Hölzern angesiedelt
In Dänemark baut man traditionell in Harmonie mit der Natur. Ein komplett aus Holz gefertigtes Stadtviertel für Kopenhagen wird von Henning Larsen geplant.

Mit Fælledby entsteht künftig auf einem ehemaligen Deponiegelände hinter dem Kopenhagener Stadtzentrum ein neues Stadtviertel. Was danach klingt, als wäre es lediglich ein weiteres Puzzlestück in der Stadtentwicklung der dänischen Hauptstadt, ist weit mehr. Henning Larsen entwickelt daraus ein nachhaltiges Quartier und das erste vollständig aus Holz gefertigte Stadtviertel in Kopenhagen. Die ökologischen Vorzüge von Holz und die hohe lokale Verfügbarkeit machen es in Skandinavien traditionell zu einem beliebten Baumaterial.
Vorzüge verbinden
Die Vorzüge des urbanen sowie des traditionellen dörflichen Wohnens werden in Fælledby wiedervereint. So entsteht eine vielfältige Mischung aus zum Teil kompakten Wohnüberbauungen und herkömmlichen Einzelbauten, die von der Naturlandschaft als Kernelement gleichberechtigt miteinander verwoben werden. 7000 Bewohnende sind für die künftige Gemeinde Fælledby geplant. Die anteilsmässigen Gebäude- und Grünflächen an der Gesamtarealfläche von rund 18 Hektar wirken ausgewogen und sind zugleich den Aspekten der Nachhaltigkeit geschuldet. Auf den unbebauten Lebensraum für Flora und Fauna entfallen 40 Prozent. «Die Entscheidung, in der Naturlandschaft um Fælledby zu bauen, geht mit der Verpflichtung einher, Mensch und Natur in Einklang zu bringen. Konkret bedeutet das, dass unser neuer Stadtteil der erste in Kopenhagen sein wird, der vollständig aus Holz gebaut wird und natürliche Lebensräume einbezieht, die ein reicheres Wachstum von Pflanzen und Tieren fördern», verrät Signe Kongebro, Partnerin bei Henning Larsen.
Autarke Gesellschaft
Fælledby formiert sich ausgehend von drei radialen Minidörfern, in denen jeweils ein eigenständiges Gemeinschaftsgefühl gefördert wird, um dennoch als übergeordnete Gemeinschaft zu wachsen. Die dazwischen verlaufenden Landschaftsflächen werden von der einheimischen Tierwelt als Lebensraum genutzt und tragen zur organischen Entwicklung des Viertels bei. In den Gebäudefassaden entstehen unter anderem Nester für Vögel und Fledermäuse. Gemeinschaftsgärten erhöhen die Pflanzenvielfalt, und Teiche in jeder der drei Gemeinden von Fælledby schaffen neuen Lebensraum für Amphibien wie Frösche und Salamander. Enge Strassen und unterirdische Parkplätze innerhalb des Plans reduzieren darüber hinaus den Fahrzeugverkehr.
Partizipation im Projekt
Gleichwohl holte man zu Beginn des Projekts die Meinungen der Bewohnenden von Kopenhagen ein, um noch besser auf die Bedürfnisse der künftigen Bewohnenden einzugehen. Signe Kongebro erklärt dazu: «Wir sehen ein Potenzial für den Bau einer neuen Stadt, welche die Sensibilität der jüngeren Generationen anspricht, um ein Zuhause für Menschen zu schaffen, die eine Lösung suchen, wie sie in besserer Harmonie mit der Natur leben können. Für uns ist Fælledby ein Beweis für das Konzept, dass das tatsächlich möglich ist.» ●






