Ausdrucksstarke Umsetzung

Doka bietet weltweit innovative Schalungen und Dienstleistungen in allen Bereichen des Baus sowie Gerüstlösungen für unterschiedlichste Anwendungen an.

Büroneubau in Niederhasli
Um die städtebauliche Verbindung zwischen Wohnen und Industrie architektonisch herzustellen, wurden die Längsfassaden komplett verglast und mit vertikalen Aussenlamellen versehen.
Büroneubau in Niederhasli
René Hug (Text)
Doka bietet weltweit innovative Schalungen und Dienstleistungen in allen Bereichen des Baus sowie Gerüstlösungen für unterschiedlichste Anwendungen an. Die ausdrucksstarke Fassade am Büroneubau der neuen Landeszentrale in Niederhasli ZH wurde vom Architekturbüro CCHE Lausanne AG entworfen und von der Firma Josef Meyer AG mitgeplant und umgesetzt.

Das Bürogebäude ist die erste Landmarke im Viertel. Es soll das Industriegebiet mit seinen Produktions- und Lagerhallen sowie das Bahnhofsareal vereinen. Um die städtebauliche Verbindung zwischen Wohnen und Industrie architektonisch herzustellen, wurden die Längsfassaden komplett verglast und mit vertikalen Aussenlamellen versehen. Die beiden Giebelfassaden wurden aus zufällig gelochtem Sichtbeton gefertigt.Das Gebäude bietet seinen Nutzenden zwei Büroetagen sowie Gemeinschafts- und öffentliche Bereiche im Erdgeschoss mit einem Restaurant für alle Mitarbeitende, ein Schulungszentrum mit Konferenzraum sowie eine auf allen drei Ebenen offene Ausstellungshalle. Die Dachfläche ist komplett mit Photovoltaikpaneelen ausgestattet, um den Energiebedarf des Gebäudes und für einen Teil der Produktionsstätte zu decken.

Im Mix

Die Fassade kann nicht als eindeutiger Fassadentyp nach Lehrbuch identifiziert werden. Die raumhohe Bauweise und die prägnanten Lisenen lassen eine Pfosten-Riegel-Konstruktion vermuten. Der hohe Vorfertigungsgrad und die bereits im Werk eingeglasten Bauteile weisen auf eine Fassade in Elementbauweise hin. Abweichend zur Elementfassade, werden die Geschossübergänge vollständig entkoppelt. Statt der erwarteten Satteldichtung werden die Fassadenelemente geschossweise zum Rohbau hin abgedichtet und die Betonstirnen klassisch mit Steinwolle gedämmt – ganz im Sinne eines Bandfensters. Die Wahl fiel dann auch auf das Fenstersystem «AWS75» von Jansen-Schüco. Die komplette Fassade im Erdgeschoss wird den Ansprüchen an eine einbruchsichere Fassade nach RC 2 gerecht. Die Eingangsfront ist leicht zur Fassadenebene versetzt und mit einer Karusselldrehtür hervorgehoben. Die beiden Stirnfassaden sind mit innen angeschlagenen Lochfenstern ausgestattet. Sämtliche Aussentüren aus Aluminium sind als Einsatzelement in die Fassade integriert. Metallische Oberflächen sind farblos mit «E6/EV1» eloxiert.

Eine Huldigung

Als Hommage an die berühmten Schalungselemente ist die Fassade mit markanten, vertikal durchlaufenden Lisenenprofilen ausgerüstet. Für die Herstellung der Lisenenprofile aus Aluminium bediente man sich einer Neupressung. Vorteile der Neupressung sind ein frei wähl- und optimierbarer Querschnitt sowie deren gewünschte Scharfkantigkeit. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen wurde das Lisenenprofil zweiteilig gepresst. Die Verbindung der beiden Schalen wird im Nutenversatz mit dem Nietverfahren hergestellt. Die Nut bietet gleichzeitig den gewünschten Platz für eine verdeckt liegende Montage der Storenführung. Die Lisenen sind im Bereich der Geschossübergänge zwängungsfrei entkoppelt. Die unsichtbare Befestigung der Lisenen wurde mit einem von der Firma Josef Meyer AG vielfach bewährten und selbst gefertigten Zapfenverschluss umgesetzt. Um allfälligen Knackgeräuschen infolge Wärmeausdehnung entgegenzuwirken, sind bei der innen liegenden Lisenenschale zwei Kerben eingepresst, die zur Aufnahme einer kleinen Gummidichtung oder Butylschnur dienen. So wird der metallische Kontakt zwischen Fensterrahmen und Lisene entschärft. Die Lisenen sind gegen unvorhergesehenes Aushängen im Bereich der Brüstungsverkleidung mittels Blechschraube gesichert. Die Brüstungsverkleidung wiederum besteht aus einem mehrfach gekanteten Blechelement und dient gleichzeitig als Storenkasten. Die Bleche sind mit einem formschlüssigen Mechanismus eingehängt und können zu Servicezwecken zerstörungsfrei ausgehängt werden.

In Partnerschaft

Das straffe Bauprogramm bei der Fassade konnte ab Auftragsvergabe bis zur Bauabnahme jederzeit eingehalten werden. Das dank der pragmatischen und zielorientierten Zusammenarbeit zwischen Architektur, Fachplanung, Bauherrschaft und Unternehmenden sowie eines daraus resultierenden störungsfreien Fertigungs- und Montageprozesses. In enger Koordination mit der Bauleitung konnte die logistische Vorplanung exakt und taktgenau umgesetzt werden.

josefmeyer.ch

Bautafel

Projekt Büroneubau

Standort Niederhasli

Bauherrschaft Hiag Immobilien Schweiz AG

Architektur CCHE Lausanne AG

Fassadenplanung Emmer Pfenninger Partner AG

Baumanagement und Bauleitung W. Schmid AG

Fassade Josef Meyer Stahl und Metall AG

Büroneubau in Niederhasli
Die beiden Giebelfassaden wurden aus zufällig gelochtem Sichtbeton gefertigt.
Büroneubau in Niederhasli
Die Bauteile wurden im Werk eingeglast und haben einen hohen Vorfertigungsgrad.
Büroneubau in Niederhasli
Die Wahl fiel auf das Fenstersystem «AWS75» von Jansen-Schüco.
Büroneubau in Niederhasli
Das Gebäude bietet seinen Nutzenden zwei Büroetagen sowie Gemeinschafts- und öffentliche Bereiche im Erdgeschoss. Fotos: Hiag Immobilien Schweiz AG und Metall AG
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