Damit es lange glänzt

Die Fertigstellung des ersten genehmigten Wohnhauses aus dem 3-D-Drucker im deutschen Beckum zieht nicht nur die Aufmerksamkeit der Baubranche auf sich. Um die Fassade sowie die Innenwände langfristig zu schützen und die Besonderheit der Oberflächen zu unterstreichen, setzten die Projektverantwortlichen auf Produkte von Brillux.

Damit es lange glänzt
Schicht um Schicht winden sich die Rillen entlang des gesamten Gebäudekörpers – auch im Inneren.
Brillux-Produkte für besondere Bauweise
Die Fertigstellung des ersten genehmigten Wohnhauses aus dem 3-D-Drucker im deutschen Beckum zieht nicht nur die Aufmerksamkeit der Baubranche auf sich. Um die Fassade sowie die Innenwände langfristig zu schützen und die Besonderheit der Oberflächen zu unterstreichen, setzten die Projektverantwortlichen auf Produkte von Brillux.

Ecken und gerade Linien bilden hier einzig die Grundstücksgrenzen. Runde Formen dominieren die Architektur. Schon von Weitem setzt die geschwungene Fassade einen Kontrast zu den umliegenden Wohnhäusern. Aus der Nähe löst sich die scheinbar durchgängige Hülle in filigrane Spuren auf. Schicht um Schicht winden sie sich entlang des gesamten Gebäudekörpers – auch im Inneren. «Wir haben bewusst die Ästhetik der besonderen Bauweise belassen und zeigen mit den runden Formen, was möglich ist», sagt Waldemar Korte, Architekt bei Mense-Korte Ingenieure + Architekten.Beim ersten Haus Deutschlands aus dem 3-D-Drucker ist nicht nur die Formgebung ungewöhnlich. Auch die Bauweise war bis Mitte des Jahres 2021 ein Novum in Deutschland. Anstelle der herkömmlichen Bauweise fertigte eine anhand der Gebäudemasse entwickelte Druckanlage die Grundmauern. Die Planungen dazu starteten im Frühjahr 2019. Dank der Zusammenarbeit des Planungsbüros mit dem Maschinenhersteller Peri, der Heidelberg Zement und der TU München kam die Genehmigungsphase schon nach einem Jahr zum Ende – trotz bis dato nicht vorhandener rechtlicher Vorgaben. Im Spätsommer 2020 nahm der robotergestützte Drucker seine Arbeit auf.

Gestaltung der Gestaltung

Während die Gebäudeelemente wie die Sohle, die Zwischendecke und das Dach als fertige Bauteile angeliefert wurden, spritzte der 3-D-Drucker die Gebäudestruktur Schicht für Schicht auf. Im Erdgeschoss durchliefen die Beteiligten noch einen Lernprozess, die erste Etage war bereits nach sechs Tagen mit 50 Druckstunden hergestellt. Ende 2020 stand der «erweiterte Rohbau», wie Korte das 3-D-Konstrukt in Beckum nennt, mit fertiger Fassade und einer Wohnfläche von 160 Quadratmetern. Einzig die Dämmung wurde von Hand in «unbedruckten» Zwischenräumen verfüllt.

Um die Besonderheit der Immobilie zu unterstreichen, kam der Fassaden- sowie der Innenwandbeschichtung eine Schlüsselrolle zu. «Wir wollten den besonderen Charme des grauen Zementmörtels in der farblichen Gestaltung aufgreifen», sagt Korte. Wichtig für die Vermarktung: Denn obwohl eine Putz- oder Klinkerfassade bei der Bauform möglich ist, sollte die Optik immer an das Schaffen des 3-D-Druckers erinnern. Weil der Grad der Veränderung noch nicht bekannt war, sollte die Schlussbeschichtung den Wänden zudem langlebigen Schutz bieten.

Herausforderung konsequent angegangen

Grundsätzlich stellte das gedruckte Baumaterial für die Steinhoff GmbH keine Besonderheit dar. «Allerdings war durch die Gegebenheiten vor Ort mit den Rundungen und der andersartigen Oberflächenstruktur ein Umdenken erforderlich», schildert Ronny Thomer, Geschäftsführer des ortsansässigen Malerbetriebs, und ergänzt: «Vor allem die Tiefe der Rillen war eine Herausforderung.» So näherten sich die Malenden testweise dem optimalen Farbbild an. Das Rollverfahren entpuppte sich als wenig zielführend. Die Entscheidung fiel zugunsten des rationellen Spritzverfahrens mit der Airless-Kolbenpumpe «ProSpray 39 Select 3494» von Brillux.

