Tageslicht und Ausblick im Dienste der Genesung beim See-Spital Horgen

Das See-Spital Horgen ist um einen Erweiterungsbau ergänzt worden. Darin vereinen sich Funktionalität und Ästhetik, um eine fortschrittliche Infrastruktur für Personen in Behandlung und Mitarbeitende zu schaffen. Körperschallentkoppelte Fenster von 4B spielen dabei eine wichtige Rolle.

Das See-Spital wurde durch den Erweiterungsbau NEO ergänzt.

Horgen ist eine beschauliche Gemeinde am westlichen Ufer des Zürichsees, rund 15 Kilometer von der Stadtgrenze Zürichs entfernt. 1868 wurde in Horgen die «Notfallstube» eingerichtet, ein Krankenasyl mit sechs Betten, aus dem sich im Laufe der Jahre ein Spital entwickelte. Vor rund zehn Jahren entstand aus der Fusion der beiden Spitäler Sanitas Kilchberg und Zimmerberg Horgen das heutige See-Spital, das ein Versorgungsgebiet von rund 150 000 Einwohnende umfasst.

Das See-Spital wurde nun durch den Erweiterungsbau NEO ergänzt, der kürzlich fertiggestellt und in Betrieb genommen wurde. Der Bau stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Gesundheitsversorgung rund um den Zürichsee dar. Dieses moderne Gebäude wurde mit einem klaren Ziel entworfen: Funktionalität und Ästhetik perfekt zu vereinen, um eine fortschrittliche Infrastruktur für Personen in Behandlung und Mitarbeitende zu schaffen.

Während der Planungs- und Bauphase waren diverse Herausforderungen zu bewältigen, wie die Integration modernster Medizintechnik, das Bauen bei laufendem Betrieb sowie strikte Kostenkontrolle.

Beim See-Spital Horgen erstrecken sich die langen, durchgehenden Fensterbänder über Fassadenlängen von bis zu 70 Metern.

Neu und Alt verschmelzen

Der bestehende Trakt A entsprach nicht mehr den heutigen Bedürfnissen und wurde abgerissen. An seiner Stelle entstand der Neubau Trakt D, der an den bestehenden Trakt B andockt. Der Trakt C mit den Zimmern für die zu behandelnden Personen und der Gastronomie blieb erhalten. Die Bestandsbauten wurden entkernt, umgebaut und aufgestockt.

Das architektonische Konzept verbindet nahtlos die bestehende Bausubstanz mit dem Neubau unter Berücksichtigung der anspruchsvollen topografischen Lage. Der Neubau (Trakt D) ist so konzipiert, dass er neu den Eingangsbereich aufnimmt und durch die gezielte Setzung des Volumens einen grosszügigen Vorplatz schafft.

Heute erscheint das See-Spital Horgen als einheitliches Ganzes. Die Fassade des Bestands wurde analog zum Neubautrakt erstellt und erhielt so ein vereinheitlichendes Erscheinungsbild. Dazu wurden die Fassaden in einem klaren, durchgehenden Raster gestaltet. Beim Neubau ermöglicht dieses Raster eine flexible Grundrisseinteilung. Das sekundäre Fassaden-Stützenraster ist durch eine zweiteilige Fenstereinteilung, mit Lüftungsflügel und Festverglasung gegliedert. Geprägt werden die Fassaden durch schlanke, horizontal umlaufende Brüstungen aus Beton und durchgehende Fensterbänder sowie blechverkleidete Deckenbereiche.

Einheitliche Fassaden

Die grosszügigen Fensterfronten bieten einen beeindruckenden Blick auf den Zürichsee und den spitaleigenen Park, während sie gleichzeitig für viel Tageslicht sorgen und eine heilungsfördernde Atmosphäre schaffen. Um dies umsetzen zu können wurde auf 170 Quadratmeter einerseits ein Pfosten-Riegelsystem von 4B verbaut, das den verbindenden Gebäudeteil zwischen Trakt D und Trakt B verglast. Andererseits wurden 3230,50 Quadratmeter Fensterfläche mit dem Neubaufenster «NF1 xt» von 4B realisiert. Aufgeschlüsselt entspricht das 439 Flügeln. Beim Ersatzneubau wurden die Fenster innen in Verkehrsweiss ausgeführt, während die Farbe der Rahmen aussen mit Perlglimmer dem Fassadenbild angepasst wurde.

Moderne Architektur verlangt Fenster, die Leichtigkeit und Licht verkörpern, die reibungslos funktionieren und wartungsarm sind. Das Fenstersystem «NF1» erfüllt diesen Wunsch und überzeugt durch ein geradliniges Design und eine durchgehende Linienführung. Die hohe Qualität und Langlebigkeit sowie Bestwerte in punkto Sicherheit, Schallschutz und Energie unterstreichen das technologisch ausgereifte Konzept. Ideal für Bauvorhaben, die grössere Dimensionen erfordern, ist die Designvariante «NF1 xt»: Die erhöhte Bautiefe ermöglicht Glasstärken bis zu 58 Millimetern und Flügelgewichte von 130 Kilogramm (Drehkipp) sowie 160 Kilogramm (Drehflügel). Dies führt zu optimierter Statik, maximalem Schallschutz von 46 Dezibel und vorbildlicher Energieeffizienz von 0,65 W/m²K. Beim See-Spital Horgen erstrecken sich die langen, durchgehenden Fensterbänder über Fassadenlängen von bis zu 70 Metern. Aufgrund der sensiblen Raumnutzung und der flexiblen Grundrisseinteilung mussten die Fenstereinheiten körperschallentkoppelt montiert werden. Für die Befestigung der vertikalen Rahmenteile durften keine Montageschrauben verwendet werden; die Details des Zusammenbaus wurden durch das Produktmanagement von 4B einer strengen Prüfung unterzogen und abschliessend freigegeben. Zudem waren eine Ausrichtung und Montage der 670 schallentkoppelten Fensterrahmen in drei Achsen – Breite, Höhe, Tiefe – notwendig, was höchste Präzision erforderte.

Die grosszügigen Fensterfronten sorgen für viel Tageslicht und eine heilungsfördernde Atmosphäre.

Minimierter ökologischer Fussabdruck

Durch die enge Zusammenarbeit mit Fachleuten wurden zeitgemässe Lösungen gefunden, die alle ökologischen, technischen und wirtschaftlichen Anforderungen erfüllen. Ein besonderer Fokus bei der Erstellung des Erweiterungsbaus NEO lag auf der Nachhaltigkeit. Dank energieeffizienter Technologien wie einer Erdsonden-Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage, einem intelligenten Energiemanagementsystem sowie der dichten Gebäudehülle mit optimal wärmegedämmten Fenstern konnte der ökologische Fussabdruck des Gebäudes erheblich reduziert werden.

Das Ergebnis? Ein modernes Gesundheitszentrum, das den höchsten Standards entspricht und eine angenehme, funktionale Umgebung für alle Beteiligten bietet.

4-b.ch

Für die Befestigung der vertikalen Rahmenteile durften keine Montageschrauben verwendet werden.
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