Ein Ort der Kindlichkeit

Das Studio für Architektur und Design, Stu.dere, hat im portugiesischen Vila Meã aus einem Mitte des vergangenen Jahrhunderts entstandenen Gebäude ein Kindergeschäft mit Abenteuerfaktor kreiert. Obwohl die Bauherrschaft ein Konzept mit offenen Räumen präferierte, wollte man bei der jungen Zielgruppe Neugier und den Wunsch nach Erkundung wecken. Das 2020 fertiggestellte Geschäft präsentiert sich deshalb mithilfe von transparenten und transluzenten Trennelementen als fantasievolles Labyrinth, in dem die gut belichteten Räumlichkeiten auf 334 Quadratmetern für Wohlfühlatmosphäre sorgen. Ein Bereich für die Produktausstellung, die Lagerung und ein Büro bilden das Erdgeschoss. Im Obergeschoss befindet sich ein Studio für die Produktfotografie.

Industriell schick

Ein feines Drahtgeflecht aus wabenförmigem Polycarbonat dient im Erdgeschoss der Zonierung des Verkaufsbereichs und erzeugt lediglich eine physische Barriere, ohne die visuelle Kommunikation zu unterdrücken. Gleichzeitig verteilt sich das Tageslicht grosszügiger in den Innenräumen. Zusammen mit Böden aus Mikrozement wird ein subtiler industrieller Chic geschaffen, der von warmen Materialien wie Birkenholz für die Wand-, Decken- und Büroverkleidungen negiert wird. Stauräume hinter den Holzverkleidungen verdeutlichen zugleich die Funktionalität jener Raumgestaltung. Stu.dere legte hierfür Wert darauf, die Werkstoffe möglichst unbehandelt und ohne Kombination mit anderen Materialien wie Rahmen oder Verbindungselementen einzusetzen.

Gleichzeitig befindet sich neben der Treppe eine mit Polycarbonat verkleidete und als Galerie ausgebildete Spielzone für Kinder, die mit einer speziell dafür entworfenen Pendelleuchte im industriellen Stil inszeniert wird. Es dient der Abrundung eines Ortes der kindlichen Magie. ●