Brillux stand nicht nur bei der Produktauswahl zur Seite, sondern beriet ausserdem bei der optimalen Farbauswahl. «Der Farbton 99.00.21 entsprach genau den Anforderungen der Bauherrschaft. Wie bei dem Zementmörtel ist dieses neutrale Hellgrau ganz ohne Grün- oder Rotstich», schildert Paul Ossenkemper, Technischer Berater bei Brillux. Die Produktlösungen für die besonderen Oberflächen waren danach schnell gefunden: für die Innenräume die stumpfmatte Innendispersion «Superlux ELF 3000», für aussen die Silikonfassadenfarbe 918. Mindestens zwei Mal pro Tag lieferte Brillux die Produkte direkt an die Baustelle.

In nur einem Arbeitsgang

Um optimale Bedingungen für die Schlussbeschichtungen zu schaffen, bereitete die Steinhoff GmbH den Untergrund vor. Zu starke Vertiefungen und Spannungsrisse wurden ausgeschlämmt. Alle Untergründe reinigten die Malenden im Vorfeld. Während sie innen im Spritzverfahren mit dem Wandprimer «ELF 3729» alle Wände grundierten, trugen sie aussen in derselben Verarbeitungsweise die Silikongrundierfarbe 917 auf. Die Vorpigmentierung war die optimale Grundlage für die rationelle Schlussbeschichtung. «Trotz der Vertiefungen haben wir es geschafft, alle Stellen in nur einem Arbeitsgang farblich deckend zu gestalten», sagt Thomer. Neben dem Hauptton Hellgrau setzte die Steinhoff GmbH gestalterische Kontraste. Innen strichen sie die Decken im Gegensatz zu den grauen Wänden mit «Superlux ELF 3000» in Weiss. Aussen verarbeitete man an ausgewählten Gebäudeteilen wie am Terrassenüberstand ein dunkles Grau. Innen wie aussen profitieren die Wände von den Eigenschaften der eingesetzten Produkte. Weil die Innendispersion gut zu reinigen ist, sind in den Vertiefungen keinerlei Schmutzrückstände zu erwarten. Die Fassadenfarbe ist dagegen sehr wetterbeständig und schützt die Gebäudehülle langfristig.

Farbton genau wie das Original

Der neue Eigentümer steht zwar schon fest, bezogen wird das Haus aber erst in circa einem Jahr. Bis dato dient das erste 3-D-Druck-Haus Deutschlands als Anschauungsobjekt. Mense-Korte Ingenieure + Architekten vermarkten die Idee aktuell weiter. Erste Projekte im Industriekontext sind bereits in Planung, erst dann soll der Markt für private Häuslebauer folgen. Das Wohnhaus in Beckum ist jedenfalls schon jetzt die Visitenkarte – und das auch dank der Farbgestaltung mit den Brillux-Produkten: «Die Beschichtung fällt gar nicht auf. Auf viele Betrachter wirkt sie sehr natürlich und authentisch, eben ganz genau wie der Originalton des Zementmörtels aus dem 3-D-Drucker.»

brillux.ch

Bautafel

Objekt 3-D-Druck-Haus

Standort Beckum

Planung und Bauherrschaft Mense-Korte Ingenieure + Architekten, Hous3Druck UG

Ausführender Malerbetrieb Steinhoff GmbH

Brillux-VerkaufsberaterMario Kühn

Technischer BeraterPaul Ossenkemper

Damit es lange glänzt
Damit es lange glänzt
Obwohl eine Putz- oder Klinkerfassade bei der Bauform möglich ist, sollte die Optik immer an das Schaffen des 3-D-Druckers erinnern.
Damit es lange glänzt
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Damit es lange glänzt
Weil der Grad der Veränderung noch nicht bekannt war, sollte die Schlussbeschichtung den Wänden langlebigen Schutz bieten.
Damit es lange glänzt
Die Beschichtung wirkt sehr natürlich und authentisch – eben ganz genau wie der Originalton des Zementmörtels aus dem 3-D-Drucker.
Damit es lange glänzt
Die aus der Nähe sichtbaren Strukturen haben stark ausgebildete Vertiefungen. Fotos: Brillux, Peri
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