Bequemes Umsteigen mit Liften
Die Jungfraubahnen haben den Bahnhof Lauterbrunnen für die Zukunft gerüstet. Für die Gäste ist das Umsteigen dank dreier Aufzüge von AS komfortabler geworden.

gun. Früher gab es auf dem Bahnhof Lauterbrunnen immer wieder mal chaotische Zustände: Reisende nahmen die Abkürzung über die Geleise, weil ihnen die zur Talstation der Mürrenbahn führende Unterführung am talseitigen Perron-Ende zu weit weg war. Und an Spitzentagen wurde es eng – auf den Perrons wie in der alten Unterführung. Doch das ist nun Schnee von gestern. Es gibt neue Bahnsteige und eine zweite zentrale Unterführung, zusammen mit drei Aufzügen von AS. Diese Einrichtungen haben Komfort, Sicherheit und Effizienz in die Umsteigevorgänge gebracht, hier an der Schnittstelle der Berner-Oberland-Bahn (BOB) und der Wengernalpbahn (WAB). Der Bahnhof, dessen Erneuerung in drei Phasen erfolgte und im Spätherbst 2017 abgeschlossen wurde, hat an Spitzentagen in der vergangenen Wintersaison seinen ersten Härtetest mühelos bestanden. Die erhöhten Perron-Kanten ermöglichen barrierefreies Umsteigen in die Niederflurwagen. Ausserdem sind alle Perrons neuerdings mit grosszügig dimensionierten Liften erschlossen. Jeder der drei Service-Aufzüge des Typs Winner S kann pro Fahrt 21 Personen oder 1600 Kilogramm Waren aufnehmen. Der starken Beanspruchung durch Gepäckwagen wegen sind die Standardoberflächen der Kabine mit robusten Rammschutzleisten ausgestattet. Der Gepäck- und Warentransport prägt das Bild auf diesem Bahnhof genauso wie die imposanten Personenströme – Gäste und Güter gelangen auf ein- und demselben Weg ins Bergdorf Wengen. Die Zahnradbahn ist quasi die Lebensader, der Bahnhof Lauterbrunnen das kräftig pumpende Herz im Versorgungskreislauf des autofreien, dank den Lauberhorn-Skirennen auf der ganzen Welt bekannten Ferienortes.
Schwellenheizungen gegen Eisbildung
Der Winter und seine klimatischen Rahmenbedingungen stellen Aufzüge im Freien vor besondere Herausforderungen. Ein kleines, aber wichtiges Detail in diesem Fall: Eingebaute Schwellenheizungen verhindern, dass sich im kleinen Spalt zwischen der Kabine und dem Lift-Türsockel Schnee festsetzt oder gar zu Eis gefriert. Das würde nämlich die Türschliessung behindern. Herausfordernd in der Bauphase waren die knappen Platzverhältnisse, zumal der Bahnbetrieb jederzeit uneingeschränkt weiterlaufen musste. Das Bauvorhaben umfasste grössere Terrain-Umgestaltungen für eine rückwärtige Baustellenzufahrt, Provisorien für den öffentlichen Fussweg sowie eine hohe Stützmauer, die nun das Bahnhofareal gegen den Flusseinschnitt abschliesst. Mit der Umgestaltung des Publikumsbereichs verfügt jetzt auch das frühere WAB-Nebengleis über einen vollwertigen Perron, der ebenfalls über einen AS-Lift bequem erreicht werden kann.
Enorm wichtig im öffentlichen Verkehr ist der Faktor Transparenz. Dafür sorgt das neue Dach des Perronbereichs, eine feingliedrige Metallkonstruktion, deren Glaseindeckung den Blick auf die Berge freigibt und das Umsteigen für die Gäste zum Erlebnis macht. Bei den Liftschächten ist nur das notwendige Minimum betoniert. Die wesentlichen Elemente sind wie beim hohen Dach aus Glas. Mit dieser Kombination aus Glas und Beton fügen sich die Liftschächte übersichtlich und harmonisch in die Bahnhoflandschaft ein.

