Eine Fassade mit Tiefe
Die Postresidenz am See in Arosa setzt architektonische Akzente: Die Fassade mit ihrer markanten Rillenstruktur in Stuckoptik fügt sich harmonisch ins Dorfbild ein und gibt dem Gebäude gleichzeitig einen unverwechselbaren Charakter.

Ursprünglich war eine Metallfassade geplant, doch der Vorschlag wurde von der Gemeinde Arosa nicht genehmigt. Der Architekt Christoph Keseberg aus Basel entwickelte daher gemeinsam mit dem Innenarchitekten Cornel Eigenmann von der Ceplus AG eine Idee, die besser zum Ortsbild passt: eine strukturierte Verputztechnik (Kammputz) mit geschwungener Oberfläche, welche die Formensprache der ursprünglich geplanten Metallfassade aufgreift. Um das Konzept greifbar zu machen, fertigte Eigenmann das erste Fassadenmuster freihändig mit einer Stichsäge an. «Oft wird eine Fassade nur über die Farbgestaltung definiert, doch hier rückte die Struktur selbst ins Zentrum», so Eigenmann. Die Rillenstruktur in Stuckoptik prägt die Fassadenoptik und sorgt für eine markante Oberfläche, die sich bewusst von klassischen Putzfassaden abhebt.

Technische Umsetzung mit Herausforderungen
Um das gewünschte Fassadenbild präzise umzusetzen, wurden speziell gefräste Traufeln entwickelt. Hier kamen die Experten von Kabe Farben ins Spiel: Gemeinsam mit dem ausführenden Unternehmen Genigips AG entwickelte das Team eine technisch und ästhetisch überzeugende Lösung. «Die Herausforderung bestand darin, die Struktur gleichmässig über die gesamte Fläche zu ziehen – möglichst ohne sichtbare Ansätze», erklärt Philipp Länzlinger, Anwendungstechniker bei Kabe Farben. Die Traufeln wurden getestet und optimiert, bis die gewünschte Präzision erreicht wurde und Genigips damit arbeiten konnte. «Wir kennen Kabe Farben seit vielen Jahren und schätzen die Qualität der Produkte sowie die professionelle, angenehme Zusammenarbeit», so Hermogen Gecaj, Inhaber der Genigips AG.

Auf höchstem Niveau
Die Umsetzung der Rillenstruktur stellte hohe Anforderungen an die Präzision. Das Relief musste exakt verlaufen – insbesondere an Fassadenelementen wie Fensterlaibungen und der Dachkante. Dies erforderte präzise Handarbeit, damit die Struktur möglichst nahtlos fortgesetzt werden konnte. Auch das exakte Ziehen der Linien auf einer Höhe von 2,5 Metern am Gerüst war eine Herausforderung, die intensive Tests und fein abgestimmte Techniken erforderte. Die Zahlen sprechen für sich: Für die markante Optik wurden 5,1 Tonnen Strukturputz verarbeitet, aufgetragen auf 1000 Quadratmeter Dämmfläche. Abschliessend kam ein speziell abgestimmter Kabe-Farbton zum Einsatz – insgesamt 528 Kilogramm Farbe.
Ein Zusammenspiel
Das Ergebnis ist eine Fassade, die durch ihre handwerkliche Präzision und ihr gestalterisches Konzept überzeugt. «Die Fassade integriert sich weich in die Landschaft und unterstreicht dennoch die Einzigartigkeit des Gebäudes», fasst Eigenmann zusammen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Architekten, Bauherrschaft, Kabe Farben und zudem der Genigips AG machte es möglich, eine technisch wie gestalterisch anspruchsvolle Lösung zu realisieren. Christina Consani, Hoteldirektorin der Postresidenz am See, bringt es auf den Punkt: «Die Fassade fügt sich harmonisch in die Umgebung ein und unterstreicht den exklusiven Charakter unseres Hotels.»
