Multifunktionell am Hafen
Henning Larsen und Ramboll setzen mit einem grossen Holzgebäude in Kopenhagen auf Nachhaltigkeit. Das Gebäude kombiniert als eines der grössten zeitgenössischen Holzgebäude Dänemarks Büro, Einzelhandel und öffentliche Einrichtungen am Nordhavn. Es verfügt über einen einladenden grünen Platz, üppige Dachgärten, Promenaden und einen Park am Wasser.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends war Kopenhagens Nordhavn noch ein vorwiegend industriell geprägtes Viertel – weit entfernt von dem Viertel am Wasser, das es heute ist. In den vergangenen Jahren hat ein stetiges Wachstum mit Blick auf Innovation dazu beigetragen, dass das Hafenviertel zu einem Testgebiet für prototypische Konzepte geworden ist: von autonomen Bussen bis zu Gebäuden aus recycelten Ziegeln. Der Entwurf von Henning Larsen und Ramboll für ein 28 000 Quadratmeter grosses achtstöckiges Mehrzweckgebäude für den dänischen Pensionsfonds AP Pension ist keine Ausnahme.
Ziele für nachhaltige Entwicklung
Nachhaltigkeit ist der Schlüssel zum neuen Mehrzweckbürogebäude am Marmormolen im Kopenhagener Stadtteil Nordhavn, da die Struktur des Gebäudes vollständig aus Holz bestehen wird. Weil die Argumente gegen den Betonbau immer deutlicher werden, steht Massivholz auf der Liste der nachhaltigen Alternativen an erster Stelle. Im Gegensatz zu Beton speichert Holz im Bauwerk tonnenweise Kohlenstoff.
Marmormolen ist ein idealer Ort für ein gross angelegtes Konzept für modernen Arbeitsraum mit städtischem Leben, Geschäften, Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln in unmittelbarer Nähe. Marmormolen liegt direkt am Wasser und ist an drei von vier Seiten von grünem Stadtraum umgeben, zwischen einem grünen Platz im Süden und einem zukünftigen Park am Wasser.
Das Gebäude fügt sich in den städtebaulichen Kontext ein und erhebt sich mit seinen vollen acht Stockwerken in Richtung einer stark befahrenen Strasse sowie der Bahngleise, während es in Richtung der benachbarten Wohnhäuser auf der gegenüberliegenden Seite auf drei Stockwerke abfällt. Das Gebäude ist in kleinere Kuben unterteilt, in denen die Mietenden untergebracht sind. Jeder Kubus hat seine eigene Dachfläche mit Terrassen und Gärten mit grosser Artenvielfalt, Bienenstöcken und Schmetterlingshotels. Ausserdem wird Gemüse für die Kantine angebaut.
Marktplatz für Gemeinschaftsbildung
Im Gegensatz zu typischen geschlossenen Büroumgebungen ist Marmormolen als Marktplatz für Ideen konzipiert, wobei das Erdgeschoss eine offene und flexible Erweiterung des an das Gebäude angrenzenden öffentlichen Hafengebiets darstellt.
Das Multinutzung des Gebäudes, die Vielfalt der extrovertierten Programme und das öffentlich zugängliche Erdgeschoss – draussen und drinnen – machen Marmormolen zum Gegenpol eines traditionellen und introvertierten Domizils.
«Früher waren Arbeitsplätze sehr intern und exklusiv, aber heute wollen die Menschen das Gefühl haben, dass sie Teil einer vielfältigeren Gemeinschaft sind, und sich ihrer Umgebung öffnen. Mit Marmormolen wollen wir nicht nur ein grossartiges Bürogebäude schaffen, sondern der Stadt etwas zurückgeben und das Gebäude zum Leben erwecken – auch ausserhalb der Bürozeiten», sagt Mikkel Eskildsen, Associate Design Director und Lead Design Architect des Projekts.
Mit einem transparenten, offenen und einladenden Erdgeschoss wird Marmormolen einen nachhaltigen Rahmen für einen lebendigen Marktplatz bilden. Im Erdgeschoss befinden sich unter anderem eine grosse Kantine und ein Auditorium, die als öffentliche Restaurants sowie als Veranstaltungsort für Theater und Flohmärkte dienen werden.
Von den Arbeitsplätzen in den oberen Etagen hat man einen ungehinderten Blick auf das Meer und die Skyline von Kopenhagen. In der Mitte befindet sich der Zugang zu einem grossen begrünten Innenhof mit guter Sonnenbestrahlung.
Der erste Spatenstich für den neuen Marmormolen wird Anfang 2022 erfolgen. Die Eröffnung ist dann schliesslich für 2024 vorgesehen.
