Ein Spiegel der Bewegung

Vom Architekturbüro Jean Nouvel entworfen, ist die Philharmonie de Paris momentan der grösste Konzertsaal für klassische Musik in der Hauptstadt. Sie kennzeichnet die Fertigstellung des kulturellen Wandels im 19. Arrondissement.

Philharmonie
Die Metallverkleidung spiegelt in ihren Formen auf verzerrte Art die Landschaft und die Bewegungen der Umgebung wider. Fotos: William Beaucardet, Ateliers Jean Nouvel / Metra & Associés
Wie ein glitzernder Hügel wirkt die Philharmonie de Paris mit ihrer Metallverkleidung.
gun. Vom Architekturbüro Jean Nouvel entworfen, ist die Philharmonie de Paris momentan der grösste Konzertsaal für klassische Musik in der Hauptstadt. Sie kennzeichnet die Fertigstellung des kulturellen Wandels im 19. Arrondissement. Die Form der Philharmonie reflektiert die gewollte Durchlässigkeit zwischen den Räumen und den Personen. Aussen spiegelt die Metallverkleidung mit den eckigen oder umgekehrt gesehen gebogenen Formen auf verzerrte Art die Landschaft und die Bewegungen der Umgebung wider und lässt Entfernungen und die Massstäbe ineinanderfliessen. Das Hauptmotiv der Fassaden ist eine Anspielung auf M. C. Escher, vereint sieben verschiedene Modelle eines stilisierten Vogels und stellt die Aluminiumverkleidung in vier mattgrauen Tönen dar. Je nach Lichteinfall bilden sich neue Vogelschwärme. Das aus den ebenen und scharfkantigen Fassaden überfliessende Innere des Gebäudes ist mit einem Flechtwerk aus glänzendem Edelstahlblech verkleidet (Uginox Bright Optik). Diese wie ein Wirbel aussehende Masse wurde vom Büro HDA entwickelt und scheint aus dem Inneren des Gebäudes herauszuströmen. Die Erstellung dieser gebogenen Wand führt über deren Aufgliederung in zwei unterschiedliche Hüllen – die Aussenverkleidung und eine dichte Hülle im Inneren.Die Verkleidung mit einer Fläche von 7000 m² ist ein Verbund aus Edelstahlschuppen, die gemäss einer freien geometrischen Form durch die bauliche Studie umgesetzt wurden. Die Geometrie definiert sich über eine NURBS-Bezugsoberfläche (Non Uniform Rational B-Spile). Sie zeichnet sich durch eine Mischung aus Bereichen mit doppelten konvexen, konkaven und teilweise fast planen Wölbungen aus. Die Edelstahlbleche sind 1,5 mm dick und auf einem dreidimensionalen Trägersystem befestigt, das flache Bleche für das Rippenwerk und gewölbte Bleche miteinander verbindet. Pleuelflächen sorgen für die Verbindung an den Rändern der Böden.

Als Kontrast zum matten Aussehen der Verkleidung hebt die glänzende Edelstahloptik das Relief hervor, das es umgibt. Zum ästhetischen Aspekt trägt die fast glatte Fläche zusätzlich bei, dass sich Staub und Schadstoffpartikel nur schwer absetzen können. Die besonders aggressive Atmosphäre aufgrund der Nähe zur Umgehungsstrasse rechtfertigte die Entscheidung für einen rostfreien, austenitischen Edelstahl (Aperam 316L).

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