Nachhaltiges Dock aus Holz

Die Flughafen Zürich AG hat im Rahmen eines Wettbewerbs das Siegerprojekt für den Bau des neuen Docks A mit Tower und Dockwurzel ermittelt. Das Projekt «Raumfachwerk» wird ab 2030 zu grossen Teilen aus Holz gebaut werden.

Projekt «Raumfachwerk» Flughafen-Zürich
Die doppelt gekrümmte Gitterschale im Scheitel­punkt des Atriumdaches ist ein Oberlicht, das natürliches Licht in den offenen Innenraum bringt.

Seit seiner Eröffnung vor über 70 Jahren hat sich der Flughafen Zürich zu einem der wichtigsten Verkehrszentren Europas entwickelt. Für den Ersatz des in die Jahre gekommenen Docks A wurde 2020 ein internationaler, zweistufiger Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Der siegreiche Vorschlag basiert auf dem Konzept des «Raumfachwerks» – eines robusten, flexiblen Tragwerks –, das durch zwei Hauptbereiche definiert wird: das zentrale Drehkreuz mit Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen für ankommende und abfliegende Passagiere sowie den Pier mit Gates, Wartebereichen und festen Fluggastbrücken. Das neue Dock A (Baubeginn 2030) umfasst Schengen- sowie Non-Schengen-Gates, Einzelhandel, Lounges, Büros, einen neuen Flugsicherungsturm und eine Erweiterung der Halle für Einwanderung.

Dem Team des Siegerprojekts «Raumfachwerk» gehören unter anderem das Architekturbüro BIG, das Büro HOK und das Zürcher Architekturbüro 10:8 an. ­Buro Happold bringt zudem seine Erfahrung im Flughafenbau und Pirmin Jung die Expertise für den Baustoff Holz ein.

Modulares System
Das Tragwerksystem besteht aus v-förmigen Holzbindern und einem weit gespannten Holzfachwerkdach, das von einer Stahlbetonunterkonstruktion getragen wird. Diese Lösung nimmt Bezug auf die jahrhundertealte Tradi­tion des schweizerischen Holzbaus und die Formen von Satteldächern in der alpinen Landschaft. Die Struktur kann als modulares System vorgefertigt und vor Ort zusammengesetzt werden. Die Verwendung von Holz als nachwachsendes Material ermöglicht einen effizienten Bauprozess und unterstreicht das Engagement des Flughafens für die Umwelt. Das Dach des neuen Docks und der Dockwurzel wird vollflächig für Photovoltaik genutzt und deckt rund zwei Drittel des jährlichen Strombedarfs des Docks ab.

Projekt «Raumfachwerk» Flughafen-Zürich
2030 soll mit dem Bau von Dock A begonnen werden.

Erhöhte strukturelle Stabilität
Das Innere des neuen Docks A bietet ein hohes Mass an Flexibilität für künftige Anpassungen. Der zentrale Knotenpunkt verbindet und leitet die Passagierströme zwischen dem Pier und weiteren Flughafendocks. Das hölzerne Fachwerkdach dieses zentralen Raums fliesst zum Pier hin aus und geht in den Flugsicherungsturm über, der als tragender Mast eine erhöhte strukturelle Stabilität aufweist. Die doppelt gekrümmte Gitterschale im Scheitelpunkt des Atriumdaches ist ein Oberlicht, das natürliches Licht in den offenen Innenraum bringt. Die Gesamtwirkung ist ein Statement für Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Umweltbewusstsein in einem typisch schweizerischen Kontext.

Projekt «Raumfachwerk» Flughafen-Zürich
Das Innere des neuen Docks A bietet ein hohes Mass an Flexibilität für künftige Anpassungen. Fotos: Bucharest Studio, Imigo

Das heutige Dock A bleibt während des Baus des neuen weiter in Betrieb, da rund ein Drittel aller Passagiere dort abfliegt oder ankommt. Nach Fertigstellung des Neubaus nördlich des heutigen Docks A wird der Betrieb nahtlos in das neue Dock überführt. Im Anschluss wird das heutige Dock A rückgebaut.

flughafen-zuerich.ch

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