Moderne und ästhetische Umsetzung

Durch Mach Architektur wird das «Haus zum Löwensteig» in Zürich zum modern inszenierten Bürogebäude. Ehemals zwei separate Bürogeschosse werden dadurch zu einer vollwertigen und ästhetischen Einheit.

Branders Group AG
Die neue Treppe positionierte man an einer Stelle, die bereits früher zu diesem Zweck genutzt wurde.
Von Morris Breunig (Text) und David Willen (Bilder)
Durch Mach Architektur wird das «Haus zum Löwensteig» in Zürich zum modern inszenierten Bürogebäude. Ehemals zwei separate Bürogeschosse werden dadurch zu einer vollwertigen und ästhetischen Einheit.

Das zwischen «Metropol» und Nationalbank gelegene «Haus zum Löwensteig» in Zürich ist seit 2018 der neue Firmensitz der Branders Group AG. Zur Fertigstellung 1884 galt es schweizweit als eines der ersten Betonbauten. Ein über dem Erker in den Himmel «aufsteigender» Löwe ist noch heute Wegweiser für den Namen. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege wurde die schützenswerte Baute von Mach Architektur mit zeitgenössischer Struktur und Innenraumgestaltung versehen, woraus unter anderem ein neues Erschliessungskonzept entstand. «Branders wünschten sich eine grosszügigere Verbindung zwischen den Geschossen. Dadurch wich ein ehemals genutztes Treppenhaus einem Durchbruch, um die beiden Bürogeschosse für eine bessere Zusammenarbeit der Mitarbeitenden zu verbinden», so David Marquardt von Mach Architektur. Die neue Treppe positionierte man deshalb an einer Stelle, die bereits früher zu diesem Zweck genutzt wurde.

Neu strukturiert

«Die Tragkraft der im Keller vorgefundenen betonierten Gewölbe liess sich nicht bestimmen. Die neue Treppe wurde deshalb nicht abgestützt, sondern aufgehängt, wodurch wir die Nutzlast und das Eigengewicht der Treppe direkt in die bestehenden Stahlträger einleiten konnten. Das Einbringen von neuen Brandabschnittstüren erlaubte zudem den Erhalt von vorhandenen Treppenhaustüren», ergänzt der Architekt. Bereits bestehende Stützen aus genietetem Stahl wurden nach dem Umbau wieder verkleidet. Neben vereinzelten, statisch notwendigen Bereichen im Treppenhaus blieben ebenso die Gebäudehülle und die übrige Tragstruktur von Eingriffen unangetastet.

Erhalten und ergänzt

Ein Bauunternehmen nutzte zwischenzeitlich das Entresol – Etage zwischen Erd- und erstem Obergeschoss  – als Zwischenlager. Eine von dort in das Erdgeschoss führende Aufzugsaufhängung ist ein Überbleibsel ohne Funktion der damaligen Nutzung. Die Trennwände im ersten Obergeschoss wurden entfernt und in den ursprünglichen Lagerraum zurückversetzt, der in ein Loft-ähnliches Ateliergeschoss für die kreative Auseinandersetzung mit den Projekten umgewandelt wurde. Nach dem Umbau fasst das zweite Obergeschoss – dieses wurde ab 1965 zeitweise auch von Häfeli Moser Steiger Architekten bezogen – Meetingräume und einen multifunktionalen Begegnungsraum, der zugleich als Auditorium genutzt werden kann.

Innenräumlich modern

Böden ohne Parkett erhielten durch den Umbau hingegen einen industriellen Charakter. Man legte sie bis auf die Zementschicht frei, um einerseits Bezug auf die original Betonböden zu nehmen und andererseits einen unfertigen Loft- und Werkstattcharakter zu erzeugen. Die Lichtplanung stammt von Punkt-S GmbH. Sie integrierten Flächenleuchten für eine vollflächige räumliche Belichtung, Spots für punktuelle Akzente und kreisförmige Leuchten für eine signalhafte Belichtung. Die bestehenden Halogenlampen wurden zudem durch LED ersetzt.

Massgeschneiderte Nussbaummöbel und Natursteinabdeckungen setzen designorientierte Akzente, die eine ästhetische Ergänzung zum historischen Bauwerk darstellen. Marquardt blickt zurück: «Zu Beginn des Umbaus suchten wir nach der idealen Verbindung von Alt und Neu. Wir wollten vorhandene, qualitativ hochwertige Elemente wie Stuckaturen, Parkettböden, Tragstrukturen und Treppenhäuser bestmöglich bewahren, um diese in eine zeitgemässe, moderne Nutzung zu überführen.» Das Resultat bestätigt den planerischen Ansatz. Die bestehende Bausubstanz und modern anmutende Innenraumgestaltung stehen nun wieder in einem harmonischen Einklang. ●

Bautafel

Branders Group AG
Massgeschneiderte Nussbaummöbel und Natursteinabdeckungen setzen designorientierte Akzente.
Branders Group AG
Böden ohne Parkett erhalten einen industriellen Charakter.
Branders Group AG
Nach dem Umbau fasst das zweite Obergeschoss unter anderem auch Meetingräume.
Branders Group AG
Kreisförmige Leuchten für eine signalhafte Belichtung sind unter anderem Bestandteil der Lichtplanung.
Branders Group AG
Branders Group AG
Skizzenhafte Entwürfe für den Umbau der Büroräumlichkeiten
Branders Group AG
Empfangsbereich: Bereits bestehende Stützen aus genietetem Stahl wurden nach dem Umbau wieder verkleidet.
Branders Group AG
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Der multifunktionale Begegnungsraum mit Barbereich kann zugleich als Auditorium genutzt werden.

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Projekt Branders Headquarters

Standort Haus zum Löwensteig, Zürich

Fertigstellung 2018

Umbau und Innenraumgestaltung Mach Architektur

Bauleitung und Lichtplanung Punkt-S

Statik De Vries Engineering

Branders Group AG
Empfangsbereich: Bereits bestehende Stützen aus genietetem Stahl wurden nach dem Umbau wieder verkleidet.
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Der multifunktionale Begegnungsraum mit Barbereich kann zugleich als Auditorium genutzt werden.
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Kreisförmige Leuchten für eine signalhafte Belichtung sind unter anderem Bestandteil der Lichtplanung.
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Nach dem Umbau fasst das zweite Obergeschoss unter anderem auch Meetingräume.
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Böden ohne Parkett erhalten einen industriellen Charakter.
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Massgeschneiderte Nussbaummöbel und Natursteinabdeckungen setzen designorientierte Akzente.
Branders Group AG
Skizzenhafte Entwürfe für den Umbau der Büroräumlichkeiten
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