Erhellende Realisierung

Das Biozentrum der Universität Basel erhält ein zeitgemässes Domizil für seine 400 Forschenden aus 40 Nationen. Spitzenforschung benötigt ein Bauwerk der Spitzenklasse – realisiert mit einem visionären Gebäude und umhüllt von der zukunftsweisenden «Aepli-Air-Control»-Fassade.

Flexible Architektur
Klar gezeichnet, überstrahlt der prismatische rechteckige Baukörper in der Achse des Münsters rheinabwärts den umgebenden städtischen Raum. Foto: Andreas Ilg
Das Biozentrum der Universität Basel erhält ein zeitgemässes Domizil für seine 400 Forschenden aus 40 Nationen. Spitzenforschung benötigt ein Bauwerk der Spitzenklasse – realisiert mit einem visionären Gebäude und umhüllt von der zukunftsweisenden «Aepli-Air-Control»-Fassade.
Das interdisziplinäre Biozentrum mit Schwerpunkt molekulare und biomedizinische Grundlagenforschung und Lehre ist das grösste naturwissenschaftliche Departement der Universität Basel. Genau wie der Vorgänger von 1971 setzt es künstlerische und konstruktive Akzente – mit 19 Etagen, einer Nutzfläche von 23 400 Quadratmetern und Platz für 400 Forschende und 900 Studierende.

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Ilg Santer Architekten aus Zürich entwarfen ein Bauwerk, das architektonisch und durch wegweisende Infrastrukturlösungen auf eine besondere Weise beeindruckt. Klar gezeichnet, überstrahlt der prismatische rechteckige Baukörper in der Achse des Münsters rheinabwärts den umgebenden städtischen Raum. Obwohl sich die 30 unabhängigen Forscherteams des Biozentrums mit unterschiedlichen Aufgaben befassen, ist der rege interdisziplinäre Gedankentransfer ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dementsprechend flexibel legten die Architekten die Aufteilung der Räume und Etagen an. Zehn Etagen stehen der Forschung zur Verfügung, jede Etage bietet Platz für vier Arbeitsgruppen.

Auch die hellsten Köpfe brauchen Licht

Die «Aepli-Air-Control»-Fassade schafft selbst in Reinräumen, die gewöhnlich nur mit Kunstlicht erhellt werden, ein angenehmes Arbeitsklima für die Mitarbeitenden. Denn diese Fassadenkonstruktion macht es möglich, Reinräume bis direkt an die Fensterfront zu bauen und die Forschenden mit Tageslicht zu versorgen. Vertikallamellen zwischen der Aussen- und der Innenscheibe tragen zum optimalen Raumklima bei, indem sie je nach Sonnenstand gezielt gesteuert werden können.

Die opaken Wandbereiche aus Chromnickelstahlblechen bilden eine wärmegedämmte, hinterlüftete Fassade. Damit sie besonders lebendig wirkt, wurden alle Blechelemente in dieselbe Richtung geschliffen. Bezeichnend für die innovative Bauweise des Biozentrums ist auch der Verzicht auf eine Unterkonstruktion für die Blechelemente und für die Fixierung zwischen den Fensterelementen. Die Fassadenelemente werden hier nicht wie üblich an die Aussenwand geschraubt, was eine deutlich einfachere und schnellere Montage ermöglicht.

Wahre Schönheit liegt im Detail

Nichts ist schwerer, als leicht zu wirken. Bei den Arbeiten für das Biozentrum machen deshalb kleine, aber raffinierte Detaillösungen den grossen Unterschied. Der Haupteingang beispielsweise mit seiner riesigen Drehflügeltür besteht lediglich aus einer rahmenlosen Vierfachverglasung mit Bodenflurantrieb. Oder die Kippfenster im Sockelbereich: Sie wirken dank ihrer Grösse von bis zu 18 Quadratmetern zwar luftig und filigran, sind aber mit einem Gewicht von 1,5 Tonnen pro Fenster beeindruckend stabil. Das Dachgeschoss wiederum ist eine Stahl-Glas-Konstruktion mit aufgeklebten Isolierglasscheiben. Das umlaufende einen Meter breite Oberlicht aus Glas bildet die Dachkante.

aepli.ch

Bautafel

Objekt Biozentrum

Bauherrschaft Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, vertreten durch Hochbauamt Basel, Städtebau & Architektur

Generalunternehmung Core & Shell Erne AG Bauunternehmung AG

Architektur Ilg Santer Architekten

Fassadenplanung Gkp Fassadentechnik AG

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Der «Kopf» des Gebäudes: 15. Obergeschoss, Dachgeschoss mit integrierten Gebäudetechnikanlagen. Fotos: Daisuke Hirabayashi
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Imposanter Ausblick über die Stadt Basel aus den Eckbüros.
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