industrieller Oberflächenqualität. Das Zusammenspiel des dunkelrot-braunen Linoleumbodens mit dem rohen Holz erzeugt in den Schulzimmern eine warme, kreative Atelierstimmung. ●

Baukörper aus Holz
Der kompakte, zweigeschossige Baukörper aus Holz bildet auf drei Seiten Aussenräume mit unterschiedlichen Stimmungen.
Baukörper aus Holz
Baukörper aus Holz
Baukörper aus Holz
Eine hohe, zweiseitig belichtete Eingangshalle bildet die Mitte des Schulhauses.
Baukörper aus Holz
Das Zusammenspiel des dunkelrot-braunen Linoleumbodens mit dem rohen Holz erzeugt eine warme, kreative Atelierstimmung.
Längsschnitt
Längsschnitt
Querschnitt
Querschnitt
Erdgeschoss
Erdgeschoss
Obergeschoss
Obergeschoss
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