Modern und ästhetisch vereint

Das Biomedicum vereint in ästhetisch kreierter Architektur flexibel gestaltete Labor- und Büroeinrichtungen. Damit bietet es der medizinischen Universität Karolinska Institutet ideale Forschungsbedingungen.

Biomedicum
Das Biomedicum bündelt die einzelnen Forschungseinrichtungen des Karolinska Institutet.
Von Morris Breunig (Text) und Mark Hadden, Nikolaj Jakobsen (Bilder)
Das Biomedicum vereint in ästhetisch kreierter Architektur flexibel gestaltete Labor- und Büroeinrichtungen. Damit bietet es der medizinischen Universität Karolinska Institutet ideale Forschungsbedingungen.
Seit 2018 ist das von C. F. Møller Architects realisierte Biomedicum das neue hochmoderne Laborgebäude Stockholms. Das Bauwerk bündelt die einzelnen Forschungseinrichtungen des Karolinska Institutet, die bisher in roten Backsteinbauten aus den 1930er-Jahren über den Campus verteilt waren.

Städtebaulich relevant

Eine grüne doppelschalige Glasfassade ziert das Biomedicum. Durch die angewinkelten Glaselemente entsteht je nach Blickposition ein farblich changierender Effekt – von vollständig transparent über grünlich und geschlossen bis zu vollständig verglast und verspiegelt. Die vier Laboreinheiten des Biomedicums gruppieren sich um ein achtstöckiges Atrium, das von einem Glasdach überdeckt wird. Eine abgehängte Decke mit kuppelförmigen Öffnungen dosiert hingegen das einfallende Tageslicht und dient zugleich zur Inszenierung mit künstlichem Licht. Bepflanzte Wände erstrecken sich innerhalb des Atriums über alle Etagen. Damit soll der angegliederte Campuspark im Gebäude optisch fortgesetzt und eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen werden, um den Wissensaustausch zu verbessern.

Das öffentliche Eingangsgeschoss gewährt Zugang zum Atrium, Café und Auditorium sowie zu den Konferenz- und den öffentlichen Ausstellungsräumen. Durch die Anbindung an den Park und das benachbarte Universitätskrankenhaus Nya Karolinska Solna wird das Biomedicum zudem zu einem regionalen Knotenpunkt mit einer erheblichen städtebaulichen Bedeutung. Über einen verglasten Verbindungsweg ist das Laborgebäude ausserdem mit dem BioClinicum, der klinischen Forschungsumgebung des Karolinska-Universitätskrankenhauses, verbunden.

Moderne und effiziente Forschungsumgebung

Auf 11 Stockwerken mit 65 000 Quadratmetern bietet das Laborgebäude Platz für 1600 Forschende und Mitarbeitende. Die transparente Gestaltung des Gebäudes mit einer Vielzahl an Gemeinschaftsräumen fördert spontane Begegnungen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Forschenden sowie verschiedenen Institutionen. Gemeinsame Infrastrukturen und moderne technische Ausstattungen ermöglichen effiziente Forschungsabläufe. Als Orientierungshilfe dienen die vier Treppenhäuser, in denen die gestalterischen Aspekte des Bauwerks durch Leuchtwände, die mit mundgeblasenem Glas verkleidet sind, zusätzlich hervorgehoben werden. Klinisches ist mit einem ästhetischen Mantel verpackt. Das neue Gebäude dient der experimentellen Forschung über Disziplinengrenzen hinweg und gewährleistet dadurch die Zusammenarbeit mit der klinischen Forschung. Alles im Biomedicum ist darauf ausgelegt, den Übergang von der Grundlagenforschung zu klinischen Studien zu erleichtern. Das Biomedicum umfasst unter anderem ein Labor der Biosicherheitsstufe 3 (BSL-3), in dem die Forschungsarbeit im Bereich HIV vorangetrieben wird.

Auf Offenheit und Flexibilität getrimmt

Die innere Struktur berücksichtigt offene sowie geschlossene Labore. Die hohe Flexibilität der Räumlichkeiten erlaubt es, bedarfsweise auf veränderte Bedingungen reagieren zu können. So entstand ein nachhaltiges Gebäude, das Veränderungen zulässt, ohne die laufende Forschung zu stören.

Als Konsequenz des modernen und nachhaltigen Resultats wurde das Bauwerk unter anderem 2019 in Schweden zum Årets Bygge (Gebäude des Jahres) gewählt. Darüber hinaus ist das Gebäude für den renommierten europäischen Architekturpreis «Mies van der Rohe Award 2022» nominiert. Dieser wird alle zwei Jahre von der gleichnamigen Stiftung und der Europäischen Union als Anerkennung an hochwertige Architekturwerke verliehen. ●

Folgende Abteilungen sind im Biomedicum vereint:

– Abteilung für Zell- und Molekularbiologie

– Abteilung Physiologie und Pharmakologie

– Abteilung für Mikrobiologie, Tumor- und Zellbiologie

– Abteilung für medizinische Biochemie und Biophysik

– Abteilung für Neurowissenschaften

Bautafel

Objekt Biomedicum

Standort Stockholm, Schweden

Bauherrschaft Akademiska Hus

Nutzer Karolinska Institutet

Realisierung 2010 bis 2018

Architektur C. F. Møller Architects

Landschaftsarchitektur Landskapslaget AB

Innenarchitektur Nyréns Arkitektkontor

Biomedicum
Durch die angewinkelten Glaselemente entsteht je nach Blickposition ein farblich changierender Effekt.
Biomedicum
Auf 11 Stockwerken mit 65 000 Quadratmetern bietet das Laborgebäude Platz für 1600 Forschende und Mitarbeitende.
Biomedicum
Die transparente Gestaltung des Gebäudes mit einer Vielzahl an Gemeinschaftsräumen fördert spontane Begegnungen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Biomedicum
Mit mundgeblasenem Glas verkleidete Leuchtwände in den Treppenhäusern betonen die gestalterischen Aspekte des Bauwerks zusätzlich.
Biomedicum
Gemeinsame Infrastrukturen ermöglichen effiziente Forschungsabläufe.
Biomedicum
Im Atrium dosiert eine abgehängte Decke mit kuppelförmigen Öffnungen das einfallende Tageslicht.
Biomedicum
Das öffentliche Eingangsgeschoss gewährt Zugang zum Atrium, Café und Auditorium sowie zu den Konferenz- und den öffentlichen Ausstellungsräumen.
Biomedicum
Das Gebäude dient der experimentellen Forschung über Disziplinengrenzen hinweg und gewährleistet dadurch die Zusammenarbeit mit der klinischen Forschung.
Biomedicum
Erdgeschoss plan
Erdgeschoss mit Lageplan
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