Bestens integriert

Im japanischen Kitakami integrierten Uta-Unemori teco Associates ein Gesundheits- und Kinderbetreuungszentrum in einen Bürokomplex

Bestens integriert
Von Morris Breunig (Text) und Kai Nakamura (Bilder)
Im japanischen Kitakami integrierten Uta-Unemori teco Associates ein Gesundheits- und Kinderbetreuungszentrum in einen Bürokomplex. Funktionelle Verkleidungen dienen in den Innenräumen zugleich als Blickfang.
Im Stadtzentrum von Kitakami in Japan verwandelte das japanische Architekturbüro Uta-Unemori teco Associates einen Teil eines achtstöckigen Geschäftshauses in ein Gesundheits- und Kinderbetreuungszentrum.

Mit mehreren Funktionen

Dafür nutzten die Planenden ein bestehendes, 1999 fertiggestelltes Geschäftshaus, entkernten die ersten beiden Stockwerke und bauten diese für eine neue Nutzung um. Statt eines neuen Gebäudes konnten die Planenden nun diese freien Räumlichkeiten mit einer Fläche von 4000 Quadratmetern einer neuen Nutzung zuführen. Die bestehende Fassade wich zudem einer Glasfront mit grosszügigem Eingangsbereich und Schiebetüren.

Die Planenden erzeugten einen offenen Raum in der Mitte des ersten Stockwerks, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist und so den Aussenraum mit dem Gebäude verbindet. Die raumhohe Plaza besteht aus einem Atrium, einem Café sowie einer Rezeption. Sie dient als Eingangs- und Wartebereich zu den umliegenden Räumen mit verschiedenen Funktionen wie einer Einrichtung für medizinische Untersuchungen, einem Indoor-Spielplatz, einem Ausstellungsraum, einem Beratungsraum sowie einem Bürobereich. Im Foyer installierte man mehrere Sitzbereiche mit unterschiedlichen Texturen und Sitzhöhen. Die übrigen Etagen des Gebäudes werden weiterhin für Bürotätigkeiten genutzt.

Inszenierung auf spielerische Weise

In die auf einfachen rechteckigen Rastern basierenden Innenräume implementierten die Planenden wellenförmige Decken und Böden. Optisch widmen sie sich der Nutzungsthematik auf spielerische Weise, funktionell erlauben die Verkleidungen die Installation technischer Leitungen. Die Decke ist über die gesamte Fläche beleuchtet, wodurch ein Spiel mit Licht und Schatten entsteht, das den entsprechenden Gebäudeteilen ein Gefühl von Tiefe verleiht. Die Wellenform findet zugleich an der Fassade als markante Traufe eine Wiederverwendung.

Im Ausgangszustand waren die Öffnungen in den Aussenwänden in Anzahl und Dimensionierung deutlich reduzierter. Das Gebäude wirkte stark introvertiert. Nach dem Umbau zeigt sich dessen offener Charakter, indem die Innenräume verstärkt mit dem Aussenraum kommunizieren und das Gebäude gleichzeitig seine Verbindung zur Stadt intensiviert. Mit dem Umbau stellen Uta-Unemori teco Associates ihre Kompetenz für den respektvollen Umgang mit bestehender Bausubstanz unter Beweis. ●

41494_2021k0511-04_kainakamura_5625117
41494_2021k0511-09_kainakamura_5625141
41494_2021k0511-27_kainakamura_5625163
41494_2021k0511-31_kainakamura_5625185
(Visited 36 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema