Grundsteinlegung für Hochschulcampus

Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) und die FernUni Schweiz bauen in Brig einen Hochschulcampus, der 165 Arbeitsplätze für Lehre, Forschung und Verwaltung sowie Unterrichtsräume und Labors bereithält. Mit der Grundsteinlegung haben nun die Bauarbeiten begonnen.

Fernfachhochschule
Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) und die FernUni Schweiz bauen in Brig einen Hochschulcampus, der 165 Arbeitsplätze für Lehre, Forschung und Verwaltung sowie Unterrichtsräume und Labors bereithält. Mit der Grundsteinlegung haben nun die Bauarbeiten begonnen. Den Architekturwettbewerb im Frühjahr 2016 hat das Team von Markus Schietsch Architekten aus Zürich für sich entschieden. Ihr Projekt «Kuma» (japanisch für «Bär» – ein starkes selbstbewusstes Wesen) überzeugte die Jury. Das Projekt umfasst sechs Geschosse sowie ein Untergeschoss inklusive Einstellhalle. Zwei Stockwerke sind für die öffentliche Nutzung (Cafeteria, Konferenz- und Schulungsräume) vorgesehen, und je zwei Geschosse beherbergen die Arbeitsplätze der FFHS bzw. der FernUni Schweiz. Die prägnante Gestalt des Solitärbaus und die filigran profilierte Glasfassade sollen dem öffentlichen Charakter der Hochschuleinrichtung Identität verleihen. Das Gebäude ist so auf der Parzelle platziert, dass es von allen Seiten durch einen als Garten gestalteten Aussenraum umschlossen wird. Geplante Inbetriebnahme ist im Frühjahr 2021.fernuni.ch

Giacometti-Fresken restauriert

Die Fresken von Augusto Giacometti in der Eingangshalle des vom Sicherheitsdepartement und von der Stadtpolizei Zürich genutzten Amtshauses wurden restauriert. Ein so grosses Kunstwerk wie die Fresken im Amtshaus I hat die Stadt Zürich selten in Auftrag gegeben.

Stadt Zürich
Die Fresken von Augusto Giacometti in der Eingangshalle des vom Sicherheitsdepartement und von der Stadtpolizei Zürich genutzten Amtshauses wurden restauriert. Ein so grosses Kunstwerk wie die Fresken im Amtshaus I hat die Stadt Zürich selten in Auftrag gegeben. Den Anstoss dazu gab allerdings weniger der Wunsch nach bedeutender Kunst als der Wille, die prekäre wirtschaftliche Lage der einheimischen Künstler durch Arbeitsbeschaffung zu lindern. Als geeignetes Tätigkeitsfeld sah die Stadtregierung den «Schmuck bestehender öffentlicher Gebäude» vor.stadt-zuerich.ch/hochbau

Neubau Tanzhaus in Zürich

Der Neubau für das Tanzhaus in Zürich Wipkingen ist fertiggestellt. Er ersetzt das städtische Gebäude an der Wasserwerkstrasse, das im Herbst 2012 bis auf die Grundmauern niederbrannte.

 Tanzhaus in Zürich
Der Neubau für das Tanzhaus in Zürich Wipkingen ist fertiggestellt. Er ersetzt das städtische Gebäude an der Wasserwerkstrasse, das im Herbst 2012 bis auf die Grundmauern niederbrannte. 2014 organisierte das Amt für Hochbauten einen Projektwettbewerb, aus dem das renommierte Architekturbüro Barozzi / Veiga aus Barcelona siegreich hervorging. Sie entwarfen ein sowohl aussen als auch innen klar lesbares Gebäude. Die Architekten rückten das neue Haus von der äussersten erlaubten Baulinie am Kloster-Fahr-Weg zurück und ermöglichten damit eine Verbreiterung dieses beliebten Spazierwegs. So ist es gelungen, den Ersatzneubau präzis in das denkmalgeschützte Gebäudeensemble einzubetten. Die Dachflächen dienen als grosszügige Terrassen, die alle öffentlichen Räume zwischen den Häusern damit zusammenbringen.stadt-zuerich.ch/hochbau

Edelpilze und Ingenieurskunst

Die Jury des Building-Awards 2019 unter der Leitung der ETH-Zürich-Rektorin Sarah M. Springman sorgte für eine Überraschung: Nicht etwa Kategoriensieger wie das international bekannte Nest in Dübendorf, der Seetalplatz in Emmenbrücke oder ein innovatives Nachwuchsprojekt wurden als Gesamtsieger geehrt, sondern das Team der EBP Schweiz AG, Zürich, mit dem Neubau für die Kernser Edelpilze GmbH.

Building-Awards 2019
3. Building-Award 2019
Die Jury des Building-Awards 2019 unter der Leitung der ETH-Zürich-Rektorin Sarah M. Springman sorgte für eine Überraschung: Nicht etwa Kategoriensieger wie das international bekannte Nest in Dübendorf, der Seetalplatz in Emmenbrücke oder ein innovatives Nachwuchsprojekt wurden als Gesamtsieger geehrt, sondern das Team der EBP Schweiz AG, Zürich, mit dem Neubau für die Kernser Edelpilze GmbH. «Mit dem diesjährigen Gesamtsieger setzt die Jury ein starkes Zeichen in der Ingenieur- und Baubranche. Es ist nicht ausschliesslich das Grosse, das Komplexe oder Bauten mit starker architektonischer Wirkung, die Spitzenleistungen der Schweizer Ingenieurskunst ausmachen. Ingenieurinnen und Ingenieure entwickeln sich in vielen Fällen dann zu wahren Meistern, wenn sie im Detail arbeiten und sie zu einem grossen Ganzen formen», lobte Urs von Arx, Initiant des Building-Awards und Präsident der federführenden Stiftung Bilding, den Entscheid der Jury für den Gesamtsieger.Insgesamt wurden Preise in sechs Kategorien vergeben. Darunter sind zwei Projekte, welche explizit die jungen Berufsleute und die Nachwuchsförderung im Bereich Technik in den Mittelpunkt stellen. Das sind die diesjährigen Gewinner mit ihren Projekten:

– Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich: Areal Schlotterbeck, Zürich (Kategorie 1 Hochbau)

– Emch + Berger WSB AG, Emmenbrücke / SNZ Ingenieure und Planer AG, Zürich / Bänziger Partner AG, Zürich: Seetalplatz Emmenbrücke (Kategorie 2 Infrastrukturbau)

– EBP Schweiz AG, Zürich: Neubau Kernser Edelpilze GmbH (Kategorie 3 Energie- und Gebäudetechnik, Gesamtsieger)

– Empa / Eawag: Nest – Gemeinsam an der Zukunft bauen, Dübendorf (Kategorie 4 Forschung und Entwicklung)

– Emch + Berger AG, Bern, Marc-André Berchtold, Spiez: Gletschersandbrücke, Grindelwald (Kategorie 5 Young Professionals)

– Verein Explore-it, Leuk-Stadt / Schulen Schönenwerd: Explore-it an den Schulen Schönenwerd (Kategorie 6 Nachwuchsförderung im Bereich Technik)

Erstmals hat die Jury des Building-Awards einen Sonderpreis verliehen. Dieser geht an Conzett Bronzini Partner AG, Chur, mit ihrem Projekt zur Erdbebenertüchtigung eines neuen Berufsbildungszentrums in Kathmandu (Nepal). Realisiert hat das Projekt die Hilfsorganisation Rokpa International. In Zusammenarbeit mit den lokalen Planern konnte die Conzett Bronzini Partner AG unter der Teamleitung von Gianfranco Bronzini die lokal typischen Rahmentragwerke aus Stahlbeton mit Mauerwerksausfachungen massgeblich verbessern.

building-award.ch/cont/nominationen_2019.html

Building-Awards 2019
Building-Awards 2019

Tageslicht pur

Der Umgang mit Tageslicht gehört zu den Urprozessen des Bauens. Am Anfang waren Höhlen und Unterholz. Diese «gegebenen Räume» hatten entweder zu wenig oder zu viel Licht.

Tageslicht gehört
Je nachdem, wie Licht in einen Raum fällt, verändert es die Wahrnehmung von diesem Raum.
Sinnvoller Umgang mit Tageslicht
Von Christian Vogt

Der Umgang mit Tageslicht gehört zu den Urprozessen des Bauens. Am Anfang waren Höhlen und Unterholz. Diese «gegebenen Räume» hatten entweder zu wenig oder zu viel Licht. Während es bei der Höhle eher um Lüftungsfragen ging, stand beim Unterholz der Wetterschutz im Vordergrund. Erst viel später beim aktiven Bau einer Behausung wurden die Fragen «Wo befindet sich der sinnvollste Ort?» und «Was ist die sinnvollste Form?» gestellt.Bereits eine kleine Öffnung verbindet nicht nur innen und aussen, sondern erfüllt den Raum mit Licht und verändert  unsere Wahrnehmung von ihm. In vielen Fällen ermöglicht diese kleine Öffnung erst ein andere Wahrnehmung. So ändert sich auch die Vorstellung von diesem Raum. Dabei reichen die möglichen Assoziationen, die hervorgerufen werden können, von gefangen bis beschützend, von leicht bis unheimlich.

Wenig Öffnung – grosse Wirkung

Eine kleine Öffnung kann eine grosse Raumwirkung haben. Dies bedeutet jedoch auch, dass der Ort, an dem das Tageslicht eintritt, eine sehr wichtige Rolle spielt. Bei gleicher Architektur ergibt eine Öffnung in der Mitte der Decke oder direkt anschliessend an der Wand zwei völlig verschieden wahrgenommene Räume.

Licht braucht einen Träger. Zum Beispiel eine Oberfläche, die ihm hilft, sichtbar zu werden. Da Wände auf die Wahrnehmung eines Raumes den grössten Einfluss haben, sind sie neben den Dächern ideal, einen Raum hell erscheinen zu lassen. Die Öffnung muss nur auf sie augerichtet sein. Dabei ist nicht nur die Helligkeit der Oberflächen, sondern auch ihr Glanz für die Weiterleitung von Tageslicht entscheidend. Bei der heutigen Verdichtung von Bausubstanz sollte das Ziel einer sinnvollen Tageslichtnutzung stets der Gebäudekern sein. Um Licht in diese Regionen zu bringen, ist Oberflächenglanz von grossem Vorteil. Dafür reichen bereits glänzende Klarlacke, zum Beispiel auf Sichtbeton, aus. Die Wirkung des weitergeleiteten Lichts ist dabei um einiges grösser als bei weissen, eher matten Oberflächen.

Licht muss sichbar gemacht werden

Doch auch der «Glanz« hat zwei Seiten. Sie werden vor allem bei Fassaden und deren Wirkungen auf die Umgebung sichtbar. So kann die Spiegelung auf einer neu erstellten Fassade zwar tristen Hinterhöfen neues Leben geben, aber auch für starke Blendungen in Nachbargebäuden sorgen. Was in nicht wenigen Fällen zu massiven Streitigkeiten und Forderungen führen kann.

Die Lösung: Dem Glanz – ob bei Fassaden oder Innenraumflächen – bereits in der ersten Planungsphase die nötige Aufmerksamkeit schenken. Wird bewusst projektiert, können einfache Gebäude mit einer faszinierenden Wirkung entstehen. Und das nur mit Wasser, Lack oder Politur.

Ein wesentlicher Vorteil beim Arbeiten mit eher feinen, grossflächigen Spiegelungen liegt auf der Nutzung des gesamten Tageslichts auch bei bewölktem oder bedecktem Himmel. Denn allzu oft wird bei Tageslichtnutzung lediglich an das Sonnenlicht, das direkt von der Sonne ausgestrahlt wird, gedacht. Dabei ist in Mitteleuropa etwa 70 Prozent des gesamten Jahres der Himmel mehr oder minder bedeckt und die Sonne kaum sicht- und damit auch nicht direkt nutzbar.

Wie erwähnt, hat die Frage nach der sinnvollen Tageslichtöffnung viele Generationen von Baumeistern und Architekten beschäftigt. Doch mit dem Aufkommen des Kunstlichts, dem ökonomischen «Selbermachen» des Lichts, wurde die Tageslichtnutzung in der Architektur zweitrangig. Denn schliesslich konnte man das natürliche Licht in Nachtstunden nicht mehr nutzen. Die Arbeitskraft des Menschen hingegen schon. Dies ging so weit, dass in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts sogar die Überzeugung aufkam, dass Schul- und Industriebauten ohne jegliche Tageslichtöffnung die beste Art des Bauens sei. Dieser von Energieeffizienz getriebene Idealismus hat zwar nicht lange angehalten, doch der Trend selbst hat dazu geführt, dass viel vom alten Wissen der sinnvollen Tageslichtnutzung verloren ging.

Viel Wissen ist verloren gegangen

Nur bereits die einfache Frage, ob eine ideal nach Norden ausgerichtete Fassade in Mitteleuropa über das Jahr hinweg je besonnt wird, ist heute für einen Grossteil der Architekten schwierig zu beantworten. Nicht die Antwort an sich ist schwierig. Denn in der Regel bekommt man sehr rasch zu hören, dass keine Sonne auf Nordfassaden gelange.

Dass jedoch tatsächlich das ganze Sommerhalbjahr die Sonne auf die Nordfassade scheinen kann, und das unter Umständen sieben Stunden am Tag, ruft oft grosses Staunen hervor. Dabei war es noch vor hundert Jahren selbstverständlich, die Fenster von Sheddächern im Frühling mit Kalkfarbe zu behandeln, damit im Sommer nicht zu viel direkte Sonnenwärme in die Räume gelangen konnte. Basiswissen, das wir verlernt haben.

Betrachten wir die Kellerräume von Einfamilienhäusern, so war es für die Planer bis in die 50er-Jahre selbstverständlich, dass die Brüstungen unter den oft kleinen Kellerfenstern zum Raum hin abgeschrägt waren. Die Mehrmenge an Tageslicht beträgt etwa 300 Prozent gegenüber dem heutigen Standard einer rechtwinkligen Brüstung. Der Aufwand? Ein Keil beim Betonieren.

Die Anwendung von altem Wissen und dessen Neuinterpretation und Verifizierung ist in Bezug auf unsere Tageslichtbegleitung einer der Hauptfaktoren, die von Architekten eingebracht werden können.

Trotz unseres technologischen Könnens ist die grenzenlose Vielfalt des Tageslichtes in Farbe, Lebendigkeit und Zusammensetzung heute lediglich mit enormem Aufwand künstlich zu erzeugen. Dabei sind Trends in der künstlichen Beleuchtung, wie zum Beispiel HCL (Human Centric Light) oder chronobiologische Beleuchtung, erst Ansätze und noch weit vom Tageslichtersatz entfernt.

Die Möglichkeit jedoch, die Nacht im wahrsten Sinne des Wortes zum Tag zu machen, gewinnt in unserer 24-Stunden-Gesellschaft stetig an Bedeutung. Die Sinnhaftigkeit dieser Entwicklung muss offenbleiben und ist schwer zu begründen.

Der künstliche Ersatz wird jedoch nur gelingen, wenn wir uns wieder an die ursprünglichen Zusammenhänge von Tageslicht und Raum und damit an seine ursprünglichste Schönheit erinnern können. Und sie bei Tage auch einfach nutzen. ●

Christian Vogt
Christian Vogt ist Gestalter, Ingenieur und freischaffender Künstler. Er ist ausserdem Inhaber und Leiter von «lichtgestaltende Ingenieure vogtpartner». Das Büro gehört zu den führenden Lichtgestaltern Europas und ist neben der Beleuchtungsplanung spezialisiert auf Tageslichtplanung und lichttechnische Expertisen. Christian Vogt lehrt an verschiedenen Hochschulen auf den Gebieten visuelle Ergonomie, Lichttechnik und architektonische Lichtgestaltung. Er ist Mitglied verschiedener Fachgremien im In- und Ausland sowie Mitautor mehrerer Fachbücher.

Sport- und Freizeitbauten – Aussicht und Einblicke

Um dem Gebäude seine Massigkeit zu nehmen und eine harmonische Einbettung in die Umgebung zu erzielen, wurde das Gesamtvolumen des Ägeribads bewusst aufgeteilt.

Ägerisee zum Schwimmvergnügen
Von Thomas Lothenbach (Text) und Ben Huggler (Bilder)
Um dem Gebäude seine Massigkeit zu nehmen und eine harmonische Einbettung in die Umgebung zu erzielen, wurde das Gesamtvolumen des Ägeribads bewusst aufgeteilt.

Das Ägeribad lädt mit Sicht auf den Ägerisee zum Schwimmvergnügen und zur Entspannung ein. Die Lage direkt am See verpflichtet zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Volumen und der Materialisierung. So wurde das Gesamtvolumen bewusst aufgeteilt, um dem Gebäude seine Massigkeit zu nehmen und eine harmonische Einbettung in die Umgebung zu erzielen. Die dreiseitige Verglasung des Schwimmbeckens bietet den Besuchern beim Schwimmen eine traumhafte Sicht und allen Spaziergängern einen Einblick ins Schwimmgeschehen.Bei der Farb- sowie der Materialwahl wurde bewusst auf die Umgebung Rücksicht genommen. So bestehen die Fassaden des neuen Hallenbades aus einem umlaufenden Schirm aus vertikalen Holzlamellen, die an den traditionellen Holzbau in der Landwirtschaftszone vis-à-vis über dem Ägerisee anlehnen. Jedes Volumen hat einen eigenen und aus der Umgebung abgeleiteten Farbton.

Materialisierung

Technische Öffnungen in der Fassade (Lüftung usw.) sind hinter dem Holzschirm verborgen. Technische Aufbauten auf dem Dach (Kamin, Abluft, Aufbau Rutschbahn) sind analog mit einer Holzlamellierung verkleidet. Damit wird ein einheitlicher Gebäudeeindruck erzeugt. Das Spiel der Fugen gliedert den Holzschirm und gibt dem Gebäude eine schwingende Leichtigkeit.

Im Innenbereich wurde vor allem Wert auf die Dauerhaftigkeit der verwendeten Materialen gelegt, da der Badebetrieb hohe Anforderungen stellt. Die warmen Farben ergänzen die Wasserflächen. Die Schwimmbecken sind in einem hellen Türkis gefliest, womit das Wasser einladend warm wirkt. Die Deckenkonstruktion und die Untersicht der Schwimmhalle sind in Holz ausgeführt, zwischen den Lamellen befinden sich die geometrischen Figuren des Lichtdesigners Guido Grünhage. Wellnessbereich und Ruhezone sind in einem Spiel von kleinformatigen, hellen Platten und Holzvertäfelung ausgeführt, die Erlebnisduschen und Tauchbecken sind dunkel, um das Erlebnis des Eintauchens in den Gebäudekörper in den Vordergrund zu rücken.

Das Aussenbecken ist in Chromstahl ausgeführt und besitzt eine integrierte Abdeckung gegen die Nachtauskühlung. Der Liegebereich aussen sowie die Terrassenfläche bestehen aus Naturstein.

Räumliche Einteilung

Der Eingang befindet sich auf der Nordseite bei der Endhaltestelle der Zuger Verkehrsbetriebe. Unter einer Auskragung erreicht man durch einen Windfang den Eingangsbereich, wo sich mit dem Empfangskorpus die funktionale Drehscheibe der Organisation befindet. An diesem werden Tickets ausgegeben, Badezubehör verkauft, Auskünfte erteilt und ausserhalb der Öffnungszeiten des Restaurants auch Kaffee und weitere Kleinartikel verkauft. Von dieser Schaltstelle aus sieht man alle Zugänge zu Garderoben, Wellness, Betrieb und Restaurant, eine Verbindungstür erlaubt den Zugang in den rückwärtigen Bereich des Restaurants.

Entlang der Nordfassade erreicht man durch ein Drehkreuz die Umkleidebereiche (Einzelkabinen und Gruppenräume für Schulen usw.). Die IV-Garderobe ist über eine Verbindungstür direkt vom Gang aus zugänglich. Nach der Umkleide und den Garderobenkästchen führt der Weg durch die Sanitäranlagen mit Duschen und WC (geschlechtergetrennt) in die Badehallen. Direkt nach dem Garderobenausgang befindet sich eine Wartezone für Gruppen und anschliessend das Multifunktionsbecken mit verstellbarem Hubboden. Entlang des Beckens sind Bänke zum Warten und für Ablagen platziert.

Geschützt an der westlichen Fassade der kleinen Halle befindet sich der Kinderplanschbereich. Dieser hat die Form einer schiefen Ebene, die Abgrenzung zur Halle ist als Sitzstufe ausgebildet, die den dort sitzenden Eltern einen guten Überblick (und Ausblick ins Freie) gewährt sowie für kleine Kinder eine krabbeltechnische Hürde Richtung tieferes Wasser bildet.

Südlich des Multifunktionsbeckens befindet sich der Ausgang und der Einstieg für das ganzjährig beheizte Aussenbecken. Das Chromstahlbecken bietet eine Wassertiefe von 1.35 Meter, die Aussenwand ist so ausgebildet, dass kein Beklettern möglich ist.

Vom Liegebereich des Aussenbeckens führt eine Treppe auf die Liegewiese. Über diese Verbindung kann im Sommer auch vom See her die Halle erreicht werden, der Zugang ist mit einem Drehkreuz gesichert. Neben diesem Aufgang liegt der Abgang zur Aussengarderobe für das Freibad. Diese Garderobe können sämtliche Besucher der Freiflächen unentgeltlich nutzen, der Zugang erfolgt über die Wiese.

Neben dem Aussenbecken ragt das Gebäude der grossen Schwimmhalle Richtung See, mit einem rundumlaufenden Panorama durch die grosszügige Verglasung. Um diese Aussicht zu betonen und um solare Wärme zu gewinnen, wird auf eine komplette Beschattung verzichtet, für die kritischen Sommertage ist auf der West- und der Südseite ein Blendschutz angebracht. Seitlich angeordnet an der Ostseite befindet sich eine kleine Tribüne als Sitz- und Ablagefläche sowie für das Publikum bei Heimspielen des lokalen Wasserballclubs und Schwimmwettbewerben.

Im Rücken der Schwimmhalle befinden sich die Lagerräume sowie der (abtrennbare) Aufstieg zur Rutschbahn. Der Startbereich der Rutsche auf dem Dach erlaubt auch den Ausstieg auf die Dachfläche und somit den Unterhalt der Photovoltaikanlage. An der Nahtstelle zwischen den verschiedenen Becken befindet sich der Raum für den Bademeister sowie der Sanitätsraum.

Restaurant

Das Restaurant ist als Selbstbedienungskonzept geplant, die Produktion der Speisen erfolgt direkt vor Ort. Der Zugang ist sowohl vom Eingangsbereich als auch von aussen über die Terrasse möglich. Vom Sitzbereich des Restaurants aus hat man direkte Sicht auf den Kinderplanschbereich sowie das Multifunktionsbecken. Durch eine seitliche Tür können die Gäste direkt aus der Schwimmhalle ins Restaurant gelangen. Bei grossem Personenandrang kann die Aussentheke geöffnet werden. Die Grösse und die Ausstattung der Produktionsküche sind auf diese Kapazität ausgelegt.

Die Personalräume, die Lagerflächen und das Restaurant im Untergeschoss sind über eine interne Treppe sowie einen Warenlift mit dem rückwärtigen Bereich verbunden. Die Anlieferung von Waren sowie die Entsorgung erfolgen über den an der Ostseite angeordneten grossen Warenlift ins Untergeschoss.

Der Wellnessbereich

Der Zugang zum Wellnessbereich erfolgt entweder über den Lift oder die Treppe, die vom Eingangsbereich aus auf die obere Ebene führt. Ein Oberlicht im Dach erzeugt einen Lichthof, der eine Sichtverbindung zwischen Obergeschoss und Eingangsbereich schafft. Von der Vorzone im Obergeschoss ist ein Zugang zu den ostseitig gelegenen Büroräumen des Betriebs möglich, ebenso gelangt man durch eine abgetrennte Treppe aufs Flachdach.

Die Wellnesszone ist durch ein Drehkreuz getrennt. Nach Durchschreiten der beiden Garderoben folgen auf der Südseite die Sauna- und Ruheräume, mit Aussicht auf den See. Das Angebot umfasst zwei allgemeine Saunas und ein Dampfbad sowie mehrere Erlebnisduschen, Tauchbecken und einen Kneippbereich. Direkt von der Damengarderobe aus ist die Frauensauna erreichbar.

Die gesamte Haustechnik (ausser Küchenabluft auf dem Dach und Wellness) befindet sich im Untergeschoss und ist durch Lift und diverse Treppen erschlossen. Seitlich vorgelagert im Untergeschoss befindet sich das Holzschnitzelsilo der Heizung, das durch grosse Klappen im Anlieferungsbereich beschickt wird. Die Becken sind allseitig zugänglich, damit die Installation gut unterhalten werden kann.

Die Wärmeerzeugung erfolgt über zwei Holzheizungen, die Badewassertechnik ist auf die verschiedenen Becken aufgeteilt (je nach Wärmebedarf). Das verbrauchte Badewasser (nicht Duschwasser) wird von einer internen Abwasserreinigungsanlage aufbereitet und darf nach der Wärmerückgewinnung mit Genehmigung des Kantons in den Ägerisee eingeleitet werden. Diese Anlage wird permanent überwacht, bei abweichenden Werten wird das Wasser in die Kanalisation umgeleitet. ●

Bautafel

Bauherr Ägeribad AG (Gemeinden Ober- und Unterägeri)

Architekt Scheitlin Syfrig Architekten, Luzern

Generalunternehmung Priora AG, Root

Landschaftsarchitekt Appert Zwahlen Partner AG, Cham

Planung HLKKS Kannewischer Ingenieurbüro AG, Cham

Ägerisee zum Schwimmvergnügen
Das Gesamtvolumen wurde bewusst aufgeteilt, um dem Gebäude seine Massigkeit zu nehmen und eine harmonische Einbettung in die Umgebung zu erzielen.
Ägerisee zum Schwimmvergnügen
Aegeribad Materialwahl
Bei der Farb- und der Materialwahl wurde auf die Umgebung Rücksicht genommen.
Ägerisee zum Schwimmvergnügen
Im Innenbereich wurde vor allem Wert auf die Dauerhaftigkeit der verwendeten Materialen gelegt.
Holzlamellen
Die Fassaden des Hallenbades bestehen aus einem umlaufenden Schirm aus vertikalen Holzlamellen.
Ägerisee zum Schwimmvergnügen
Multifunktionsbecken
Vom Sitzbereich des Restaurants hat man direkten Sichtkontakt auf den Kinderplanschbereich sowie das Multifunktionsbecken.
Wellnesszone
Das Angebot der Wellnesszone umfasst zwei allgemeine Saunas und ein Dampfbad sowie mehrere Erlebnisduschen, Tauchbecken und einen Kneippbereich.
Wellnesszone
Wellnesszone
Ostfassade
Ostfassade
Erdgeschoss
Erdgeschoss
Querschnitt
Querschnitt
Längsschnitt
Längsschnitt Aussenbad
Längsschnitt
Längsschnitt Schwimmbad
Aegeribad sauna

Sport- und Freizeitbauten – Zweckbau mit grosser Ausstrahlung

Die privat gebaute Heja Sporthalle Stighag in Kloten ist ein Zukunftsprojekt mit grosser Ausstrahlungskraft für die sportliche Betätigung und Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen.

Stighag
Das anthrazitfarbene Metall der Fassade fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.
Von Uwe Guntern (Text) und Andreas Suter (Bilder)
Die privat gebaute Heja Sporthalle Stighag in Kloten ist ein Zukunftsprojekt mit grosser Ausstrahlungskraft für die sportliche Betätigung und Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen.

Kloten ist eine Sportstadt. Viele der rund 20 000 Einwohner sind sportlich aktiv. Insbesondere besteht eine grosse Nachfrage nach Breitensport. Aber Hallen sind knapp, die bestehende Infrastruktur kann die Nachfrage nicht abdecken. Aus diesem Grund musste auch der Unihockey-Klub seine Damenabteilung auflösen. Aufgrund des Finanzplans ist die Stadt Kloten in naher Zukunft kaum in der Lage, eine weitere Halle zu bauen.Drei Bürger der Stadt – Bruno Heinzelmann, Heinz Eberhard und Rolf Nussbaumer – ergriffen daraufhin die Initiative und setzten sich zusammen mit weiteren Personen das grosse Ziel, auf privater Basis Abhilfe zu schaffen. Sie gründeten die Stiftung Sporthalle Stighag. In viel Fronarbeit und mit Unterstützung zahlreicher Gleichgesinnter hat die Stiftung mit diesem einzigartigen Projekt der Hallenknappheit in Kloten entgegengewirkt. Durch Förderung der sportlichen Betätigung soll nun ein wesentlicher Beitrag zur Gesundheit der Jugend geleistet werden. Die Stiftung unterstützt mit ihren Aktivitäten die Prävention gegen Bewegungsarmut, gegen zunehmende Fettleibigkeit sowie gegen Alkohol- und Drogenkonsum.

Der Standort der neuen Sporthalle ist ideal. Sie befindet sich mitten in Kloten bei der Kaserne und in unmittelbarer Nähe der Fussballanlage und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar.

«Der Aha-Effekt beim Betreten dieser reinen Holzhalle ist schon beeindruckend.»
Bruno Heinzelmann

Die Dreifachsporthalle weist Innenmasse von 25 × 45 Meter und eine lichte Höhe von 7 Meter auf und ist somit für sämtliche Grossfeldspiele (Unihockey, Handball, Volleyball usw.) bestens geeignet und kann auch weiteren Sportaktivitäten (Turnen, Gymnastik usw.) dienen. Die Halle ist behindertengerecht konzipiert. Angrenzend sind je vier Garderoben und Duschbereiche eingebaut. Jeweils ein Raum für Fitness und die Teambesprechungen bilden nebst den erforderlichen WC-Anlagen, den Material- und Technikräumen den Abschluss.

Eine Galerie mit Verpflegungsmöglichkeiten und Aufenthaltsräumen dient gleichzeitig als Zuschauertribüne. Auf der Westseite sowie auf den beiden Stirnseiten können auf dieser Empore bis zu 300 Zuschauer die Spiele und Turniere verfolgen. Die Halle in Holzbauweise besticht durch eine einzigartige Atmosphäre und verfügt über ein ausgeglichenes Raumklima.

«Architektur + Technik» unterhielt sich mit dem Initianten des Projekts, Bruno Heinzelmann, und dem Architekten Remo Schällibaum.

Wie kam das Projekt überhaupt zustande?

Bruno Heinzelmann: Bereits als ich noch Stadtpräsident von Kloten war, habe ich bemerkt, dass es an einer Sporthalle fehlt. Viele Vereine standen auf der Warteliste. Kinder hatten so keinen Zugang zum Sport. Bei einem Besuch in Finnland habe ich gesehen, dass es auch einfacher geht. Ich hatte mir zusammen mit Wladimir Jursinow – er war damals Coach bei den Kloten Flyers und der russischen Eishockey-Nationalmannschaft – dort die Infrastrukturen angesehen. Der Hallenmangel hatte denn auch zu politischen Vorstössen geführt – ohne Erfolg. Und so kam die Idee auf, auf privater Basis eine Sporthalle zu bauen und zu betreiben. Ich konnte dafür Rolf Nussbaumer und Heinz Eberhard begeistern, beide sind Klotener Bürger, die wie ich eine Verbindung zum Sport haben.

Remo Schällibaum: Aber man muss unterstreichen, dass die wichtigste Person des ganzen Projekts Bruno Heinzelmann war. Er ist nicht nur Präsident der Stiftung, sondern war auch treibende Kraft. Ich kenne ihn beruflich seit Jahren, und zwar von der Zusammenarbeit mit Emil Frey. Dort ist er Chef der Bauabteilung.

Deshalb wurden auch Sie in das Projekt involviert, Sie sind ja heute ebenfalls Mitglied des Stiftungsrats.

R. S. Es war nach einer Sitzung, als Bruno mir sagte, er habe noch etwas Privates mit mir zu besprechen. Er erzählte mir von dem Vorhaben und seinem Sinn und Zweck. Dann zeigte er mir auch ein Vorprojekt. Es solle eine Halle werden, für Unihockey, und Bruno bat mich, das Ganze einmal anzuschauen und zu beurteilen.

B. H. Remo stand eigentlich von Anfang an hinter dem Projekt. Er war von dem sozialen Gedanken begeistert, und er sagte, er helfe dabei mit. Zunächst bot er mir an, das Baugesuch kostenlos zu erstellen. Und nach einiger Zeit habe ich ihn dann auch beim Wort genommen.

R. S. Bruno hatte einige Skizzen und Überlegungen, so wie er sich alles vorstellte, zu Papier gebracht. Darauf konnte ich aufbauen. So kam der Stein dann ins Rollen. Bis zur Schlüsselübergabe. Und seit dem 27. Mai ist die Halle in Betrieb.

Was können Sie über die Bauphase berichten?

R. S. Schwierigkeiten mit den Bauhandwerkern gab es keine. Das sehr strenge Kostenkorsett war die besondere Herausforderung. Dann natürlich die Einschränkungen durch die Lage. Wir liegen in der Verlängerung der Flughafenpiste und haben daher eine Höhenbeschränkung. Weder durften wir mit dem Baugerüst zu hoch werden noch einen Kran stellen. Da es sich um eine Holzhalle handelt, gab es hinsichtlich des Brandschutzes Auflagen, die nicht unbedingt geläufig sind.

B. H. Einige Besonderheiten in der Brandschutzverordnung haben uns während der ganzen Bauzeit begleitet. Insbesondere was das Treppenhaus betrifft. Wir waren mit dem Bau fast fertig, und wir kämpften immer noch mit brandschutztechnischen Auflagen rund ums Treppenhaus. Das bringt eben die Holzbauweise mit sich. Man baut zwar eine Holzhalle, aber wegen brandschutztechnischer Vorgaben muss man alles wieder verkleiden.

Was macht die Halle architektonisch aus?

R. S. Die eben erwähnte Einschränkung durch die Lage des Grundstücks in der Anflugschneise des Flughafens bedingte, dass wir uns etwas einfallen lassen mussten. Da wir keinen Kran stellen konnten, wurde ein Mobilkran eingesetzt. Das hat von der architektonischen Seite zu einer Holz- und Elementbaulösung geführt. Holz stand eigentlich von Beginn an im Vordergrund. Zum einen aus Gründen der Spannweite, zum anderen wegen der Behaglichkeit und auch als sommerlicher Wärmeschutz. Deshalb ging es in der Architektur und der Gestaltung vor allem darum, all das unter einem Hut zu bringen oder, besser gesagt, all dem ein hübsches Kleid zu verpassen.

B. H. Remo hat es geschafft, dass bei Betreten dieser reinen Holzhalle ein Aha-Effekt entsteht. Das ist schon beeindruckend. ●

«Da wir in der Verlängerung der Flughafenpiste lagen, hatten wir eine Höhenbeschränkung.»
Remo Schällibaum

Nachgefragt

«Architektur + Technik» hat bei den beteiligten Firmen nachgefragt, wie sie persönlich das Projekt sehen.

«Bruno Heinzelmann, Rolf Nussbaumer und ich sind aus Kloten, dort zu Hause und sehr stark mit der Stadt verbunden. Wir waren eigentlich immer bei der Stadt aktiv, damit eine Zweifach- beziehungsweise Dreifachturnhalle gebaut wird. Das ist aber nicht gelungen, und so haben wir selbst die Initiative ergriffen. Und dann hatten wir im jugendlichen Leichtsinn die Idee, die Halle selbst zu bauen.»
Heinz Eberhard, Eberhard Unternehmungen, Kloten

«Wir arbeiten schon seit Jahren mit Remo Schällibaum und mit Bruno Heinzelmann zusammen. Für uns war es eine Herzensangelegenheit mitzumachen und etwas für die Jugend und den Sport zu tun. Arbeitstechnisch war das kranlose Arbeiten schon speziell.»
Roland Herzog, Esslinger AG, Brütisellen

«Eine besondere Herausforderung war die Logistik. Der reibungslose Ablauf stand absolut im Vordergrund. In der Nacht zu arbeiten, verlangt aufgrund der schlechteren Lichtverhältnisse mehr Konzentration und eine höhere Aufmerksamkeit.»
Richard Frischknecht, Frischknecht Holzbau-Team AG, Kloten

«Was mich besonders fasziniert hat, ist dieser aussergewöhnliche Holzbau. Zudem ist es mit dem Elementbau ein etwas anderes Arbeiten. Man muss jede Aussparung, jede Vertiefung genau planen. Bei der Vorproduktion in der Werkstatt benötigt man jedes Detail. Die schnelle Bauweise war schon faszinierend.»
Heinz Bucher, Müller.Bucher AG, Zürich

«Beeindruckend war, wie sich die Herren im Stiftungsrat beziehungsweise in der Baukommission engagiert und aus dem Nichts etwas aus dem Boden gestampft haben. Und dies für den Dienst an der Jugend.»
Dominik Rieder, Hug Baustoffe AG, Nänikon

«Jeder Knabe und jedes Mädchen, das wir von der Strasse holen, wird hier in einem Netz gut aufgefangen. Deswegen hat mich das Projekt angesprochen und deswegen habe ich zugesagt, es zu unterstützen. Über die Stiftung konnten wir mitmachen, und so war ich von Anfang an in das Projekt integriert.»
Heinz Spross, Spross Ga-La Bau AG, Zürich

Namensgebung der Heja Sporthalle Stighag

«Heja» kommt aus dem Schwedischen und heisst «jubeln». Es ist aber auch aus Heinz und Jaqueline, den Vornamen von Stiftungsrat Heinz Eberhard und seiner Ehefrau, zusammengesetzt.

Stighag heisst übrigens das Gelände, auf dem die Halle steht.

Stighag
Die Dreifachsporthalle ist für alle Grossfeldspiele geeignet.
Stighag
Stighag
Die feinen blauen Akzentlinien geben dem Gebäude einen individuellen Charakter.
Stighag
Stighag
Stighag
Stighag
Stighag
Ansicht West
Ansicht West
Erdgeschoss
Grundriss Erdgeschoss
Stighag
Im letzten Oktober wurden die Binder eingebaut und das Dach gedeckt. Da wegen des Anflugs auf den Flughafen Kloten und der Höhenbegrenzung kein Kran gestellt werden durfte, mussten diese Arbeiten nachts ausgeführt werden. Zunächst wurden tagsüber etappenweise die Wände gestellt und das Dach abgedichtet. In der Nacht wurden jeweils die Binder versetzt.
Stighag
Stighag
Stighag
Stighag

Sport- und Freizeitbauten – Das sportliche Erlebnis zugänglich machen

In Gümligen bei Bern entstand eine privat finanzierte Ballsporthalle. Die Mobiliar-Arena für Handball, Volleyball, Futsal und Unihockey wurde direkt neben der Schulanlage Moos realisiert.

Die Mobiliar-Arena
Die steile Aussentreppe dient zugleich als Tribüne für die Aussensportanlage.
Von Sven Stucki (Text), Remo Ubezio, Manfred Schär und Alain Rychener (Bilder)
In Gümligen bei Bern entstand eine privat finanzierte Ballsporthalle. Die Mobiliar-Arena für Handball, Volleyball, Futsal und Unihockey wurde direkt neben der Schulanlage Moos realisiert.

Die Anforderungen an das Projekt vonseiten des Auftraggebers lauteten: 2000 Plätze, effizient, stimmungsvoll und günstig. Aufgrund der strengen Auflagen der UeO (Überbauungsordnung) durfte die Halle hinsichtlich der Höhe die Masse der bestehenden Dreifachturnhalle nicht überschreiten. Das sehr begrenzte und kostbare Bauland verlangte nach neuen und innovativen Lösungen. Durch den schwierigen Baugrund im «Moos» mit einem Grundwasserspiegel von nur 1,5 Meter unter dem gewachsenen Terrain musste die Fläche des Spielfeldes von 25 × 46 Meter auf Pfählen gegen Absenkung und Auftrieb verankert werden. Bei allen anderen Räumen konnte das Niveau durch Rampen und Stufen über den Grundwasserspiegel gesetzt werden, wodurch die Kosten erheblich reduziert wurden. Trotz dieser Massnahmen wurde die Halle zu 100 Prozent behindertengerecht realisiert und von Procap unterstützt.Der Zugang zur Halle verläuft entlang dem mit Sponsorenplatten gefliesten «walk of fame» zur steilen Aussentreppe, welche zugleich als Tribüne für die Aussensportanlage dient. Das markante, grosse Vordach mit den spielerisch versetzten, schiefen Stützen betont den Haupteingang und leuchtet an Matchtagen in den offiziellen Vereinsfarben der Heimmannschaft.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit

Im Gebäudeinnern öffnet sich sofort der Blick auf das Spielfeld. Es wurde bewusst auf eine foyerähnliche Zone verzichtet, um sofort das Sportevent ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen. Das leicht abfallende Pultdach mit dem dreifeldrigen Hauptträger und den gelenkig angeordneten Schrägstützen mit Zugbändern in den Fassaden sowie die nach Südwesten reduzierte Gebäudebreite erzeugen einen spannenden Kontrast zur schlichten und eleganten Innenarchitektur.

Das konsequent grau-anthrazitfarbene Interieur verleiht der Halle zusätzliche Leichtigkeit. Die Stuhlreihen in der scheinbar zufälligen Anordnung in Rot-Grau suggerieren volle Tribünenränge auch bei Juniorenspielen. Im Untergeschoss befinden sich nebst sechs Spielergarderoben Sanitäts- und Doppingkontrollräume, Lager- und Materialräume, ein Kraftraum, die Haustechnik sowie die Verbindung zur Nachbarturnhalle.

Gastronomie

Der Restaurationsbereich gliedert sich in drei Teile: die grosse, 150 Plätze umfassende VIP-Lounge für Clubsponsoren, den Buvettenbereich für Fingerfood und Getränke sowie die History-Sports-Bar für das After-Game-Bier. Im Obergeschoss befinden sich zudem Konferenz- und Büroräume für Pressekonferenzen, Versammlungen und Schulungen sowie die Geschäftsstelle des Heimteams.

Eine Photovoltaikanlage für Stromproduktion sowie eine thermische Solaranlage für Warmwasserproduktion speisen nebst der Ballsporthalle auch die angrenzende Schulanlage. Die Wärmeleistung wird im Gegenzug von der Schulanlage bezogen. Dank der eigenen Energieproduktion, der optimierten Gebäudehülle und der konsequenten LED-Beleuchtung übertrifft die Halle sogar die Minergieanforderungen.

Duales Nutzungskonzept

Die neue Halle in Gümligen steht zu rund 80 Prozent Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Leitidee ist es, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen sportliche Erlebnisse zugänglich zu machen. Bewusst wird auf ein polysportives Angebot mit diversen Ballsportarten und weiteren sportlichen Spielformen gesetzt, das von ausgebildeten Personen betreut wird. Zu rund 20 Prozent wird die Ballsporthalle aber auch vom Leistungs- und Spitzensport als Trainings- und Wettkampfstätte genutzt.

Die Stiftung Jugendförderung Berner Handball hat das Projekt aus eigener Kraft – ohne finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde Muri-Gümligen – finanziert. Die Finanzierung des Baus wurde durch Bank- und Privatdarlehen sowie grössere Spenden gesichert. ●

Bautafel

Architekt sven stucki | architekten sia ag, Bern

Ingenieur Ingenta AG, Bern

HLKS-Ingenieur Grünig & Partner AG, Liebefeld-Bern

Elektroingenieur Bering AG, Bern

Bauleitung von Graffenried AG Liegenschaften-Architektur, Bern

Elektronik-Infrastruktur/Audio/Video Kilchenmann AG, Kehrsatz

Beleuchtung XAL Schweiz GmbH, Zürich

Scherer Licht AG, Zürich

Facility Management Honegger AG, Köniz

Spielfeld
Beim Betreten des Gebäudes blickt man direkt auf das Spielfeld.
Die Mobiliar-Arena
Das leicht abfallende Pultdach mit dem dreifeldrigen Hauptträger und den gelenkig angeordneten Schrägstützen erzeugt einen spannenden Kontrast zur schlichten und eleganten Innenarchitektur.
Die Mobiliar-Arena
grau-anthrazitfabene
Das grau-anthrazitfabene Interieur verleiht der Halle zusätzliche Leichtigkeit.
Restaurationsbereich
Der Restaurationsbereich gliedert sich in drei Teile.
Grundriss
Grundriss
Längsschnitt
Längsschnitt
Querschnitt
Querschnitt

Sport- und Freizeitbauten – Chinesische Landschaftsgärten als Vorbild

In Suzhou ist das Olympic Sports Center nach Entwürfen der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) eröffnet worden.

Olympic Sports Center
Beim Olympic Sports Center kamen erstmals in China einlagige Kabelnetzkonstruktionen an Dächern grosser Sportbauten zum Einsatz.
Von gmp Architekten (Text und Grafiken) und Zeng Jianghe, Christian Gahl (Bilder)
In Suzhou ist das Olympic Sports Center nach Entwürfen der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) eröffnet worden.

Im chinesischen Suzhou wurden in einem 60 Hektar grossen, öffentlich zugänglichen Landschaftspark ein Stadion, ein Trainings- und Freizeitbad, eine Wettkampfhalle, ein Shoppingcenter und umfangreiche Sportangebote für die umgebenden Wohngebiete realisiert. Dabei kamen erstmals überhaupt in China einlagige Kabelnetzkonstruktionen an Dächern grosser Sportbauten zum Einsatz. Mit ihren geschwungenen Dächern prägen die Bauten als Gruppe ein neues Stadtteilzentrum. Suzhou ist in China als Gartenstadt berühmt. Neun seiner historischen Gärten zählen zum Unesco-Welterbe. Entsprechend eng knüpfte die Planung des Olympic Sports Center an das Vorbild chinesischer Landschaftsgärten an. Entstanden ist ein lebendiger Sport- und Bürgerpark mit angenehmer funktionaler Durchmischung, dessen Grün- und Wasserflächen vier Grossbauten umschliessen: das Stadion mit 45 000 Plätzen und 250 Metern Spannweite, die Schwimmhalle mit 3000 Plätzen, die Wettkampfhalle mit 13 000 Plätzen und das Einkaufscenter. Im Süden öffnet sich die Anlage zum Xietang-Fluss und bietet entlang geschwungener Wege unterschiedlichste Ausblicke auf Wasserflächen, Architektur und Landschaft.

Zurückhaltende Erscheinung

Die Baugruppe ist bewusst minimalistisch gehalten und tritt so trotz der grossen Einzelvolumina zurückhaltend in Erscheinung. Die 12 Meter hohen Podien schieben sich wie Halbinseln in das Parkgrundstück und werden strassenseitig erschlossen. Podien und Fassaden sind mit reliefartig ausgeformten Horizontallinien aus hellem Naturstein und Aluminiumpaneelen gestaltet. Die Bauten sind konstruktiv einheitlich entwickelt. Wie erwähnt wurden zum ersten Mal in China einlagige Kabelnetzkonstruktionen an Dächern grosser Sportbauten eingesetzt. Das Ergebnis sind kühn geschwungene Paraboloidschalen, die auf V-förmigen Stützen ruhen und ihre Wirkung nicht nur im Stadtteil, sondern auch darüber hinaus entfalten. Das Stadiondach ist mit einer PTFE-Membran bespannt, Schwimm- und Wettkampfhalle sind mit Blechen aus einer widerstandsfähigen Aluminium-Magnesium-Mangan-Legierung belegt.

Ein Shoppingcenter mit integrierten Büros und einem Hotel ergänzt die drei Sportbauten und belebt zugleich das gesamte Grundstück. Auf dem Parkgelände ist eine Fülle von Sportfeldern für Fussball, Tennis und andere Ballsportarten angelegt, die privat angemietet werden können. Dank dieses vielschichtigen Nutzungskonzepts dient das Olympic Sports Center bereits jetzt als Vorbild für die Planung anderer Sportparkanlagen in China und ist zum attraktiven Stadtteilzentrum geworden. ●

Olympic Sports Center
Mit ihren geschwungenen Dächern prägen die Bauten als Gruppe ein neues Stadtteilzentrum.
Olympic Sports Center
Ansicht von Nordwesten.
Lageplan
Lageplan
Querschnitt
Querschnitt Schwimmhalle
Längsschnitt
Längsschnitt Stadion

An der Natur orientierte Architektur

Beim Kombibad «Balneon» in Neustadt am Rübenberge (D) hat die pbr Planungsbüro Rohling AG Schwimmen, Fitness und Sauna unter einem Dach vereint.

orientierte Architektur
Der Baukörper stellt das Geschehen im Innenraum über großflächige Glasfassaden bewusst nach außen dar. Fotos: Christian Bierwagen
Entspannung und Erlebnis
Beim Kombibad «Balneon» in Neustadt am Rübenberge (D) hat die pbr Planungsbüro Rohling AG Schwimmen, Fitness und Sauna unter einem Dach vereint.
Der in grossen Teilen zweigeschossige Baukörper des neuen Kombibads «Balneon» in Neustadt am Rübenberge (D) stellt das Geschehen im Innenraum über grossflächige Glasfassaden bewusst nach aussen dar. Nutzungsbezogen werden individuelle Gebäudeteile über die Kubatur definiert und damit eine Verzahnung mit der Landschaft erzeugt. Das Erdgeschoss nimmt alle Funktionen des Bades, der Sauna und der Verwaltung auf, während das Obergeschoss neben dem Luftraum der Badehalle, Erweiterungsflächen für die Sauna, einen Fitnessbereich und Räumlichkeiten für die Lüftungszentrale bietet. Der Keller dient allein der technischen Versorgung der Anlage. Die Innenraumgestaltung ist geprägt durch helle Räume mit wenig dunklen Farbakzenten. Das Farbspiel ist der Natur entnommen. So dienten im Saunabereich Naturphänomene wie Birkenwald, Torfstapel und Geysir als Ideengeber, während im Schwimmbad starke farbliche Kontraste dominieren.Das funktionale Bad vereint die Themenbereiche Schwimmen, Fitness und Sauna, die durch ein gastronomisches Angebot abgerundet werden. Insgesamt acht Schwimmbecken mit einer Gesamtwasserfläche von rund 1500 m² stehen Badegästen zur Verfügung. Neben einem 25-Meter-Sportbecken mit Sprungturm sorgen ein Naturbad, ein ganzjährig beheiztes Aussenbecken und eine 70 Meter lange Röhrenrutsche für Abwechslung. Über das grosszügige Foyer betreten die Badegäste das Sport- und Erlebnisbad. Mit Empfangstresen, dem gastronomischen Bereich, Wert- und Helmfächern dient es als Umschlagplatz und Orientierungspunkt für alle Besuchergruppen und leitet direkt in die Umkleiden über. Diese wurden als Mischsystem für Sauna- und Badegäste konzipiert und bieten sowohl Sammel-, Einzel- als auch Wechselumkleiden. Barrierefreie Umkleiden wurden mit dem Gedanken der Inklusion bewusst integriert, werden aber dennoch den speziellen Bedürfnissen dieser Gästegruppe gerecht.

Sauberes Wasser ohne Chemie

Der Outdoorbereich mit Ganzjahresaussenbecken und Freibad wird über eine grosszügige Terrasse erschlossen. Weiter im Süden des Geländes befindet sich, umgeben von vielfältigen Aufenthalts-, Liege-, Sport- und Regenerationsflächen, der Naturbadeteich. Dieser zeichnet sich durch ein ökologisches Filtersystem aus und kommt vollständig ohne Chemie aus. Die Filterung des Wassers erfolgt durch Pflanzen und Gesteine. Das kleine Ökosystem des Badesees ist vollständig in der Lage, Bakterien oder Keime, die in das Wasser gelangen, abzubauen. Durch die ständige Kontrolle der Wassertemperatur, der Sauerstoffsättigung und des pH-Werts wird eine hohe Wasserqualität gewährleistet. Monatlich werden ausserdem Nitrat, Phosphor und der Härtegrad des Wassers gemessen.

Über rundum angeordnete Skimmer wird das abgebadete Wasser abgezogen und in einem Rohwasserpumpschacht gesammelt. Von hier aus wird dieses über Pumpen dem beregneten Bodenfilter zugeführt. Im Bodenfilter passiert das Wasser die mit Biofilm bewachsenen Kornoberflächen. Abbaubare organische Stoffe werden von den Mikroorganismen im Biofilm verstoffwechselt und entweder in Form von Biomasse eingelagert oder als Abbauprodukt in Form von CO₂, CH₄ oder N₂ ausgegast.

Entspannung garantiert

Der Saunabereich wird von Besuchern über die Badehalle erschlossen. Um die Saunaterrasse gruppieren sich der Vorreinigungsbereich, die Innensaunen und der Abkühlungsbereich. Auch der Ruhebereich, die Gastronomie und der Zugang zu Schwitz- und Abkühlungsangeboten im Aussenraum sind an die Terrasse angeschlossen. Dabei gehen introvertierte Rückzugs- und Ruhebereiche fliessend in den kommunikativen Gastronomiebereich über. Sowohl der Saunabereich als auch das Ruhe- und Erlebnisangebot können sukzessive erweitert werden, falls dies aufgrund steigender Besucherzahlen gewünscht ist.

