Orientierung dank koloriertem Beton

Zwei Neubauten erweitern die Psychiatrische Klinik Liestal. Ein integriertes Farbkonzept gibt Patienten und Besuchern innerhalb der Bauten mittels feinpigmentierter Betonkolorierung dabei Orientierung.

Die Neubaufassaden werden durch auskragende Betonplatten in der Horizontalen strukturiert.

Der Campus des Klinikgeländes der Psychiatrie Baselland in Liestal wurde um zwei neue Gebäude von Burkard Meyer Architekten ergänzt. In diesen sind das Zentrum für Alterspsychiatrie und ein Zentrum für Krisenintervention untergebracht. Burkard Meyer Architekten schufen in Zusammenarbeit mit Vogt Landschaftsarchitekten einen Übergang vom angrenzenden Wald hin zum parkähnlichen Klinikgelände. Die Fassaden der Neubauten werden durch auskragende Betonplatten in der Horizontalen strukturiert. Die Gliederung der Fassade ergibt sich durch die Betonfertigteile, die durch eine vorgehängte Aluminiumfassade ergänzt werden. Letztere greift wiederum das Grün des Waldes auf und wird im komplementären Wechselspiel zu roten Storen gestellt.

Mit farbiger Orientierung

Im Inneren werden die einzelnen Stockwerke durch je zwei Sichtbetonkerne erschlossen. «Jedes Stockwerk verfügt neben den Patientenzimmern über ein Stationsbüro und eine Küche. Das Stationsbüro und einzelne öffentliche Räume lassen sich durch flexible Türen gliedern. Diese umfassen wiederum zwei Lichthöfe. Die Küche wird auf jedem Stockwerk zur Aktivierungszone und animiert die Patienten zur Beteiligung», berichtet Urs Riniker, Architekt und Mitglied der Geschäftsleitung Burkard Meyer Architekten. Zur Orientierung auf den vier Stockwerken wurde den Bauten ein dezentes Farbleitsystem an den Sichtbetondecken gegeben. Diese ziehen sich wie ein Band durch die Stockwerke. Darüber hinaus sollte die farbige Gestaltung den Werkstoff Beton betonen sowie eine harmonische Raumatmosphäre und Wohnlichkeit unterstützen. Daher kam die Betonkolorierung «faceal Colour» zum Einsatz. Durch die semitransparente Oberflächenbehandlung bleibt weiterhin das lebhafte, mineralische Oberflächenbild des Betons erhalten und zugleich wird eine homogene Optik erzeugt. Die lasierende Applikation ist zudem die ressourcenschonende und wirtschaftliche Alternative zu eingefärbtem Beton. «Das samtweiche mineralische Erscheinungsbild in nahezu jedem Wunschfarbton gab uns die Möglichkeit, eine Klaviatur um einen Farbton pro Geschoss zu entwickeln», erläutert Urs Riniker und ergänzt: «So haben wir punkto Interior beispielsweise in den Zimmern für die zu Behandelnden die Fussbodenbeschichtung in den Bädern ebenso darauf abgestimmt wie die Möbeleinbauten oder Wandanstriche, alles abgestuft aus einer Farbskala.» Das Bindeglied bilden die kolorierten Sichtbetondecken. In den vier Geschossen des Hauses Galms wurden die Farbgruppen Sand, Grün, Blau und Rot realisiert, in den beiden Geschossen im Haus Frenke wurden die Farbgruppen Grün und Blau übertragen.

Im grossräumigen Foyer wurde zudem raumhoch auf die zentrale Betonwandscheibe Liestal kartografiert. Auch hierzu nutzten die Fachleute von PSS die Betonlasur «faceal Colour». Ganz dezent im Farbton Weiss ist das Umfeld Liestal wie eine Intarsie in Beton abgebildet.

pss-interservice.ch

Durch die semitransparente Oberflächenbehandlung bleibt weiterhin das lebhafte, mineralische Oberflächenbild des Betons erhalten.
Für die Realisierung des Farbleitkonzeptes in den Klinikbauten wurden die frei gestaltbaren Betondecken mit «faceal Colour» farbig ausgeführt.
(Visited 13 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema