Ein Bürogebäude lernt denken
In Berlin entsteht derzeit das digitalisierte Bürogebäude Cube Berlin. Als Smart Commercial Building lernt der Cube von seinen Nutzern und passt sich deren Bedürfnissen individuell an.

Ausgiebige Tests
Bereits zwei Jahre vor der Fertigstellung des Gebäudes hat CA Immo begonnen, Hard- und Software des Smart Commercial Building in Betrieb zu nehmen und mit Unterstützung von Drees & Sommer ausgiebig zu testen. Grundlage dafür ist das Demozentrum im Cluster Smart Logistik auf dem Campus der RWTH Aachen. «In Aachen kann das Zusammenspiel verschiedener Digitalisierungsbausteine aus den Bereichen Hard- und Software bereits vor Inbetriebnahme des Cube Berlin im Modell abgebildet und hinsichtlich vieler Kriterien getestet werden», so Matthias Schmidt, Leiter Development Deutschland bei CA Immo. Ein besonderes Augenmerk liege dabei auch auf dem Aspekt der sogenannten Cyber-Security.
Analyse des Nutzerverhaltens ermöglicht effizienten Betrieb
«Als Bestandshalter stehen wir permanent vor der Frage, wie wir auch in Zukunft Mieterbedürfnisse erfüllen und attraktive Flächen bieten können. Mit digitalisierten Gebäuden wie dem Cube Berlin schaffen wir einen Mehrwert für den Mieter. Wir stellen ein Management-Cockpit zur Verfügung, das ihn über die wesentlichen Kennzahlen und deren Entwicklung informiert. Er erhält umfassende Daten über Energieverbrauch, Nutzungsverhalten und vieles mehr. Damit erlebt der Mieter nicht nur die Nutzeroberfläche der App, sondern auch die Betriebsebene im Hintergrund, und er kann sogar steuernd eingreifen und beispielsweise die Flächennutzung entsprechend optimieren. Das softwarebasierte Digitalisierungskonzept ist modular angelegt und kann so von uns auch ohne grossen Aufwand in Bestandsgebäuden umgesetzt werden», erklärt Schmidt.
Anforderungen von Nutzern eines Smart Commercial Building werden beispielsweise in Design-Thinking-Prozessen erarbeitet. «Das Smart Commercial Building ist eine neue Form der Immobilie. Bei der Entwicklung stehen der Nutzer und seine Bedarfe im Vordergrund. Bei der digitalen Konzeption ist der Mensch das Vorbild. Während die Sensoren den Sinnesorganen entsprechen, ist die Kl-fähige Systemplattform Cube Brain das Gehirn. Darauf aufbauend haben wir rund 3750 passende Sensoren ausgewählt», erklärt Klaus Dederichs, Head of ICT und Partner der Drees & Sommer SE. Die smarten, digitalen Technologien werden je nach Gebäude beziehungsweise Projekt individuell kombiniert und erleichtern Nutzern die Bedienung des Gebäudes. Sie bieten neue Nutzungsmöglichkeiten wie Inhouse Navigation, das Tracking von Personen oder Gegenständen oder Zugangskontrolle durch Personenerkennung.
Unterstützt wird der Nutzer dabei im Cube Berlin von der entsprechenden Gebäude-App von Thing Technologies. «Um eine möglichst hohe Akzeptanz zu erreichen, ist die App vollständig auf den Mehrwert für die Nutzer ausgerichtet und bietet allen eine breite Vielfalt an Möglichkeiten und Vereinfachungen. Dass jeder Nutzer selbst über die Nutzung der App entscheidet, motiviert uns zusätzlich», so Klaus Berberich, Mitgründer der Frankfurter PropTech Thing Technologies. b
