Medical Center mit Aussicht

Auf dem Bürgenstock ist ein exklusives Resort entstanden. Dazu gehört das Waldhotel Health & Medical Excellence.

Waldhotel Health & Medical
Auf den Gast wartet im Waldhotel auf dem Bürgenstock ein ganzheitliches Konzept.
Von Fabienne Patriarca (Interview) und Beat Krättli (Bilder)
Auf dem Bürgenstock ist ein exklusives Resort entstanden. Dazu gehört das Waldhotel Health & Medical Excellence.

Beim Waldhotel Health & Medical Excellence auf dem Bürgenstock trifft aussergewöhnliche Architektur und Innenarchitektur auf modernste medizinische Standards. Der Medical-Bereich hat einen gestalterisch eigenständigen Charakter, der ihn als ambulantes Gesundheitszentrum ausweist. Trotzdem fügt er sich harmonisch in die Gesamtgestaltung des Hotels ein.Zum exklusiven Resort auf dem Bürgenstock führten wir ein Gespräch mit dem Innenarchitekten Simon Regli und mit René Freivogel, Inhaber Identi AG, die für die Gesamteinrichtung von 52 Arbeitsplätzen in den Bereichen Behandlung, Administration, Besprechung und Conferencing verantwortlich war.

Herr Regli, wo lagen die Hauptziele der Bauherrschaft?
SR: Die Ziele waren sehr breit gefächert. Im Vordergrund stand eine eigenständige Ästhetik auf hohem Qualitätsniveau, die sich im Gesamtkontext des Hotels integrieren sollte. Weiter war die Materialisierung ein zentrales Thema: die Verbindung zur Natur, die Verwendung von natürlichen Materialien, die primär in der unmittelbaren Umgebung vorkommen, wie zum Beispiel Eiche oder Naturstein. Prioritäre Forderung war auch die Integration der neusten medizinischen Technik für die aktuellsten Behandlungsmethoden wie Knochendichtemessungen. Weiter gehörte natürlich auch ein Operationssaal dazu.

Wo lagen die besonderen Herausforderungen?
SR: Die Grundidee der Bauherrschaft war die Implementierung von professionellen Gesundheitsdienstleistungen in den Fünfsterne-Hotelbetrieb. Das ist völlig neuartig in der Schweiz, und dazu gehörte die Neuentwicklung eines entsprechenden Konzepts.

Was umfasst dieses Konzept?
SR: Eine betriebliche Ablaufplanung, Raumkonzept, Technik, Möblierung, Innenarchitektur bis zum Material- und Farbkonzept. Die grosse Herausforderung bestand darin, dass die verschiedenen Gästegruppen (normaler Hotelgast und Patient) sich wohl fühlen. Auch für den Patienten sollte die Hotelatmosphäre spürbar sein. Eine besondere Herausforderung war auch die gesamte Organisation. Das Gebäude wurde von Matteo Thun in Mailand entworfen, der Lichtplaner war aus Berlin, der Inneneinrichter aus London und der Büromöbelausstatter aus St. Gallen. Meine Aufgabe bestand auch darin, die ganze Organisation zusammenzubringen, zu koordinieren und mit dem Projektmanagement in Einklang zu bringen.

Herr Freivogel, wo lagen bei der Büromöblierung die besonderen Anforderungen?
RF: Von Seiten Bauherrschaft und Architekt war im Vorfeld klar kommuniziert worden, dass eine hohe Produktqualität und Funktionalität sowie die Umsetzung von Sonderwünschen gewünscht wurden. Dieser Anspruch kam uns sehr entgegen. Neben Standardlösungen sind wir darauf spezialisiert, bedürfnisorientierte und individuelle Lösungen anzubieten. Das ist unser Daily Business.

Was war dann so individuell?
RF: Es ging darum, konkret auf die architektonische Sprache einzugehen, sowohl formal als auch mit der Materialisierung. Ergänzend mussten auch verschiedene medizinische Geräte ins Mobiliar integriert werden. Auch hier konnten wir entsprechende Lösungen anbieten.

Herr Regli, was ist bei der Planung eines Medical Centers besonders zu berücksichtigen?
SR: Bei diesem Projekt bestand der Anspruch, eine ästhetische Sprache mit einer anspruchsvollen wohnlichen Atmosphäre zu wählen, weit entfernt von einer sterilen Spitalwelt. Ergänzend ist eine sehr grosszügige Raumgestaltung besonders wichtig, um Hektik zu vermeiden. Weiter sind die hohen Hygieneanforderungen sowie die Integration von anspruchsvollen technischen Medizingeräten zu berücksichtigen. Das Medical Center bietet sehr viele unterschiedliche Arztdisziplinen an. Es ist wichtig, diese organisatorisch wie auch räumlich unter einen Hut zu bringen. Für den Gast soll es als ganzheitliches Konzept wirken.

Wie sind Sie zu diesem Prestigeauftrag gekommen?
SR: Wir haben uns beworben und den Zuschlag erhalten. Wir sind spezialisiert auf Konzeption und Umsetzung von medizinischen Centern und Kliniken.

Herr Freivogel, und wie sind Sie zu diesem Auftrag gekommen?
RF: Die Bauherrschaft hat verschiedene Unternehmen und Produkte geprüft. Schliesslich erfolgte eine Bemusterung vor Ort. Ich denke, unsere hohe Qualität und die Umsetzung von individuellen Wüschen waren sicher mitentscheidend für den Zuschlag.●

«Es ging darum, konkret auf die architektonische Sprache einzugehen, sowohl formal als auch mit der Materialisierung.» René Freivogel
«Die Grundidee der Bauherrschaft war die Implementierung von professionellen Gesundheitsdienstleistungen in den Hotelbetrieb.» Simon Regli

Zahlen

Planung 18 Monate

Realisierung 12 Monate

Eröffnung Januar 2018

Bauvolumen Innenausbau MedicalcenterCHF 10 Mio.

Bodenfläche ca. 4000 m2

Volumen 14 000 m3

Waldhotel Health & Medical
Das Waldhotel bietet hochqualifizierte medizinische Versorgung in Verbindung mit einer Fünfstern-Hotellerie.
Waldhotel Health & Medical
Simon Regli (rechts) und René Freivogel.
Waldhotel Health & Medical
Es bestand der Anspruch, eine ästhetische Sprache mit einer anspruchsvollen wohnlichen Atmosphäre zu wählen, die nicht an ein steriles Spital erinnert.
Waldhotel Health & Medical
Waldhotel Health & Medical
Waldhotel Health & Medical
Waldhotel Health & Medical
Waldhotel Health & Medical
Studienskizze
Gestaltungsplan
Gestaltungsplan
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