Ach, du liebe Zeit!

Im KKL Luzern fand die Infra-Tagung statt. Dabei wurde die Zeit unter verschiedenen Gesichtspunkten behandelt.

Infra-Tagung
Die Infra-Tagung ist das wichtigste Branchentreffen des Schweizer Infrastrukturbaus, wo sich jedes Jahr Politiker, Bauherren, Planer und Bauunternehmer über aktuelle infrastruktur- und verkehrspolitische Themen austauschen. Fotos: zvg
Infra-Tagung 2019
Im KKL Luzern fand die Infra-Tagung statt. Dabei wurde die Zeit unter verschiedenen Gesichtspunkten behandelt.

gun. 24-Stunden-Betrieb, Zeitdruck und Langfristplanung: Zeit ist im Infrastrukturbau eine immer wertvollere Ressource. Bis demokratische Hürden überwunden und Projekte bewilligt sind, vergehen nicht selten gefühlte Ewigkeiten. Für Offerten, Vorbereitung und Realisierung hingegen bleibt meist viel zu wenig Zeit. Es war höchste Zeit für eine Infra-Tagung zum Thema Zeit.Obwohl es sich um ein äusserst komplexes und auch symbolträchtiges Grossprojekt handelt, gehen die Vorbereitungen für den Bau des zweiten Strassentunnels am Gotthard erstaunlich zügig voran. Dafür ist gemäss Guido Biaggio, Vizedirektor beim Bundesamt für Strassen (ASTRA), auch die Volksabstimmung im Jahr 2016 mitverantwortlich. Biaggio stellte an der Infra-Tagung die These auf, dass eine Volksabstimmung Projektentwicklungen zeitlich beschleunigen kann.

Angesichts der Energiestrategie 2050 sind umfangreiche Investitionen in die Schweizer Stromversorgung notwendig. «Die aktuellen Strompreise geben aber kaum Investitionsanreize», stellte Roland Küpfer, Leiter Netze und Konzernleitungsmitglied der BKW, fest. Damit die Schweiz auch künftig sicher mit Strom versorgt werde, müsse der Staat die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.

Cargo sous terrain plant in der Schweiz ein automatisiertes unterirdisches Transportsystem für Güter mit einer effizienten städtischen Feinverteilung. Das Projekt sei bodensparend, landschaftsschonend und nachhaltig, so Peter Sutterlüti, Verwaltungsratspräsident der Cargo sous terrain AG. Das System versteht sich als Antwort auf die zunehmenden Kapazitätsengpässe auf Strassen und Schienen und soll den Güterverkehr in den Städten um bis zu 30 Prozent reduzieren.

Digitale Zukunft

Ein wichtiger Innovationstreiber der Baubranche sei aktuell die Digitalisierung, stellte der Vizepräsident von Infra Suisse, André Schär, fest. «Wir Infrastrukturbauer müssen die digitale Zukunft mitgestalten, bevor es andere für uns tun», mahnte Schär seine Berufskollegen. Um innovativ zu sein, brauche der Infrastrukturbau auch einen fairen Wettbewerb, betonte Matthias Forster, Geschäftsführer von Infra Suisse. Forster unterstrich: «Infra Suisse steht für liberale, marktwirtschaftliche Grundsätze. Der Vorstand hat beschlossen, die Compliance-Kultur in der Branche weiter zu stärken.»

Kartelle, wie sie auch in der Bauwirtschaft aufgedeckt wurden, schaden der Volkswirtschaft, erklärte der Präsident der Wettbewerbskommission (Weko), Andreas Heinemann. Die Erfahrung lehre, dass sich der Preis oft an den am wenigsten effizienten Teilnehmenden orientiert. Arbeitsgemeinschaften, wie sie es in der Bauwirtschaft häufig gibt, sind laut Heinemann rechtlich anerkannt. Sie dürfen jedoch nicht als Deckmantel für Kartellabsprachen missbraucht werden.

infra-suisse.ch

Infra-Tagung
André Schär, Vizepräsident Infra Suisse.
Matthias Forster
Matthias Forster, Geschäftsführer Infra Suisse.
(Visited 34 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema

up to date mit dem
Architektur+Technik Newsletter
Erhalten Sie exklusive Trends und praxisnahe Innovationen mit Architektur+Technik –direkt in Ihr Postfach.
anmelden!
Sie können sich jederzeit abmelden!
close-link