Disziplinübergreifend vereint

Das ehemalige Areal der Opel-Werke bekommt 2024 eine neue Nutzung. Der mit BIM geplante Forschungsneubau «Think» wird künftig Labore verschiedenster Disziplinen zusammenführen.

Disziplinübergreifend vereint
Im Neubau «Think» werden Forschende aus unterschiedlichsten Disziplinen wie Neurobiologie, Neurologie, Psychologie, computergestützter Modellierung und Philosophie tätig sein. Fotos: Heinle, Wischer und Partner
Das ehemalige Areal der Opel-Werke bekommt 2024 eine neue Nutzung. Der mit BIM geplante Forschungsneubau «Think» wird künftig Labore verschiedenster Disziplinen zusammenführen.
Das deutsche Bochum erhält eine neue Forschungseinrichtung, die den Forschungsschwerpunkt der Neurowissenschaften der Ruhr-Universität abdecken wird. Standort mit den darauf zugeschnittenen Räumlichkeiten wird das ehemalige Gelände der Opel-Werke. Im Neubau «Think» werden Forschende aus unterschiedlichsten Disziplinen wie Neurobiologie, Neurologie, Psychologie, computergestützter Modellierung und Philosophie tätig sein.

Infrastrukturelle Elemente

Modernste Grossgeräte für die Bildgebung, ein zentraler Rechencluster sowie technische, biologische und verhaltenswissenschaftliche Labore sind die zentralen infrastrukturellen Elemente des als Open-BIM-Projekt durchgeführten Neubaus. Statt lehrbezogener Strukturen ist «Think» auf projektorientierte Arbeitsabläufe ausgerichtet. Die Infrastruktur wird dadurch gemeinschaftlich genutzt. An einem zentral im Gebäude positionierten Innenhof gruppieren sich Forschungslabore, Konferenzräume und Büros.

Ein von allen Beteiligten initiierter und vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Dortmund als Auftraggeber unterstützter BIM-Abwicklungsplan (BAP) dient der Organisation und der Begleitung der Planung. «Mehrere einzelne Dokumente bildeten die Auftraggeber-Informations-Anforderungen, die in ihrer Gesamtheit ein Bild der zu erbringenden Leistungen zeigen», erklärt Timo Betz, BIM-Manager bei Heinle, Wischer und Partner. Konkrete Anforderungen wie ein Information-Delivery-Manual gab es nur indirekt über die Anforderungen von klassischen CAD-Standarddokumenten zur Erzeugung und Archivierung sowie über den Austausch von CAD- und CAE-Daten. Innerhalb der Planungsgruppe kam es zur Verwendung von Issues im BIM-Collaboration-Format (BCF). Ein von der Generalplanung eingesetzter BIM-Gesamtkoordinator übernimmt die regelmässige Prüfung und Koordination.

Über die Softwaregrenzen hinweg

Als Besonderheit kam es im Projekt zudem zur Eigenentwicklung eines Prozesses für die Schlitz- und Durchbruchsplanung im Umfeld von Open BIM. Damit werden die verlustfreie Übertragung aus den IFC-Dateien mit den Vorschlagsobjekten für Durchbrüche (Provision for Void) der TGA-Planung in die Autorensoftware der Architektur- und Tragwerksplanung sowie das zugehörige Freigabeszenario über die Softwaregrenzen hinweg angestrebt. «Wünschenswert wäre hier, dass die Softwareindustrie diesen Prozess in Abstimmung mit BuildingSmart vereinheitlicht und in die verschiedenen Modellierungsprogramme integriert», erklärt Timo Betz. ●

Bautafel

Bauherrschaft Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Dortmund

Architektur und GeneralplanungHeinle, Wischer und Partner

Tragwerksplanung Pirlet & Partner

TGA Ingenieurbüro Timmer Reichel GmbH

Realisierung 2021 bis 2024

Nutzfläche 4350 m²

Bruttogrundfläche 11 665 m²

Bruttorauminhalt 61 084 m³

Funktionsprogramm

Grossgeräte zur Bildgebung (Live-Cell-Imaging- und Multiphotonen-Mikroskope, 3TMRT, 9,4T-MRT), Virtual-Reality-Labor, Robotiklabor, EEG- und Elektrophysiologie-Labore, Verhaltenslabore für Mensch und Tier, Zell- und Gewebelabore, Rechenzentrum, Kombizonen, Seminarraum, Büros

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Ein BIM-Abwicklungsplan (BAP) dient der Organisation und der Begleitung der Planung.
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Digitales RohbauModell
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