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Das Zürcher Architekturbüro Evolution Design verwandelt das ehemalige NZZ-Druckzentrum in einen neuen Ort für Innovation, Begegnungen und Zusammenarbeit. Das JED in Schlieren bündelt innovative Unternehmen aus dem Start-up-Bereich.

Von Morris Breunig (Text) und Peter Würmli, Daniel Werder, Sandro Roth, Lucas Peters (Bilder)

Wo einst der Blätterwald regierte, ist inzwischen die Start-up-Szene beheimatet. Die ehemalige NZZ-Druckerei in Schlieren – zwischen dem Wagi-Areal und dem bahnhofsnahen Zentrum gelegen – wird zu einem modernen Hub für Neuunternehmen. Die Stadt gehört zu den Zentren der Start-up-Förderung in der Schweiz und hat bereits rund 200 Jungunternehmen aus Branchen wie Biotech, Medtech und IT begrüsst.

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Zwei Atrien fungieren geschossverbindend von der Unter- bis zur Dachebene. | In den Werkstätten des ehemaligen Verwaltungsgebäudes sind neu moderne Restaurants zu finden.

Offenes Konzept
Bis 2015 war darin noch eine eindrucksvolle Druckmaschine zu finden, die tagtäglich zahlreiche Zeitungen und andere Publikationen herstellte. Das Zürcher Architekturbüro Evolution Design baute im Auftrag der Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site (SPS) zwei industrielle Gebäude um, wodurch Arbeitswelten innerhalb eines offenen Konzepts sowie eine Eventhalle und öffentliche Zonen realisiert werden konnten. Das neue Büro- und Dienstleistungsgebäude steht für «join», «explore» und «dare»: JED. «Uns schwebte ein offenes Konzept vor. Wir wollten den eingemieteten Unternehmen eine gros­se Raum- und Nutzungsvielfalt zum Arbeiten und Sichaustauschen bieten, aber auch den Bau für die Allgemeinheit öffnen», erklärt Stefan ­Camenzind, Executive Director von Evolution Design. Mithilfe einer neuen Erschliessung und einer diagonalen Durchquerung über die Portale im Westen und Süden des Baus erübrigt sich die bisherige Wegführung um das Areal herum. Der als Piazza inszenierte öffentliche Aussenraum des Hallen- und Kopfbaus ist mit zahlreichen Sitzgelegenheiten sowie Bäumen gesäumt.

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Den eingemieteten Unternehmen steht eine grosse Raum- und Nutzungsvielfalt zum Arbeiten zur Verfügung.

Neu ergänzt
Eine L-förmige Empfangshalle mit Lounge- und ­Bistrobereichen dient als Ankunftsort. Aus der ehemaligen Druckhalle wurde eine Eventhalle, welche die ursprünglichen Dimensionen von 11,5 Metern Höhe sowie rund 60 Metern Länge beibehält. Die Materialität aus rohem Beton – neu ergänzt um eine auskragende, unter anderem in die Obergeschosse führende Stahlgalerie – erinnert an die Nutzung vergangener Zeiten. Worklounges, mehrere Event-­Locations sowie Gastro- und Freizeitbereiche sind Teil der auf alle Ebenen verteilten multifunktionalen, öffentlichen Bereiche. In den Werkstätten des ehe­maligen Verwaltungsgebäudes sind neu moderne Restaurants zu finden.

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Eine L-förmige Empfangshalle mit Lounge- und Bistro­bereichen dient als Ankunftsort.

Verbindend
Form und Struktur des Hallenbaus blieben erhalten und wurden zugleich um neue Mietflächen ergänzt. Aus den ehemaligen Druckhallen sowie Heizungs- und Lüftungsanlageräumen wurden durch Aufstockung neue Arbeitswelten. Dachoberlichter lassen grosszügig Tageslicht in die Innenräume vordringen.

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Das neue Büro- und Dienstleistungs­gebäude JED.
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Der Aussenraum ist mit Sitzgelegenheiten und Bäumen gesäumt.

Zwei Atrien fungieren geschossverbindend von der Unter- bis zur Dachebene und bringen ein hohes Mass an Tageslicht in die Innenräume. Die ehemalige Rota-Halle, in der einst eine dreistöckige Druckmaschine stand, wurde um ein geschossweise versetztes Atrium ergänzt. Auf sechs Ebenen befinden sich nun ein- und doppelgeschossige Büroflächen mit Besprechungsräumen. Alle täglich in dieses Büro- und Dienstleistungsgebäude pilgernden Mitarbeitenden und Besuchenden erhalten in Schlieren Einblick in ein um Modernität ergänztes geschichtsträchtiges Gebäude. ●

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Im Erdgeschoss gibt es neu moderne Co-Working-Bereiche.
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Worklounges sind Teil der auf alle Ebenen verteilten multifunktionalen, öffentlichen Bereiche.

Bautafel

Objekt Gebäude der Begegnung mit Eventhalle und Büroflächen
Standort Schlieren
Fertigstellung Gebäude J und E im Jahr 2021, Gebäude D im Jahr 2023
Bruttogeschossfläche 39 000 m2
Nettogeschossfläche 36 000 m2
Mietfläche 24 000 m2
Bauvolumen 146 700 m3

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