Der Wärmebedarf für das neue Kombibad wird über zwei gasbetriebene Wärmeerzeuger gedeckt. Die Grundlastabdeckung erfolgt durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW), dessen thermische Leistung 164 kW beträgt. Parallel wird vom BHKW eine elektrische Leistung von bis zu 100 kW generiert, die entweder im Stromnetz des Bads genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Für die Optimierung eines wirtschaftlichen Betriebs des BHKW werden drei in Reihe geschaltete Pufferspeicher mit einem Gesamtvolumen von 12 m³ vorgesehen.

Zur Bereitstellung des Warmwasserbedarfs wurden drei separate Warmwasserbereitungsanlagen für die Bereiche Schwimmbad (Umkleiden/Duschen), Sauna und Gastronomie vorgesehen. Die Trinkwassererwärmung erfolgt mittels Speicherladesystem.

Effiziente Wärmerückgewinnung

Um sowohl die Luftmengen als auch die Anordnung der Zu- und Abluftdurchlässe zu optimieren, wurde mit Beginn der Planung eine Raumluftströmungssimulation durchgeführt. Im Ergebnis werden die unterschiedlichen Badebereiche in der Badehalle durch individuell angepasste Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung bedient. Je nach Nutzungsbereich wird eine Wärmerückgewinnung von 75 bis 80 Prozent erzielt.

Die Zuluftverteilung für die Schwimmhalle erfolgt über Lüftungskanäle. Angeschlossene Drallauslässe blasen die Zuluft von der Zwischendecke in den Aufenthaltsraum ein. Entlang der Wände in der Decke angeordnet, befinden sich Schattenfugen, über welche die Abluft abgesaugt, in die Zwischendecke eingeführt und schliesslich an der Wand zum Technikraum abgeführt wird. Um im Eltern-Kind-Bereich eine behagliche Atmosphäre zu gewährleisten, besteht hier die Möglichkeit, die Zuluft über ein Nachheizregister zu erwärmen. Die Zu- und Abluftanlage für das Kursbecken arbeitet mit einem Volumenstrom von bis zu 8600 m³/h. Dabei wird die Luftmenge in Abhängigkeit der Abluftfeuchtigkeit geregelt. Im Bereich der Umkleiden und Duschen wird die Abluft der Umkleiden effizient genutzt und den Duschbereichen als Zuluft zugeführt. Die nur gering belastete Abluft aus den Umkleiden dient zum Abtransport der Luftfeuchtigkeit aus den Duschen und wird auf diese Weise sinnvoll ein zweites Mal genutzt. ●

orientierte Architektur
Um die Saunaterrasse gruppieren sich der Vorreinigungsbereich, die Innensaunen und der Abkühlungsbereich.
orientierte Architektur
Im Schwimmbad dominieren starke farbliche Kontraste.
orientierte Architektur
Das Ruheangebot kann sukzessive erweitert werden, falls dies aufgrund steigender Besucherzahlen gewünscht ist.

Vibrierende Architekturszene Bangladesch

In Frankfurt am Main ist noch bis zum 20. Oktober die Ausstellung Bengal Stream zu sehen.

Bangladeschs Architekturlandschaft
Das Friendship Centre Gaibhanda (Architect: Urbana / Kashef Mahboob Chowdhury). Fotos: Iwan Baan
In Frankfurt am Main ist noch bis zum 20. Oktober die Ausstellung Bengal Stream zu sehen.

gun. Mit «Bengal Stream» zeigt das Deutschen Architekturmuseum eine Ausstellung des Schweizerischen Architekturmuseums, die in Zusammenarbeit mit dem Bengal Institute for Architecture, Landscapes and Settlements, Dhaka, produziert wurde und erstmals die innovative Architekturlandschaft Bangladeschs einem internationalen Publikum vorstellt.Bangladeschs Architekturlandschaft ist Masala – ein berauschendes Miteinander der Kontraste. In der Deltaregion verschwimmen nicht nur die Grenzen zwischen Land und Wasser mit verlässlicher Unregelmässigkeit. Vergangenes und Heutiges liegen dicht beieinander, durchdringen sich, fügen sich zu etwas Neuem zusammen. Beständiger Zeuge dieses Austauschs ist die Architektur, wie die Ausstellung anhand von 60 Projekten etablierter und aktueller Architekten zeigt. In diesem flirrenden Strudel der Innovationen treffen vergängliche Bambuskonstruktionen auf monumentale Wände aus Beton brut, verwandeln sich ursprünglich in Ziegel ausgeführte bengalische Gitterornamente (jali) in halb transparente Gewebe, dient das rurale Motiv gebündelter Höfe oder der traditionelle Bautypus des bengalischen Pavillons (chala hut) zur Revitalisierung moderner und weltoffener Städte wie der Hauptstadt Dhaka. Zeit und Raum verschmelzen hier zur erlebbaren Einheit.

Die Kuratoren Niklaus Graber, Andreas Ruby und Vivane Ehrensberger präsentieren hiermit erstmals die innovative Architekturlandschaft Bangladeschs einem internationalen Publikum. Dem Besucher präsentiert sich ein Panorama an Projekten, die nicht nur auf aktuelle, globale Fragen qualitätsvolle Antworten finden. Sie sind auch Ausdruck einer regionalen Architektursprache, die sich gänzlich unabhängig vom westlichen Architekturdiskurs entwickelte und heute «Weltformat» erreicht hat.

dam-online.de

Bangladeschs Architekturlandschaft
Architect’s Home and Studio Farmgate, Dhaka (Architect: Bashirul Haq & Associate).

Neue Technologien für den Tunnelbau

Zahlreiche Praxisbeispiele, insbesondere von Projekten aus dem innerstädtischen Bereich, gehören ebenso zu den Schwerpunkten der Fachkonferenz wie Neuentwicklungen, Konzepte im Bereich der hybriden Tunnelvortriebsmaschinen oder Themen aus dem Bereich der Wartung und der Instandsetzung.

Tunnelbau

Gefrorene Erde im Tiefbau: Baugrundvereisung hilft, durch künstliches Gefrieren des Bodenwassers die Baugrube zu stabilisieren. Diesen und weiteren Techniken aus Tunnelbau und Instandsetzung geht die 3. VDI- Fachkonferenz «Tunnelbau» am 2. und 3. Juli 2019 in Stuttgart auf den Grund.Zahlreiche Praxisbeispiele, insbesondere von Projekten aus dem innerstädtischen Bereich, gehören ebenso zu den Schwerpunkten der Fachkonferenz wie Neuentwicklungen, Konzepte im Bereich der hybriden Tunnelvortriebsmaschinen oder Themen aus dem Bereich der Wartung und der Instandsetzung. Wie werden Tunnelbauverträge der Zukunft gestaltet sein, wie lässt sich eine partnerschaftliche Projektabwicklung gewährleisten, und wie sehen verschiedene Vertragsmodelle im In- und Ausland aus? Darüber werden die Fachteilnehmer ebenso diskutieren wie über aktuelle Regelwerke und ihre Anwendung. So werden die nationale Umsetzung der EU-Tunnelrichtlinie und Neuigkeiten zur Richtlinie 853 für Eisenbahntunnel diskutiert.

Ebenfalls auf der Agenda stehen Themen der Digitalisierung und die Frage, welche Auswirkungen zukünftige Entwicklungssprünge bei BIM (Building Information Modeling) auf Tunnelprojekte haben werden. Zu den Schwerpunkten der Konferenz gehören folgende Themenbereiche:

– Baugrundvereisung – Bemessung und Ausführung von Frostkörpern

– Hybridmaschinen / stahlfaserbewehrte Tübbinge / Ringspaltverpressung Stuttgart, Brenner-Basistunnel

– aktuelle Regelwerke – Anwendungen

– zukünftige Bauvertragsmodelle im In- und Ausland

Der separat buchbare Spezialtag am 1. Juni 2019 mit dem Titel «BIM im Tunnelbau» gibt Einblicke in die Implementierung von BIM in Infrastrukturprojekte, insbesondere im Tunnelbau.

vdi-wissensforum.de

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