Moderner Gesundheitsbau

Das von ATP Architekten Ingenieure geplante Universitäre Notfallzentrum vervollständigt die Universitätsklinik der Hansestadt Rostock. Neu implementierte Strukturen erlauben Behandlungen auf hohem modernem Niveau.

Das Universitäre Notfallzentrum (UNZ) befindet sich auf dem Campus der Universitätsmedizin Rostock. (Fotos: ATP, Becker)

Seit 2022 bildet das Universitäre Notfallzentrum (UNZ) den zentralen Baustein auf dem Campus der Universitätsmedizin Rostock. Dieser befindet sich in Zentrumsnähe. Die ersten Einrichtungen entstanden bereits in den 1920er-Jahren. Der von ATP Nürnberg entwickelte Neubau fügt sich harmonisch in die bestehenden Strukturen zwischen den beiden denkmalgeschützten Bauten der Chirurgie im Norden und der Klinik für Innere Medizin im Süden ein.

Der Neubau setzt der strengen Fassadengliederung der Bestandsbauten eine lebendige Rhythmisierung verschiedener Geometrien entgegen. Alu-Metall-Glaskonstruktionen dominieren das Fassadenbild des Neubaus und erlauben einen hohen Tageslichteinfall in die Innenräume. Je nach Funktion integrieren sie neben opaken Flächen mit Wärmeschutzverglasung respektive Sonnenschutzelementen auch geschlossene Paneele. Eine wärmegedämmte, zweischalige Metallfassade schützt hingegen die Technikzentrale im 3. Obergeschoss. Eine Werksteinfassade mit Kerndämmung ziert zudem den Sockel.

Der Neubau setzt der strengen Fassadengliederung der Bestandsbauten eine lebendige Rhythmisierung verschiedener Geometrien entgegen.

Schlank und linear

Der Baukörper fasst fünf Geschosse bei einer Länge von 160 Metern sowie einer Breite von 40 Metern und integriert zugleich den neuen Haupteingang zur Universitätsmedizin Rostock. Das UNZ fungiert als neues interdisziplinäres Zentrum der operativen und internistischen Disziplinen. Die vorwiegend horizontal angeordneten Funktionsbereiche und die ebenengleiche Anbindung an die Bestandsgebäude waren für die schlanke, lineare Silhouette formgebend. Vier Lichthöfe in der Gebäudemitte von rund fünf Metern Breite bringen genügend Tageslicht bis in das unterste Geschoss.

Ein Foyer mit Infothek, Cafeteria und Geschäften führt in das Gebäude mit hellem Design- und Farbkonzept. Die zentrale Notbehandlung und die zentrale Aufnahmeklinik sind im Erdgeschoss; Endoskopie, Pulmologie und Kardiologie im 1. Obergeschoss. Das 2. Obergeschoss beherbergt die Intermediate Care Station (IMC) der Neurologie, die Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie sowie eine Normalpflegestation, wovon eine weitere im 3. Obergeschoss zu finden ist. Im Untergeschoss sind die zentrale bildgebende Diagnostik mit dem Institut für diagnostische Radiologie sowie die umfängliche Infrastruktur für die universitäre Forschung untergebracht.

Wie für moderne Gesundheitsbauten üblich, sind die Wege kurz und die Abläufe möglichst schlank. Das UNZ nimmt eine «Verteilfunktion» zu den umliegenden Klinikbauten ein. Über je zwei Verbindungsstränge zur Zentralen Inneren Medizin im Süden und dem Chirurgiegebäude im Norden sind die Bestandsgebäude nun horizontal mit dem UNZ vernetzt.

Zur intuitiven Orientierung sind wichtige Anlaufstellen in Lindgrün akzentuiert.

Auf jeder Ebene führt eine Hauptmagistrale die Besuchenden und die zu Behandelnden vom westlichen zum östlichen Ende des Gebäudes. Zur intuitiven Orientierung sind wichtige Anlaufstellen in Lindgrün akzentuiert. Ein zweiter Flur entlang der Nordfassade gewährleistet eine schnellstmögliche Vernetzung zwischen den Abteilungen. Im westlichen Gebäudeteil befindet sich die Liegendkrankenzufahrt mit entsprechendem Eingang sowie der Aufzug vom Helikopterlandeplatz. Dieser war bisher auf einer Wiese situiert, ist nun jedoch direkt auf dem Dach des UNZ zu finden. Neben den verbesserten betrieblichen Abläufen ist die Notaufnahme nun direkt und unmittelbar erreichbar.

Eine Parkanlage mit Bäumen, Wasserbecken und Sitzgelegenheiten sowie verschiedene Vegetationsflächen dienen als Erholungszonen und sorgen abschliessend für einen angenehmen Klinikaufenthalt in einem modernen Gesundheitsbau. ●

Alu-Metall-Glaskonstruktionen dominieren das Fassadenbild des Neubaus und erlauben einen hohen Tageslichteinfall in die Innenräume.
Eine Parkanlage mit Bäumen, Wasserbecken und Sitzgelegenheiten sowie verschiedene Vegetationsflächen dienen als Erholungszonen.
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